“Lasst’s Euch nix g’falln!” (8 Punkte gegen Spaltung und für EU-Einheit

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“Lasst’s Euch nix g’falln!” (8 Punkte gegen Spaltung und für EU-Einheit

Die Verrohung und “Just do it!”-Mentalität der Menschen mit ihren Folgeerscheinungen Gewalt, Kriminalität, Amok und Terror geht von den Rändern einer manipulierten Gesellschaft aus. Wenn sich die EU und USA weiterhin in Klassenkampf und Kapitalismus-Hörigkeit suhlen, statt in einen ausbalancierenden Weg der Mitte und des Mittelstands zu investieren, dann geht die westliche Welt wirklich zu Grunde. Lesen Sie 8 Punkte, die in der EU gemeinsam realisiert gehören.

Wenn ein eher gutmütig aufmüpfiger Willi Resetarits sich vor einigen Jahren in seiner Radiosendung gerne mit dem Sager „Lasst‘s Euch nix g’falln!“ von den Hörern verabschiedet. Wenn die Konzern-Marke Nike mit „Just do it“ in ihren zeitgeistigen Media-Werbeauftritten ihren Marken-gläubigen Massenkunden – ähnlich wie andere Multis mit anderen Slogans – suggeriert, dass „Du alles tun und haben kannst, und das jetzt“. Wenn Millionen Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene digitalen Gewaltspielen und medialen Killer-Fantasien frönen. Wenn sich Fußballspieler von ihren Trainern und den Journalisten vorwerfen lassen müssen, sie hätten zu wenig aggressiv gespielt, zu wenige Fouls begangen. Wenn in Wien linksextreme Gruppen mit Aussagen wie „Unseren Hass, den könnt ihr haben“, rechtsextreme Organisationen mit nationalsozialistischem Gedankengut und totalitär-religiöse Demonstranten mit Kampfparolen wie „Sag es und wir töten, sag es, und wir sterben“ aufmarschieren. Wenn jetzt in Europa wieder junge Söhne wie Prinzen vergöttert, aber kleine Töchter nur auf ihre zukünftige Rolle als ehrbare und folgsame Hausfrauen vorbereitet werden. Wenn rechte wie linke Hass-Postings dazu führen, dass die jeweils „anderen“ herabgewürdigt werden. Wenn wir dadurch immer mehr Psychopaten, psychotische Täter, Traumatisierte, Depressive und “Durchdrehende” „produzieren“ und herein lassen.

Dann hat das alles – in unterschiedlicher Intensität aber mit verwandter Grundhaltung – zum Zurückdrängen unserer europäischen Grundwerte und des freien Lebensstils, zur Zerstörung einer sozialen, leistungsgerechten Gesellschaft, zur Zunahme von Gewalt, Kriminalität, Amoktaten und Terror geführt. Dann hat unser Staat, unsere politische Führung, unsere Gesellschaft versagt.

Unheilige Allianz zwischen Kapitalismus und Sozialismus
Als Beschwichtigung und Verhöhnung kann dabei die bestehende EU-politische Praxis angesehen werden, den nun in Angst und Sorge verfallenden Bürgern mit kühler Sachlichkeit kundzutun, dass Angst ein schlechter Ratgeber und daher Besonnenheit angesagt sei. Dass – ein übler Vergleich unter vielen – die Wahrscheinlichkeit eines Auto-Unfall-Todes viel größer wäre als ein Terror-Opfer zu werden. Dass die offene Gesellschaft, eine gesunde Wirtschaft eben offene Grenzen erfordere. Und dass man gefälligst akzeptieren solle, dass neue multikulturelle Gesellschaftsstrukturen alternativlos seien und Terroranschläge „nie ganz verhindert werden könnten“. Das sagen uns diejenigen, die jahrzehntelang Integration den Zuwanderern überlassen und die Grenzsicherung und Wehrhaftigkeit der EU vernachlässigt haben. Diejenigen, welche in der unheiligen Allianz zwischen Kapitalismus und Sozialismus, den Konzernen billige Arbeitskräfte und Massenware-Konsumenten, den populistischen und extremen Parteien viele neue Wählerstimmen „gewonnen“ haben. Diejenigen, die dafür „gesorgt“ haben, dass der uns alle mit Jobs, Steuern und Solidarität erhaltende Mittelstand immer mehr benachteiligt und ausgebeutet wird.

EU-Kaninchen vor Populismus- und Terror-Schlange
Es ist daher auch nicht erstaunlich, dass die politische EU-Diskussion nach dem „Erdbeben“ BREXIT rasch in eine Sackgasse geraten ist: Erschreckend ist die fortgesetzte Uneinigkeit der EU-27 und die alles zementierende stereotype Klassenkampf-Rhetorik. Es entsteht der Eindruck bewusster Vernebelung, um leichter weiterhin kapitalistische und sozialistische Interessen durchzusetzen zu können. Die „Weckruf“-Reaktionen in Richtung Reformen, Flexibilität, Zuhören und Bürgernähe verhallen. Wehleidige Rechtfertigungen machen Schlagzeilen: Eine Mehrheit der Politiker würde die guten EU-Leistungen nicht kommunizieren, Wählermassen würden durch linken wie rechten Populismus in die Irre geführt.

Dabei müsste das EU-Kaninchen gar nicht mit schreckensgeweiteten Augen vor der populistischen und terroristischen Schlange erstarren und in die Knie gehen. Die EU müsste nur die offensichtlichen Hauptgründe für Spaltungstendenzen und EU-Feindlichkeit erkennen:

1. Persönliche Unsicherheit: Wenn Gewalt und Terror zunehmen, die Kriminalität steigt und die Gefährdung von Frauen zunimmt, dann verlangen die Menschen zurecht handfeste Schutz-Vorkehrungen.
2. Existenz-Gefährdung: Wenn die Zahl der Working Poor und Arbeitslosen wächst, dann rufen die Leute nach Auswegen vor der Verarmung.
3. Leistungs-Ungerechtigkeit: Wenn kleine Einkommen gleich hoch wie die Mindestsicherungen sind und zeitgleich Konzerne, Pfuscher und mittellose Zuwanderer wenig bis nichts beitragen, fühlen sich viele, vor allem der Mittelstand unfair benachteiligt.
4. Bedrohter westlicher Lebensstil: Wenn die Bevölkerung das Gefühl bekommt, dass ihre weltoffene und tolerante Haltung missbraucht und echte Integration hintertrieben wird, flüchten sie enttäuscht zu populistischen Parteien, die sie sonst nie wählen würden.
5. Falsche EU-Umverteilung: Mit dem Ausscheiden von GB würden die Netto-Empfänger die Netto-Zahler in der EU dominieren können. Damit könnte die jetzt schon mittels EZB durchgeführte Umverteilung von Mitte nach oben und unten einen zusätzlichen „Spin“ in Richtung weiterer Enteignung von Steuerzahlern und Mittelstand bekommen.

Damit liegt auf der Hand, was in der EU gemeinsam zu tun ist (8 Punkte für Einheit): 
1. Einander endlich wieder friedlich Zuhören und offen diskutieren statt Ausgrenzung und Herabwürdigung anderer, nicht konformer Meinungen.
2. Konsequente Bekämpfung der negativen Auswirkungen des Kapitalismus durch volle Konzernbesteuerung, Umweltkosten-Wahrheit, Börsen-Transaktionssteuern, Verhinderung von Konzern-Lobbyismus und Umweltzerstörung etc. (ev. über eine Flat-Tax für alle Betriebe nachdenken)
3. Zurückdrängen eines nivellierenden, leistungsfeindlichen und bewusst sozial schwache Wählerschichten anziehenden Links- und Rechtspopulismus der bildungsfernen Massen. Investment in Bildung, Ethik-Unterricht, Innovation.
4. Rückgewinnung des staatlichen Gewaltmonopols. Verbot von Gewaltspielen. Keine Toleranz für Gewalt und für ein intolerantes, Bildung zurückweisendes, Frauen unterdrückendes und dadurch Parallelgesellschaften und Illegalität aufbauendes (oft strenggläubiges) Patriarchat.
5. Fairness für die EU-Netto-Zahler gegenüber den Netto-Empfängern: Entweder ist für D-A-CH, BENELUX und Skandinavien ein neuer, fairer EU-Deal möglich oder es müssen Lösungen wie Mitglieder-Abstufungen, Kern-EU etc. gefunden werden.
6. Stark erhöhter Mittel-Einsatz in von Krieg, Terror, Umweltzerstörung und Trockenheit bedrohten Ländern zur Prävention von Massen-Migration.
7. Konsequenter Schutz der EU-Außengrenzen vor illegaler Einwanderung (Kurz-Modell) und erhöhter Einsatz von Polizei und Geheimdienst gegen Banden-Kriminalität und Terror.
8. Am allerwichtigsten: Förderung für den KMU-Mittelstand, der mit innovativen Ideen Arbeitsplätze schafft, die Staatsapparate erhält, die Gesellschaft zusammenhält und dabei Migranten leichter integriert.

Solange die Spitzenpolitiker der EU und der EU-Mitgliedsländer nicht erkennen wollen, worauf es jetzt ankommt und vor allem solange sie sich nicht auf einen guten gemeinsamen Weg der Mitte einigen können, wird sich die Spaltung der Gesellschaft und der Zerfall der EU fortsetzen. Donald, Marine und H.C. reiben sich schon die Hände.

Mag. Wolfgang Lusak
Unternehmensberater und Koop/Lobby-Coach

www.lobbydermitte.at ; www.lusak.at