Harald Mahrers Aussagen zu den Erfolgsgeheimnissen des Mittelstandes

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Harald Mahrers Aussagen zu den Erfolgsgeheimnissen des Mittelstandes

Er war u.a. Berater, Unternehmer, Staatssekretär und Wirtschaftsminister. Jetzt ist er nicht nur Wirtschaftsbund-Chef, sondern seit Mai 2018 auch Präsident der WKÖ. Wir haben ihn hier nun nicht als Mittelstands-Unternehmer, sondern in seiner neuen politischen Funktion als oberster Wirtschafts-Interessenvertreter gebeten, uns im Rahmen unserer großen Mittelstands-Serie „ERFOLGS-GEHEIMNISSE“ 5 Fragen (die den an die KMU gestellten durchaus ähnlich sind) zu beantworten. Er tat dies mit großer Sachkenntnis über die Situation der Unternehmen, aber auch als engagierter, Zukunfts-orientierter Politiker:

„In kritischen Situationen empfehle ich, über den Tellerrand zu blicken und andere Perspektiven einzunehmen ….. werde ich mich dafür einsetzen, mehr der für Unternehmen so wichtigen Freiräume zu schaffen.“

  1. Was ist das Fundament wirtschaftlichen Erfolges, was sind insbesondere die Faktoren mit denen ein mittelständisches Unternehmen Aufschwung und Erfolg erreichen kann?

Der Erfolg hängt sehr stark von der Initiative des einzelnen Unternehmers ab. Es geht darum, hinauszugehen, neue Chancen und Märkte zu suchen, Innovationsbereitschaft zu zeigen und dafür auch die eine oder andere Extrameile zu gehen. Das Fundament dafür sind Rahmenbedingungen, die wirtschaftliche Freiräume zulassen und fördern. Als WKÖ-Präsident werde ich mich dafür einsetzen, mehr dieser für Unternehmen so wichtigen Freiräume zu schaffen.

  1. Worauf hat ein mittelständisches Unternehmen besonders zu achten, wenn es seine strategischen Entscheidungen trifft?

Was strategische Entscheidungen betrifft, unterscheide ich nicht zwischen großen und kleinen Unternehmen. Wirtschaft ist für mich unteilbar. Auch wenn es auf ersten Blick manchmal anders erscheinen mag ­- die Herausforderungen von Großbetrieben und Mittelständlern, von Hightech-Start-ups und alteingesessenen Handwerksbetrieben sind häufig dieselben: Alle müssen Entscheidungen treffen, die zukunftstauglich sind, die in Zeiten des digitalen Wandels und der immer höheren und individuelleren Kundenansprüche erfolgversprechend sind. Und sie müssen bei ihrer Strategie auch immer wieder nachjustieren, wobei ein KMU hier sogar im Vorteil sein kann. Denn es ist wendiger und kann auf ein geändertes Umfeld flexibler reagieren als eine größere und dadurch oft behäbigere Einheit.

  1. Wie sollte ein mittelständisches Unternehmen mit kritischen Situationen umgehen, wenn alles auf des Messers Schneide steht?

In kritischen Situationen empfehle ich, über den Tellerrand zu blicken und andere Perspektiven einzunehmen. Dabei entdeckt man vielleicht Möglichkeiten, die zuvor noch nicht am Tisch lagen – sei es eine Kooperation mit einem Marktbegleiter oder eine neue, alternative Finanzierungsmöglichkeit. Sollte sich gar keine Möglichkeit auftun, ist es aber auch keine Schande, zuzugeben, dass ein Weg nicht funktioniert hat, und ich dafür nun einen anderen einschlage.

  1. Wie sollten Unternehmer oder Unternehmerinnen Wachstum und Erfolg organisieren, was muss dazu ein Team bzw. die Mitarbeiter leisten?

Der Einsatz der Mitarbeiter und ein positiver Teamgeist sind ganz wichtig für den Erfolg eines Unternehmens. In der Wirtschaftskammer stelle ich dazu den Exzellenzanspruch an alle Mitarbeiter. Das heißt, wer für unsere Organisation arbeiten will, muss unsere Ziele mittragen und dies mit Begeisterung. Mein generelles Ziel ist es, dass nicht hier die Arbeitgeber und dort die Arbeitnehmer sind, sondern alle an einem Strang ziehen. Deshalb habe ich bei meinem Antritt als WKÖ-Präsident auch gesagt, ich vertrete eigentlich 8,6 Millionen Menschen: die österreichischen Betriebe sowie auch ihre Mitarbeiter und deren Familien. Deshalb auch unser Wirtschaftskammer-Motto: Wir schauen auf Österreich.

  1. Welchen speziellen Rat möchten Sie aufstrebenden Unternehmen geben, damit sie auch Erfolg haben?

Haben Sie Mut und sind Sie aufgeschlossen gegenüber neuen Entwicklungen. Die Digitalisierung zum Beispiel bietet jede Menge Möglichkeiten, man muss sie nur nutzen. Und scheuen Sie sich nicht, Beratung von außen zu holen. Das Serviceangebot der Wirtschaftskammern deckt viele Bereiche ab und hilft ungemein.

 

LEBENSLAUF HARALD MAHRER:

Persönliches:
geboren am 27. März 1973 in Wien verheiratet Ausbildung 1983 – 1991 Gymnasium Wien Krottenbachstraße 1991 – 1998 Studium der Betriebswirtschaft an der Wirtschaftsuniversität Wien 1998 – 2000 Doktoratsstudium der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften in Wien

Berufliche Tätigkeit: 1995 – 1997 Vorsitzender der Österreichischen Hochschülerschaft an der Wirtschaftsuniversität Wien 1997 – 2000 Forschungsassistent an der Wirtschaftsuniversität Wien 2000 – 2005 Geschäftsführender Gesellschafter der legend Consulting GmbH 2006 – 2010 Geschäftsführender Gesellschafter der Pleon Publico Public Relations GmbH 2010 – 2012 Geschäftsführender Gesellschafter der cumclave Unternehmensberatung GmbH 2010 – 9/2014 Geschäftsführender Gesellschafter der HM Tauern Holding Beteiligungsgesellschaft m.b.H. seit 1/2018 Geschäftsführender Gesellschafter der HM Tauern Holding Beteiligungsgesellschaft m.b.H.

Funktionen: 1999 – 2000 Sprecher und Projektmanager der Initiative „GO-ON Österreich ans Internet“ 2003 – 2005 Mitglied des E-Government Boards der Österreichischen Bundesregierung 2004 – 2013 Co-Direktor des Metis Instituts für ökonomische & politische Forschung 2011 – 9/2015 Präsident der Julius-Raab-Stiftung seit 9/2015 Stv. Vorsitzender der Politischen Akademie 2/2016 – 12/2017 Vizepräsident des Österreichischen Wirtschaftsbundes seit 12/2017 Präsident des Österreichischen Wirtschaftsbundes seit 18.5.2018 Präsident der Wirtschaftskammer Österreich

Politische Mandate: 9/2014 – 5/2017 Staatssekretär im Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft 5/2017 – 12/2017 Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft

 

Hier geht es zu den anderen Erfolgsgeheimnis-Interviews

Weiterhin laden wir alle erfolgreichen und anständigen mittelständischen Unternehmerinnen und Unternehmer – gleich ob EPU, KMU, Freiberufler oder größerer Familienbetrieb – auf , sich hier ebenso mit ihren Erfolgs-Erkenntnissen einzubringen, indem sie die gleichen 5 Fragen wie hier beantworten. Einsenden bei office@lusak.at

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