Die wahre Ursache für die Asyl-Ströme

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Die wahre Ursache für die Asyl-Ströme

(Gastkommentar Wolfgang Löser & Univ. Prof. Dr. Helga Kromp-Kolb)
Bericht von der Podiumsdiskussion „Fossile Energie als Fluchtursache“ am 6. Juni 2016 im RadioKulturhaus Wien. (Gastkommentare decken sich nicht automatisch mit der Meinung von Lobby der Mitte)

Selbst ein mehrere Meter hoher Stacheldrahtzaun kann Europa vor dem Klimawandel nicht schützen (Wolfgang Löser)

Die massiven Flüchtlingsbewegungen nach Europa sind ein deutliches Alarmzeichen für den Klimawandel und Massenflucht. Die vielen Tausenden Flüchtlinge erkennen selbst nicht, dass ihre Fluchtursache die lebenszerstörenden Auswirkungen des Klimawandels sind. Sie werden alle noch als Kriegsflüchtlinge (was ja auch stimmt) und Wirtschaftsflüchtlinge bezeichnet. Die Klimaveränderung schreitet derartig radikal voran, dass selbst die schlimmsten Szenarien der Klimaforscher jeden Monat neu nach oben korrigiert werden müssen. Die Klimaveränderung betrifft mittlerweile jeden Menschen auf unserer Welt. Hohe Zäune können diese Veränderung und deren Folgen keineswegs bremsen.

Nicht nur nach Europa, sondert hunderte Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Selbst in der Wüste lebende Nomaden, die seit hunderten Jahren mit ihren Tierherden durch die unwirtlichsten Gegenden der Welt zogen, in denen wir keine 2 Tage überleben könnten, meisterten Dürreperioden, die früher alle 20 Jahre auftraten und ihren Tierbestand arg dezimierten. Heute sind diese Dürreperioden bereits alle 4-5 Jahre, in denen es unmöglich ist, die Lebensgrundlage zu erhalten, also die Tiere wieder dementsprechend zu vermehren. Das Ende ist die Aufgabe ihrer Jahrhunderte alten Lebensgewohnheiten mit Flucht in benachbarte Gebiete, Staaten, dort oft aber auch mit schlimmsten Lebensbedingungen.

Radikale Klima-Veränderungen erfordern radikale Maßnahmen (Helga Kromp-Kolb)

Die Zeit des Kuschelkurses ist vorbei, für uns Europäer geht es nur noch darum, klare Entscheidungen von Politik, Wirtschaft, Energie und Sozialpolitik einzufordern. In der Politik und Gesellschaft fehlt noch immer weitgehend das Verständnis dafür, all die wahren Zusammenhänge zu verstehen, egal ob ein Zaun um Österreich oder ein Zaun um Europa errichtet werden soll. Diese Abwehr-Überlegungen zeigen das völlige Unverständnis für das tatsächliche Problem, für die wahre Ursache der Flüchtlingsbewegung. Ein Mensch der oft seit Jahren nicht mehr die geringste Chance sieht, irgendwie in seiner Heimat zu überleben, hat gar keine andere Wahl, als vor dem sicheren Tod zu fliehen. Für ihn bleibt letztendlich egal wohin, nur dorthin wo er eine Chance sieht zu überleben.

Die tatsächlich noch einzige Lösung: Wir müssen Perspektiven schaffen, hier als auch dort. Das bedeutet den sofortigen Ausstieg aus allen fossilen und atomaren Energien bei gleichzeitigen „global Cooling“. Die 400 PPM Co² die sich in der Atmosphäre befinden müssen sofort auf den Stand um die 300 ppm gebracht werden, mit weltweiter Aufforstung, Begrünungen von Wüsten, mit entsalzten Meereswasser durch PV, usw. Mit neuen Lebensräumen und Perspektiven zum Überleben in den jeweiligen Gebieten für die Menschen dort, mit sofortiger Nutzung aller Erneuerbaren Energie, um den Umweg über fossile zu ersparen – bei uns als auch weltweit. Mit Humus Aufbau der Ackerböden, mit Biokohle, Kompost, Bio-Landbau. Ansonsten geht die Erderwärmung uneingeschränkt weiter, selbst wenn wir keine fossile/atomare Energie mehr nutzen. Mit der dafür notwendigen Schaffung von 500.000 Green-Job-Arbeitsplätzen alleine in Österreich. Wir brauchen als Rettung einen enormen ökologiosch-nachhaltigen Wirtschaftsaufschwung

Die Herausforderungen sind: Eine sofortige rasche Energiewende bis 2020 mit einem Vorranggesetz für Erneuerbare Energien, einer längst überfälligen
ökologischen Steuerreform sowie mit einer jährlichen Energie-Milliarde für jedes Bundesland für den raschen Ausbau aller Erneuerbaren Energien. Denn Österreich verliert jährlich ca. 16 – 18 Mrd. an Wertschöpfung für fossilen Energiezukauf -jedes Jahr geht Geld immer wieder an die “Ölscheichs” und Ölmultis verloren, da könnten wir damit besser unsere Photovoltaik, Windkraft, Biomasse-Energie, Wasserkraft und E-Mobilität fördern! Wir sollten nur noch Politiker wählen, die sich deutlich und überzeugt hinter diese Ziele stellen und diese umgehend umsetzen. Selbst bei der letzten Präsidentschaftswahl war Klimaschutz und Energiewende noch immer kein Wahlkampfthema.

w.loeser@aon.at www.energiebauernhof.com