Hier sind meine Gedanken zur momentan erlebten Situation. Ich verwende bewusst das Wort Situation und nicht Krise, weil ich der Meinung bin, dass wir sehr viel daraus lernen können (und hoffentlich auch werden), sobald die „Normalität“ des Alltags großteils zurück gekehrt sein wird.

Auch ich war ersten Moment irgendwo zwischen frustriert und traurig gefangen. Jedoch stimmt mich dieser spürbare Zusammenhalt in der Gesellschaft inzwischen sehr positiv. Unsere Gesellschaft erlebt eine neue Form von Gemeinschaft, ein neues Miteinander das ungeahnte Kräfte mobilisiert und bereits heute Visionen auferstehen lässt, die wir uns vor einer Woche nicht vorstellen konnten. Es wird eine große Herausforderung sein, dass schlussendlich alle Schichten der Gesellschaft bei der Umsetzung dieser Visionen eingebunden werden und alle gerecht davon profitieren können. Es zeichnet sich schon jetzt eine Veränderung im politischen Miteinander ab, wie Sie, Herr Lusak es auch in einem Ihrer Beiträge positiv erwähnen. Und diese Veränderung wird sich gleichermaßen in unseren Beziehungen und Netzwerken zeigen.

Die Krise ist ein Filter

Jede Krise zeigt in ihrer Auswirkung eine gewisse Filterfunktion. Die uns jetzt sehr stark vereinnahmende Corona-Krise wird auch ein Filter sein. Ein Filter, der auch unsere Netzwerke und Freundschaften sieben und reinigen wird. Wir werden sehen welche sauberen, tragfähigen und ehrlich gelebten Partnerschaften übrig bleiben.  Freuen wir uns auf eine Zukunft mit mehr Zusammenhalt. Weniger ist oft mehr und freuen wir uns, dass uns das nicht mehr belastet, was ohnehin nicht tragfähig war.

Wertschätzung unserer heimischen Arbeit

Diese Krise wird eine massive Verschiebung unserer bisherigen Wertvorstellungen bringen!
Wenn wir diese Erfahrungen danach gut und richtig analysieren, reflektieren und kommunizieren, wird ein neues Bewusstsein entstehen, dass die wahren Werte unserer Arbeit – als wesentlichen Beitrag zu unserer Kultur und zum Funktionieren unserer Gemeinschaft – zeigen wird. Jedoch bedarf es der richtigen, ehrlichen und gezielten Kommunikation und Strategie.

Werner Fitzthum