Klare Worte zu LOBBYING: diewirtschaft-Chefredakteur Strzyzowski interviewt Lusak

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Klare Worte zu LOBBYING: diewirtschaft-Chefredakteur Strzyzowski interviewt Lusak

Chefredakteur Mag. Stephan Strzyzowski hat mich zum Thema LOBBYING (insbesondere um Lobbying für Innovationen) für KMU und MITTELSTAND für die April-Nummer von „die wirtschaft“ interviewt und das Gespräch so zusammengefasst:

Der Link zum Original-Artikel:
EIN PAAR KLARE WORTE BITTE ZUM THEMA LOBBYING
(die wirtschaft April 2019)

Und hier geht’s zum Interview-Text in meiner (etwas umfangreicheren) Zusammenfassung:

Wenn zu viele in Politik und Spitzenpositionen den Mittelstand links liegen lassen, anstatt für dessen Sichtbarkeit und Durchsetzungsfähigkeit zu sorgen, begehen sie Raubbau an der Zukunft des Landes, meine ich. Der Mittelstand hat aber gute Chancen, seine Durchsetzungsfähigkeit mit dem Aufbau eigener Lobbys zu verbessern. Den Start dazu kann er auch ohne Verbände und Parteien schaffen.

Alleine kann ein Mittelständler nichts erreichen. Wenn sich KMU aber mit anderen verbünden, können sie die Komplexität, mit der die Politik immer schwerer umgehen kann, meistern und eigene Interessen durchsetzen. Besonders gut klappt das, wenn sie mit einer Innovation eine Win-Win-Situation für ihre Branche UND für eine große Zielgruppe in der Bevölkerung erzeugen. Dieser umfassende Ansatz steckt vielfach noch in den Kinderschuhen. Von den traditionellen Organisationen werden Lobbying, Kooperation und Innovation nicht gemeinsam gedacht. Dort gibt es fixe Seilschaften, die nur auf den Erhalt gewisser Marktzugänge achten. Deswegen brauchen zukunftsorientierte KMU den direkten Lead – auch als Lobby. Dann wird der Standort gestärkt, dann werden Steuern gezahlt und dann wird auch der Gewinn richtig reinvestiert.

Wer KMU vertritt

Industriellenvereinigung und WKO versuchen verständlicherweise einen Spagat zwischen Wählerstimmen bringenden EPU, Startups und den großen Unternehmen, die ihnen hohe Mitgliedsbeiträge zahlen. Die Mittelständler gehen zwischen diesen Polen unter. Erst wenn Wahlen anstehen, erinnern sich wieder alle an das vielzitierte Rückgrat der Wirtschaft. Das durchschauen die KMU aber. Vor allem, da sich die Altlasten der von Linkspopulismus dominierten früheren Regierungen nur sehr langsam abbauen. Es fehlen noch immer bessere Rahmenbedingungen, Sichtbarkeit und Durchsetzungsfähigkeit für den Mittelstand. Zum Teil entstehen neue bürokratische Belastungen. Das hat ein tiefes Misstrauen gegenüber der Politik erzeugt.

Welche Stakeholder überzeugt werden müssen

Besonders wichtig sind die sechs Mächtigen: Verwaltung, Wissenschaft, Medien, Verbände, Unternehmen und … zukunftsorientierte Politik. Wenn auch nur EIN Bereich in dieser „Netzwerk-Kette“ unbearbeitet bleibt, dann droht sie genau dort zu zerreißen.

Welche Partner es braucht

KMU müssen sich integre, gut vernetzte, innovative, nicht konkurrierende Partner für ein Kernteam suchen, mit denen sie gemeinsam ein Projekt oder eine Innovation verfolgen. Sie bilden die Spitze der eigenen Lobbypyramide. Darunter folgen weitere interessierte Branchen und Personen. Darüber befinden sich potenzielle Kunden als Zielgruppe sowie die Öffentlichkeit.

Warum Innovationen Lobbying benötigen

Wer ein neues Produkt in den Markt setzen will, braucht u.a. Genehmigungen, Zertifikate, Finanzierung und letztlich Marktzugänge. Die Verbände müssen sich öffnen, Auftrittsmöglichkeiten und Medien sorgen für Bekanntheit. Im Idealfall bestätigt die Wissenschaft die Vorteile. Um das alles zu erreichen, braucht es einen ganzheitlichen Ansatz. In der Kooperation ziehen dafür die Chefs und Chefinnen, Forschung und Entwicklung, Sales, Marketing und PR an einem Strang.

Wie viel Zeit Unternehmen einplanen sollten

Es dauert zwischen sechs Monaten und zwei Jahren, um eine wirklich tragfähige Struktur aufzubauen. Wenn die Partner gut integriert sind und ihren Nutzen sehen, hat man eine Situation, die ein unaufhaltsames „Monopol“ aus Themenführerschaft und Innovations-Vorsprung schafft.

 


Ergänzend dazu meine 8 GEBOTE SAUBEREN UND ERFOLGREICHEN LOBBYINGS:

 

  1. Identifiziere die für dich relevanten VIPs im Kreis der „6 Mächtigen“ (Politiker, Beamte, Experten, Verbandschefs, Manager, Journalisten) und integriere sie partnerschaftlich
  2. Stelle den Nutzen möglichst vieler Menschen ins Zentrum deines Projektes und deiner Botschaft – am besten, du hast eine innovative und verantwortungsvolle Lösung, die vielen Menschen helfen kann bzw. auch der Daseinsvorsorge dient
  3. Agiere nie alleine sondern als Motivator eines behutsam schrittweise aufgebauten (internen u/o externen) Teams anständiger und verlässlicher Gleichgesinnter: Deine eigene  Lobby
  4. Gib deiner Lobby die Gestalt einer Plattform, Kooperation oder Vereinigung mit einem unternehmerischen Kernteam an der Spitze, welche dann die Kommunikation so führt, dass du Themen- und Marktführerschaft erreichen kannst
  5. Docke zusätzlich an für das Ziel relevante bestehende Lobbys an, um deine Botschaft auch dort bekannt und verständlich zu machen
  6. Entwickle geeignete Lobbying-Instrumente, welche den Verstand und die Gefühle deiner Partner und Endzielgruppe ansprechen, z.B. Foren, Seminare und Dokumente rund um dein Kern-Thema, so entsteht eine relevante Community und die Kompetenz in deinem Bereich das Maß festzulegen
  7. Betreue die Partner deiner Lobby mit Zielsetzung, Planung und Controlling offen, unterstützend und regelmäßig
  8. Agiere konsequent, geduldig und transparent: Decke deine Handlungen selbst auf – z.B. mit Pressearbeit und eigenen Medien

Wolfgang Lusak

Mag. Wolfgang Lusak ist Unternehmensberater, Lobby-Coach und Mittelstands-Aktivist. www.lusak.at (Lusak Consulting) bzw. www.lobbydermitte.at (Lobby der Mitte)

 

 

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