Wer auf sich selbst nicht hört muss anderen gehorchen

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Wer auf sich selbst nicht hört muss anderen gehorchen

Lusaks gesellschafts-politischer Kommentar im Februar2019: Wenn jemand bei Kauf und Nutzung von Produkten seinen Hausverstand ausschaltet und nachher lieber andere verklagt. Wenn jemand mit seinem Hund auf der Alm unterwegs ist und erwartet, dass andere auf ihn aufpassen. Wenn jemand verantwortungslos handelt und später lieber andere zur Verantwortung zieht. Dann ist das ein Verhalten zu dem nicht auch noch ermutigt werden darf. Was uns „passiert“, haben wir zumeist selbst erzeugt. Es liegt an uns. Im Kleinen wie im Großen.

 

Wer auf sich selbst nicht hört muss anderen gehorchen

Wenn man das Privileg hat, nicht täglich ums Überleben kämpfen zu müssen sollte man sich engagieren. Engagieren für eine Welt in der etwas gegen die größten und akutesten Fehlentwicklungen getan wird. Gegen die Gefahren der Klimaerwärmung, die Dominanz monopolistischer Konzerne und die unbändige Gier Einzelner. Und deren Folgen für die Menschen wie Überlastung, Unterdrückung, Entfremdung, Krieg, Flucht, Krankheit, Tod, Massensterben usw. Zuerst aber muss man die gegenwärtige Entwicklung verstehen.

Wenn man überhaupt Gegenstrategien zu den Bedrohungen identifizieren kann, dann sind die meist genannten aktiver Umwelt/Klimaschutz, Verbot von zerstörerischen Emissionen, Manipulationen, Pflanzungen, Verbauungen und Vergiftungen sowie eine Zuwendung zur ökosozialen Regionalisierung im Sinne von vernünftiger Nutzung von Ressourcen in autonomen Räumen, die unabhängig von der Zulieferung von Lebensmitteln, Energie und Baustoffen etc. aus anderen Regionen sind. Klingt nach reiner Utopie in einer globalisierten arbeitsteiligen Welt, in der rund um die Welt kommuniziert, transportiert, gehandelt und gereist wird.

Demokratie in der Sackgasse
Sind wir also schon in einer unentrinnbaren tödlichen Sackgasse? Ich glaube nicht, denn die Probleme stecken nicht nur in den Konzernen und in den von diesen abhängigen, opportunistischen Politikern, sondern in einem System, das immer nur kurzfristig, also bis zur nächsten Bilanz oder Börsen-Evaluierung oder bis zur nächsten Wahl funktioniert und langfristige Aspekte ignoriert – auch Angela Merkel hat von der Notwendigkeit einer „wirtschaftsadäquaten Demokratie“ statt einer „demokratieadäquaten Wirtschaft“ gesprochen.

Es liegt an uns
Denn nicht nur Konzernmanager und demokratisch gewählte oder undemokratisch ermächtigte Politiker handeln falsch, auch wir, die „normale Bevölkerung“ begehen laufend fürchterliche Fehler: Indem wir den Netzen von Daten-Konzernen Zutritt zu unseren privaten Situationen geben, indem wir bei Amazon bestellen statt uns zum nächsten regionalen Anbieter zu bewegen, indem wir mit Flugzeugen, Kreuzfahrtschiffen und SUVs die Luft verpesten, indem wir nicht aufstehen gegen die süchtig machenden „Brot und Spiele“-Verlockungen einer manipulativen Führungsschicht. In dem wir uns nicht um uns selbst kümmern, sondern in einer Ersatzwelt des Konsumrauschs, der Vergnügung und des Voyeurimus eintauchen. In dem wir unser Hirn und unser Verantwortungsgefühl ausschalten um der künstlichen Intelligenz Platz zu machen – auch weil viele auf ein bedingungsloses Grundeinkommen hoffen. In dem wir uns medial wie politisch am Elend der „Ärmsten der Armen“ sowie am Glamour der „Superreichen“ delektieren negieren wir die vernünftige Mitte.

Was wir als Erstes tun müssen ist wieder in unsere Mitte zu kommen, in der wir entscheidungsfähig sind und ein selbstbestimmtes Leben führen können. Das bedeuten so Dinge wie „vor unserer eigenen Türe kehren“, politisch engagiert sein – aber bitte für mittelstandsorientierte Werte und nicht für links- oder rechts-populistische bis –extremistische Irrwege. Das bedeutet wieder einen meditativen, ausgleichenden statt polarisierenden Zugang zu unserer Erde und Gesellschaft zu finden. Das bedeutet vom Erkennen zum Tun zu kommen.

Vom Staunen zum Handeln
Das bedeutet die Weisheit von großen Menschen nachvollziehen zu können. Der Dalai Lama hat über das was ihn am meisten überrascht gesagt: „Es ist der Mensch, denn er opfert seine Gesundheit, um Geld zu machen, dann opfert er sein Geld um wieder gesund zu werden. Und dann ist er so ängstlich wegen der Zukunft, dass er die Gegenwart nicht genießt. Das Resultat ist, dass er nicht in der Gegenwart lebt. Er lebt, als würde er nie sterben, und dann stirbt er und hat nie wirklich gelebt.“ Der Benediktiner Bruder David Stendl-Rast rät uns zu einem achtsamen Leben in dem Staunen, Dankbarkeit und Vertrauen wieder an erster Stelle stehen sollen. Und der Papst überrascht die Welt mit einem brüderlichen Schritt auf die Führungspersönlichkeiten des Islam zu.
Die Menschen werden nur mit einem grundlegenden Wandel ihrer Haltung abseits der Vorgaben System-erhaltender Parteien, Manager und Ratgeber im Hier und Jetzt ihre Chance auf ein glückliches und zufriedenes 3. Jahrtausend erreichen können. Ganz im Sinne des alten Spruchs „Hilf Dir selbst dann hilft Die Gott“. Und ich darf darauf verweisen, dass alle Lösungen schon in uns abgerufen werden können, in der Stille unserer inneren Weisheit. Wer aber nicht bereit ist mit seiner inneren Stimme, seinem Gewissen Kontakt aufzunehmen und sich dementsprechend zu verhalten und zu engagieren, für den gilt: Wer auf sich selbst nicht hört, muss anderen gehorchen. Und vermutlich auch mit diesen untergehen.

 

Mag. Wolfgang Lusak ist Unternehmensberater, Lobby-Coach und Mittelstands-Aktivist. www.lusak.at (Lusak Consulting) bzw. www.lobbydermitte.at (Lobby der Mitte)

 

 

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