Stefan Schrenk: Mittelstand schafft das!

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Stefan Schrenk: Mittelstand schafft das!

Wieder bei Lobby der Mitte mit einem aussagestarken „Mittelstand schafft das“-Interview dabei: Stefan Schrenk, sehr geradliniger, offener, sportlicher und gewissenhafter Chef eines der größten Holztreppen- und Türen-Erzeugers Österreichs. Er hat immer ein klares Ziel vor Augen: Mit seiner Groß-Tischlerei SCHRENK in Vitis/Waldviertel die Welt ein wenig mitzugestalten, seinen Kunden für ihr Geld und seinen Mitarbeitern für ihre Leistung einen sehr guten Gegenwert zu bieten, sowie der Region Walviertel als auch Österreich und Europa nachhaltig nützlich zu sein. 

Selbstheilungskräfte, Flexibilität und Innovationsfähigkeit

 

  1. Wie geht es Ihnen jetzt? Welche Probleme sind durch Corona bei Ihnen im Unternehmen entstanden?

„Bisher geht es uns gut, wir haben Gott sei Dank keine Kranken und bisher praktisch keine Umsatzrückgänge. Wir haben beim ersten Lockdown zwar auch etwas Kurzarbeit gehabt, aber es war der falsche Zeitpunkt, weil wir Umsatz-Rückgänge erwartet haben, die wir dann abfedern bis verhindern konnten.

Allerdings gab es schon auch ein mulmiges Gefühl in der Belegschaft beim Arbeiten am Bau und in der Produktion, weil wir zwar alle Corona-Regel-Vorgaben wie z.B. das Abstand-Halten eingehalten haben, aber das ständige medial verstärkte Bedrohungsszenario auch zur Verunsicherung beigetragen hat.

Und jetzt stehen wir nochmals vor einer schon beantragten Kurzarbeit, weil wir den Nachfrage-Rückgang näher kommen spüren. Besonders Groß-Projekte verschieben sich gerade deutlich nach hinten. Hauptursachen sind Unsicherheit in der Wirtschaft, Angst sich mit Investments zu übernehmen und indirekt natürlich auch eine sinkende Kaufkraft durch Arbeitslosigkeit bzw. Auftragslosigkeit.“

Ich glaube wir werden in 2020 ganz gut durchkommen, aber 2021 könnte das dicke Ende folgen, wir sehen bei uns als auch allgemein dafür schon deutliche Anzeichen.“

  1. Was ist jetzt Ihre spezifische unternehmerische Strategie mit der Corona-Krise umzugehen um nachher möglichst gestärkt daraus hervor zu gehen?

„Um gut durch zu kommen haben wir uns schon vorher mit mehreren Geschäftsfeldern breit aufgestellt:

  1. Holztreppen für Fertighäuser und Privatkunden,
  2. Lean Production & Leanworks, d.h. intelligente Organisation von Bauprozessen, effiziente Produktion von Fertigteilen aus Holz für den mehrgeschossigen Wohnbau, smarte Logistik für Großpartner
  3. ZIKK – ökologische, flexible Minihäuser,
  4. Türen für Privatkunden in der Region
  5. Innenraum-Ausstatter für Low-Budget-Hotels

Und jetzt wo die Krise akut ist, heißt es zusätzlich mit offenen Augen und Ohren weitere Geschäftschancen wahr zu nehmen. Oft gehen wir dafür passende Partnerschaften ein, um wirklich große Ideen und Projekte auch Markt- und Erwartungsgerecht angehen zu können. Also volle Konzentration auf Innovation und Kooperation. Dabei Weiterentwicklung unserer lern- und wandlungsfähigen Organisation inkl. starkem Teamgeist.

Geholfen hat uns bisher auch ein gewisser Kapitalpolster aus nicht entnommenen Gewinnen – die wir leider versteuern mussten.“

  1. Wie kann sich der österr. Mittelstand (EPU, KMU, Familienbetriebe, Freiberufler mit ihren Mitarbeitern und Partnern) generell wieder aufrichten und auch über sich hinauswachsen?

„Jedes Unternehmen ist so stark wie seine Mitarbeiter, wie seine Organisation. Jedes Unternehmen ist auch ein Organismus. Wenn so ein unternehmerischer Organismus aber schon vorher schwach oder krank war, dann ist er so wie der einzelne Mensch anfälliger gegenüber Krisen – es „erwischt ihn“ leichter. Corona zeigt die Schwächen der Unternehmen und des Wirtschaftssystems auf.

Ich empfehle daher immer auch auf das Unternehmen als Einheit zu achten. In der Krise sich nicht auf Hilfe von „Oben“ oder der Regierung verlassen. Selbst wenn diese Hilfe auch kommt, am wichtigsten sind die Selbstheilungskräfte, die Flexibilität und die Innovationsfähigkeit. Aber auch stetige Marktbeobachtung und Weiterbildung. Nur wer aus Problemen – eigenen wie denen der Kunden – ständig etwas lernt und dabei kreativ handelt, kann wettbewerbsfähig bleiben.“

Und Stefan Schrenk ist sich sicher: "Es lohnt sich, auch in schwierigen Zeiten sich selbst und seinen Werten treu zu bleiben"
  1. Was ist das Wichtigste, das die Regierung und die öffentliche Hand dazu beitragen sollten?

So wenig eingreifen wie möglich. Darauf achten, dass es faire und langfristig sinnvolle Rahmenbedingungen gibt. Die Zeichen der Zeit zu verstehen und die Firmen bei ihren Innovationen voll zu unterstützen (statt zu behindern).

Das Interview mit Stefan Schrenk führte Wolfgang Lusak


INTERESSANTE LINKS ZU SCHRENK:

KONTAKT:

Schrenk GmbH, Raiffeisenstraße 30
A-3902 Vitis; +43 2841 84 84; info@schrenk.co.at ; www.schrenk.co.at

Hier geht es zu den anderen „Mittelstand schafft das“-Interviews

Jedes Unternehmen des Mittelstands (EPU, Startups, KMU, Familienbetriebe und Freiberufler) ist auch eingeladen, uns seine Corona-Meinung mitzuteilen und die 4 Fragen zu beantworten. Einsenden bei office@lobbydermitte.at

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