Attraktive Standortbedingungen schaffen! Endlich!

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Attraktive Standortbedingungen schaffen! Endlich!

In der Reihe STIMMEN DES MITTELSTANDS zur kommenden Nationalrats-Wahl:
Ein Beitrag von Willi Hilbinger

Zur Frage: „Was sollte die Politik bzw. die zukünftige Regierung tun, damit der Mittelstand die notwendigen besseren Rahmenbedingungen bekommt?“

  1. Attraktive Standortbedingungen schaffen: Während Soft facts wie intakte Umwelt und Sozial- und Gesundheitssystem für Österreich sprechen, sind die überbordende staatliche Bürokratie und Willkür (z.B. Krankenkassen) sowie das Unternehmer-Bashing (Verunglimpfen als Ausbeuter) wohl nicht geeignet, eine unternehmerische Gesinnung zu fördern und junge Menschen zu ermutigen, für’s halbe Geld doppelt so viel zu leisten, weil sie einen Traum verwirklichen und Jungunternehmer werden möchten
  2. Es fehlt uns eine Kultur des Scheiterns, daher haben wir so viele faule Feiglinge o ignored
  3. Schwierige Kreditbedingungen, daher Eigenkapitalbildung fördern, um aus eigener Kraft die notwendigen Investitionen zu tätigen: = Entfall der KÖST für nicht entnommene Gewinne (einfach zu administrieren)
  4. Förderabwicklungen sind extrem kompliziert und damit teuer (z.B. 3 Vergleichsangebote zum erteilten Auftrag bei EU-cofinanzierten Projekten): Wiedereinführung des früheren IFB (Ivestitionsfreibetrags) von 20% = aktive Investitionsförderung, Stärkung der Eigenkapitalbildung, keine administrativen Mehrkosten
  5. Die Forschungsprämien sind nur für Großbetriebe attraktiv, da KMU’s nicht die nötige personelle/administrative Struktur aufweisen und die geforderte Dokumentation nicht leisten können. Derzeit verlagern sich somit tendenziell Förderungen von den KMU’s zu Großbetrieben
  6. Völlig falsche öffentliche Diskussion von zu geringer Akademiker-Quote: Bei stark sinkenden Geburtenraten und anhaltendem Trend zum Besuch höherer Schulen gehen uns die Lehrlinge aus – ‚Mehr Meister und weniger Master‘ brauchen wir! (siehe meinen Verein ‚ARGE Lehrbetriebe Ybbstal‘). Fehlen uns in Zukunft die Fachkräfte werden wir Produktionen nicht in Ö halten können. Nicht Lehre oder Matura, sondern Lehre mit Matura (+ FH etc.) müssen wir anstreben. Wir müssen das Image der Fachkräfte heben, um Lehrberufe wieder attraktiver zu machen.
  7. Die Digitalisierung betrifft uns alle und darf nicht als Jobkiller verstanden werden à hier hinken die Schulen in der Ausbildung nach. Wir brauchen eine bessere Kooperation zwischen Schulen und Betrieben und insbesondere für KMU’s gemeinsam nutzbare Forschungsstätten à Vorstellung der Idee des Zukunftscampus Waidhofen/Ybbs. Die Chance von KMU’s liegt in der Kooperation!
  8. Den Technikern gehört die Zukunft: Mehr Frauen in die Technik und andere Kampagnen sind nötig, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen


Zur Frage: „Was kann der einzelne Unternehmer/ die einzelne Unternehmerin tun, um sich mit seinem/ihrem Betrieb besser durchzusetzen?“

  1. Die Politik selbstbewusst darauf hinweisen, dass die vielen KMU’s der wahre Wirtschaftsmotor dieses Landes sind und insbesondere kleinere und mittlere Familienbetriebe nachhaltiger und sozialer wirtschaften als (börsennotierte) Großunternehmen
  2. Die Politik kann gute oder schlechte Rahmenbedingungen schaffen, die Steuerleistung erwirtschaften die Unternehmer mit ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, nicht aber die staatliche Bürokratie. So wie jeder Unternehmer sich überlegen muss, wie er effizienten Mitteleinsatz sicherstellt, sollte dies auch der Staat tun. Die Kameralistik ebenso wie die mittelbare Bundesverwaltung bewirken das Gegenteil (Vergeudung)
  3. Sich mit Ideen und Visionen in der öffentlichen Debatte einbringen
  4. Sich mit anderen KMU’s insbesondere in Zukunftsthemen wie Digitalierung zu vernetzen und Ressourcen gemeinsam zu nützen (Beispiele: ARGE Lehrbetriebe, Zukunftscampus Waidhofen/Ybbs, ZAM – Zukunftsakademie Mostviertel, LEADER-Region Eisenstraße NÖ)
  5. Neben der Stärkung des Teamgeistes und der sozialen Kompetenz müssen KMU’s sehr darauf bedacht sein, ihren Betrieb laufend zu modernisieren und dürfen sich niemals auf Lorbeeren ausruhen, denn das Bessere ist der Feind des Guten

Willibald Hilbinger
Geschäftsführer / Managing Director, Firma duomet GmbH;
A-3341 Ybbsitz, Schwarzenberg 81 Tel.: +43 (0)7442 55508-13,  www.duomet.com

 

 

 

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