Willi Bründlmayers Erfolgs-Geheimnisse

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Willi Bründlmayers Erfolgs-Geheimnisse

Er hat ein für seine Erfolge erstaunlich zurückhaltendes Auftreten und ist gleichzeitig einer der feinsinnigsten, großartigsten und liebenswürdigsten Winzer Österreichs: Willi Bründlmayer verrät uns im 9. Interview zu unserer neuen großen Mittelstands-Serie „Das Geheimnis unseres Erfolges“ die Gründe und Hintergründe seines Erfolgs. Seine Antworten auf die immer gleichen 5 Fragen zeigen die hingebungsvolle Radikalität seines Qualitätsstrebens und seine tiefe Liebe zum Wein (Fotocredit Herbert Lehmann): 

Mein Rat: Strebe immer an, qualitativ die Nr.1 zu sein

1.      Was ist das Fundament Ihres Erfolges, mit welcher Idee hat der Aufschwung Ihres Unternehmens begonnen?

Das Fundament meines Erfolgs ist eine Idee meines Vaters, stammend aus der Nachkriegszeit: Das Weingut wurde aus den damals üblichen gemischt landwirtschaftlichen Betrieben zu einem 100 %  Qualitätsweingut  entwickelt,  dessen Focus Spitzenlagen sind, die einen besonderen  unverwechselbaren  Wein hervorbringen, Weine mit Charakter und Persönlichkeit. Mein Verdienst dabei war, die Qualität dieser Grundsatzentscheidung anzunehmen und weiterzuentwickeln.

2.      Was war in der bisherigen Entwicklung die wichtigste strategische Entscheidung (oder die wichtigsten strategischen Entscheidungen)?

Die Aufgabe der Direktbelieferung der Gastronomie und enge Zusammenarbeit mit „Gastrospezialisten“, die extrem nahe am Kunden arbeiten. Weiters war der Beginn der Sektproduktion mit dem Jahrgang 1989 eine exzellente und wichtige Entscheidung. Für Champagnertrinker gab es damals noch keine Alternative aus österreichischen Trauben. Diese Lücke füllen wir mittlerweile. Vor 30 Jahren haben Sie in den Champagnerkübeln der besten österreichischen Hotels und Restaurants nur Champagner gefunden, heute häufig auch Bründlmayer Brut und ‚Brut Rosé.

3.      Hat es einmal eine kritische Situation gegeben, in der alles auf des Messers Schneide stand? Wenn ja, wie sind Sie damit umgegangen?

Aus der Krise des österreichischen Weinskandals 1985 ist Bründlmayer gestärkt ausgestiegen. Das hatte folgende Gründe:  Der Gruppe traditioneller Weingüter von gehobenem Preisniveau wurde bestätigt, dass all deren Weine unverfälscht waren, während unter vielen süsslich – gefälligen Billiganboten der Anteil der Verfälschungen sehr hoch war. Konsequente Qualitätspolitik und das Kulturerbe „traditioneller feiner Wein“ wurden plötzlich öffentlich anerkannt. Junge Winzer änderten das Betriebskonzept der Eltern und strebten danach, ein Qualitätsweingut vom Typ Weingut Bründlmayer zu werden. Es entstand eine ganze Kette an Erfolgsfaktoren: Das „strengste Weingesetz der Welt“ unterstützt von der „österreichischen Weinmarketinggesellschaft“, die von Anfang an exzellent geführt war, eine Umorientierung einer riesigen Anzahl österreichischer Winzer hin zu Qualität und letzten Endes der Faktor, dass ein Erfolg auch weitere Erfolge nach sich zieht. Bründlmayer musste nichts anderes tun, als das zu verfeinern, was seit Jahrzehnten den innere Kern der Weingutsphilosophie darstellte. Die ausgezeichneten Terrassenlagen auf kargen, steinigen Böden rund um Langenlois machten es leicht, bei entsprechend präziser, sorgfältiger und liebevoller Arbeit außergewöhnliche Weine zu gewinnen, die international höchste Anerkennung fanden.  Aus einer nationalen Katastrophe wuchsen österreichische Winzer zu einer Berufsgruppe, die laut einer Kurier Umfrage gemeinsam mit den Ärzten zur anerkanntesten Berufsgruppe des Landes wurde.

4.      Wie organisieren Sie Wachstum und Erfolg, was müssen Ihr Team, Ihre Mitarbeiter leisten?

Von den Mitarbeitern erwarte ich ein großes Herz für feinen Wein.  Wem bei der magischen Entstehung eines großen Weins warm ums Herz wird, ist im Weingut Bründlmayer bestens aufgehoben. Auch eine so traditionelle Branche wie Weinbau erfordert laufende Mitarbeiterweiterbildung: Erlernung aktuellster Hygiene Standards, Einhaltung der fortgeschrittensten  Bio-Richtlinien, laufende Weiterentwickung der Sorgfalt im Umgang mit Trauben und Wein,  neue Erkenntnisse in der bestmöglichen Entwicklung der Weinrebe,  Erhaltung der Reinheit des Weins. Mich hat immer nur qualitatives, nie quantitatives Wachstum interessiert.

5.      Welchen Rat möchten Sie anderen aufstrebenden Unternehmen geben, damit sie auch Erfolg haben?

Mein Rat ist es, ausschließlich auf höchste Qualität zu setzen und in deinem Bereich qualitativ die Nummer 1 sein zu wollen. Dies ist ein klares Ziel, das jeder Mitarbeiter und jeder Partner versteht. Damit gewinnt und haltet man  Kunden, die ebenso auf höchste Qualität setzen, Kunden die zu „Brüdern im Geiste“ werden. Freude am Beruf  ist das beste Fundament für nachhaltigen Erfolg.

Willi Bründlmayer
Weingut und Heurigen-Restaurant Bründlmayer Langenlois,  www.bruendlmayer.atweingut@bruendlmayer.at
Tel:  +43 (0)2734 21 72 3

Willi Bründlmayer führt das Familienweingut zusammen mit seiner Frau Edwige, dem ältesten Sohn Vincent, Thomas Klinger und Andreas Wickhoff, Master of Wine. Er hat zahlreiche Auszeichnungen gesammelt: Unter anderem war er erster „Falstaff – Winzer des Jahres“, erster Träger der „Trophée Gourmet“. Man bedachte ihn mit dem Grand Prix d’Honneur und Grand Prix d’Excellence am Hamburger Weinsalon. Erst kürzlich und nun bereits zum 6x in Folge erhielt das Weingut die Auszeichnung „Winery of the Year“ (Wine & Spirits, USA). Er ist Mitglied der „Académie Internationale du Vin“ und wurde an der Schwelle des neuen Jahrtausends vom britischen Weinmagazin Decanter unter die 50 Persönlichkeiten eingereiht, „die in den nächsten Jahrzehnten das Gesicht der Weinwelt verändern werden“.

Willi Bründelmayer setzt dabei auf grundsätzliche ökologische Bewirtschaftung und einen absoluten Verzicht auf Herbizide. Das Weingut ist Teilnehmer am österreichischen Programm für umweltgerechte Landwirtschaft und wird dafür Jahr für Jahr zertifiziert. Zertifiziert wird auch der Keller mit der Traubenverarbeitung nach dem ISO 22000 Qualitätsstandard.
Daten: Fläche: ca. 80 ha; Durchschnittsertrag: 4000l pro Hektar

Aus der Philosphie des Weinguts: „Die Kunst des Weinmachens besteht darin, ein auf lebendigem Boden gewachsenes Naturprodukt so zu verstehen, dass die Verwandlungen, die Rebe, Traube, Most und Wein durchlaufen, eine Melodie entstehen lassen.“ 

Hier geht es zu den anderen Erfolgsgeheimnis-Interviews

Weiterhin laden wir alle erfolgreichen und anständigen mittelständischen Unternehmerinnen und Unternehmer – gleich ob EPU, KMU, Freiberufler oder größerer Familienbetrieb – auf , sich hier ebenso mit ihren Erfolgs-Erkenntnissen einzubringen, indem sie die gleichen 5 Fragen wie hier beantworten. Einsenden bei office@lusak.at

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