Was Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Robotik für den Erfolg des Mittelstands bedeutet

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Was Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Robotik für den Erfolg des Mittelstands bedeutet

LdM-Vorstands-Mitglied Alexander Chvojka zu einem Thema, das er als Geschäftsführer eines IT- und Digitalisierungs-Unternehmens und somit als „Insider“ kennt: Launig, intellektuell, sophistiziert … und köstlich zu lesen für alle Mittelständler die wirklich tief gehend hinter die Kulissen der allseits vorpreschenden „Smartness“ blicken wollen

Was die Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Robotik etc. für den Erfolg des Mittelstands bedeuten wird …. und wie man aus dieser Sicht die Interview-Aussagen betrachten sollte (er meint dabei die bei uns eingetroffenen KMU-Erfolgsgeheimnis-Interviews – siehe: https://www.lobbydermitte.at/kategorie/erfolgs-geheimnisse/)

[…] Erfolg ist eine Laterne, die an unserem Rücken hängt und nur das Stück Weg beleuchtet, das wir gerade beschritten haben… Diese an ein Konfuzius Zitat angelehnte Binsenweisheit trifft Unternehmer heute härter denn je.

War es noch im England der Webstühle und Dampfmaschinen tayloristisch leicht, mit einem Design wirtschaftlichen Erfolg für Generationen zu schaffen (damals war die Lebenserwartung und somit die Generationsfolge etwas überschaubarer als heute) so zeichnen sich gegenwärtig 2 © „harte Trendnüsse“ auf der Agenda unternehmerischer Umtriebigkeit ab:

1. Taugen die Welterklärungsmodelle von Gestern, für die Herausforderungen von Morgen?
2. Ist Innovation auf Knopfdruck ähnlich paradox wie: „Sei spontan!“?

Wie stets, wenn es um Welterklärung geht, lohnt ein konfessioneller Rundumblick. Und da sticht gleich amal das „intelligente Design“ als Monologangebot an den Wirtschaftsdarwinisten heraus. Keine Sorge, das wird jetzt kein neoliberaler vs. kreationistischer Diskurs. ABER mit Blick auf die Eingangsfragestellung lässt sich beobachten, dass beide Argumentationskataloge, Komplexität und Vielfalt recht prominent aufführen – bitte notieren!

Leider haben’s wir Informationstechnologen ja nicht so mit dem Spirituellen auch wenn uns Glaubensgemeinschaften (Microsoft vs. Novell, Apple vs. Samsung, Dr. Watson vs. SAP Cloud ..) und deren Streben nach fittestem Überleben durchaus, vertraut sind. Was also tun wir? Eh kloar: eigene Propheten erschaffen. Mit erneutem Blick auf die Eingangsfragestellung Digitalisierung darf ich 2 davon auf die Bühne dieses Für- & Nachworts bringen:

1. Moore 2. Murphy
Applaus für die Herren – kommen wir damit gleich zum methodischen Einstieg: Der Digitalisierung. Zunächst brauchen wir einen Haufen Nuller und Einser und sowas wie eine Turing Maschine…
… und hier – geschätzter Leser – fängt Ihre IT-Sozialisierung an, deutlich erkennbar am Stirnrunzeln, Mundwinkel-herabsinken und dem dringenden Wunsch weiterzublättern. Gewähren Sie mir noch 3 Absätze, dann hab‘ ich Sie entweder eh verloren oder….

Botschaft 1 Wir alle sind historisch EDV/IT sozialisiert und wenn wir Digitalisierung verstehen und wirtschaftlich nützen wollen, müssen wir akzeptieren, dass diese Sozialisation Jeden und Jede individuell prägt. Mit anderen Worten: jemand der mit Conrad Zuse anfing, erlebte die Möglichkeiten und Begrenzungen der EDV anders als PC Text 4 Opfer, Mainframe Kartenlocher, Mausschubbser, GUI Bediener, 6310i Telefonierer, Smarthphonewischer oder ich als C64Spieler (eigentlich war’s ja ein 128iger). Dieser Kontext, bestimmt bis heute unser Verständnis bzw. unsere Beziehung zur standardverliebten, datenverarbeitenden Welt.

Botschaft 2 Uns alle eint die zur Gewissheit mutierte Erfahrung, dass der Dreck net gscheit funktioniert (siehe Murphy), man alle 2 Jahre was Neiches braucht, damit der Dreck schneller und featurereicher net funktioniert (siehe Moore) und eine Lösung in: „10 Minuten“… eher unwahrscheinlich ist. Und ja, bis vor Kurzem war das auch durchaus allgemein gültig!

Was sich aber mit der Digitalisierung heutiger Prägung verändert hat, würde ich mit folgendem Merksatz beschreiben (bitte notieren): Früher gab es stets mehr Problem als EDV Lösung, Produktivitätssteigerung (siehe Moore) hat uns Innovation vorgegaukelt und IT‘ler lebten in einem eigenen (an Esperanto gemahnenden) Sprachraum. Heute gibt es mehr digitale Lösung als wir Problem denken können. Nur wir trauen uns nicht das zu glauben / für wahr zu halten!

Zusammengefasst bedeutet das für den Erfolg des Mittelstands:
Net zruckschaun, traun, schumpeterische Umtriebigkeit im wahrsten Sinne des Wortes und mit den richtigen Unternehmer-Partnern als Pfadfinder den eigenen digitalen Mehrwertmoment entdecken.

1 Original natürlich Systeme, Anwendungen, Produkte …
Die bei uns vorliegenden Erfolgs-Interviews empfehlen sich somit als Anstifter zum 2. Teil dieses Merksatzes. Sie lesen von Menschen, die sich bereits seit vielen Jahren über den Schatten Ihrer „des geht net“-Sozialisation hinwegtrauen und – zugegeben – nicht erst auf die Digitalisierung, KI, Robotik u.dgl. mehr gewartet haben.

Ein Vorstandsvorsitzender des österreichischen Marktführers im Arzneimittelgroßhandel sagte gerne zu seinem IT-Leiter (kurz – zu mir): „Ich will nur, dass es geht!“. Ich sage zu Ihnen – geschätzte Leser und Gestalter des österreichischen Mittelstands: vertrauen Sie darauf, dass es (mittlerweile) geht, egal wie verwegen es sich anfühlt. Begegnen wir Komplexität nicht wie bisher mit dem Diktat der Standardisierung oder der Hoffnung, dass Software, Anwendungen & Programme1 (sowas wie die Walldorfer Industrienorm halt) es wieder Heil machen wird. Akzeptieren wir, dass Innovation einen kreativen Raum braucht und laden wir unsere Stakeholder dazu ein, eben diesen Raum mit uns zu gestalten.

Eine Ent-täuschung am Schluss – die IT kann agil, aber sie wird ohne Sie kein Ziel jenseits des Horizonts erkennen.

Mag. Alexander Chvojka
Geschäftsführer der ITdesign ( https://www.itdesign.at/ )
und Vorstands-Mitglied der Lobby der Mitte

 

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