Wieviel Alarmsignale braucht unsere Regierung eigentlich noch?

Wieder kommt ein Aufschrei des Mittelstands aus Deutschland. Und zwar von Marie-Christine Ostermann, Chefin des Gastro/Großküchen-Lieferanten Rullko. Sie ist die Präsidentin des Verbands DIE FAMILIENUNTERNEHMER. dessen Mitglieder in Deutschland in allen Branchen über 8 Millionen Mitarbeiter beschäftigen. Wieso hört man eigentlich solche Aufrufe jetzt nicht oder kaum in Österreich? Wieso stirbt unser Mittelstand so leise?

Wieviel Alarmsignale braucht unsere Regierung eigentlich noch?

Der deutsche Wirtschaftsminister Habeck präsentierte kürzlich die Wachstumsprojektion der Bundesregierung. Die schwache Prognose zeigt: Die Ampel-Regierung (Rot/Grün/Gelb) muss sofort auf Angebotspolitik umschwenken. von Marie-Christine Ostermann (12.10.23)

Wieviel Alarmsignale braucht unsere Regierung eigentlich noch, um endlich ins richtige Handeln zu kommen? Die Prognose zeigt deutlich: Deutschland hat sich von der Weltwirtschaft entkoppelt und kommt nicht mehr voran. Alles wortgewandte Drehen und Wenden der prognostiziert schwachen Wirtschaftsleistung lässt nur einen Schluss zu: Wenn der Zug der Weltwirtschaften 2024 nicht ohne uns Fahrt aufnehmen soll, muss die Ampel sofort sämtliche Weichen auf Angebotspolitik umstellen. Nur damit kann die Regierung Deutschland wie von Wirtschaftsminister Habeck erwartet wieder nachhaltig auf Wachstumskurs führen.

„Nur unter auf breiter Front verbesserten Standortbedingungen hat Deutschland überhaupt eine Chance, um wieder wettbewerbsfähig zu werden“

Sämtliche Instrumente, die Deutschland aus der Schwächephase wieder auf Wachstumskurs bringen können, liegen längst auf dem Tisch, aber sie müssen endlich eingesetzt werden. Die Bundesregierung muss jetzt konsequent auf aktive Angebotspolitik einschwenken und den Unternehmen damit Luft zum Atmen und einen Rahmen zum Investieren und Wachsen erschaffen. Nur unter auf breiter Front verbesserten Standortbedingungen hat Deutschland überhaupt eine Chance, um wieder wettbewerbsfähig zu werden.

Ein Armutszeugnis

Selbst wenn die deutsche Wirtschaft 2024 tatsächlich wieder – wie von Wirtschaftsminister Habeck erwartet – um 1,5 Prozentpunkte wachsen sollte, läge dies unter dem europäischen Durchschnitt und bliebe ein Armutszeugnis im Vergleich zu der immerhin noch 2,9 Prozent Wachstumsprognose für die übrige Weltwirtschaft.

Bei schrumpfendem Wachstum schrumpfen auch die Steuereinnahmen. Die Regierung muss im Haushalt 2024 diese Mindereinnahmen auf der Ausgabenseite ohne jedes Wenn und Aber abbilden – und zwar ohne die Schuldenbremse zu reißen.

Marie-Christine Ostermann führt in vierter Generation das Unternehmen Rullko und ist die Präsidentin des Verbands DIE FAMILIENUNTERNEHMER. Die Familienunternehmer in Deutschland beschäftigen in allen Branchen über 8 Millionen Mitarbeiter und erwirtschaften jährlich einen Umsatz in Höhe von 1.700 Milliarden Euro

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