Weber: Mittelstand schafft das!

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Weber: Mittelstand schafft das!

Was für ein klarer, ungeschminkter, weit blickender, berührender und richtungweisender Kommentar! Er kommt vom Gmündner Tankstellen-Unternehmer (AVIA Gmünd), Hotel-Betreiber und geschäftsführenden Gesellschafter der Marken-Kooperation „Fairsleep-Hotels“ Andreas Weber, der sich in seiner Heimat Waldviertel auch sehr viel für die regionale Wirtschaft und Gesellschaft einsetzt hat und von allen seinen Kunden und Geschäftspartnern als anständiger, konstruktiver und wertvoller Unternehmer geschätzt wird. Lesen Sie hier im Interview unserer Serie „CORONA: SO BEWÄLTIGT DER MITTELSTAND DIE KRISE“ seine Antworten. Danke, Andreas Weber!

„Es geht mir aber von Tag zu Tag besser, da ich mir eingestehen muss …..“  

„In Krisensituationen zeigt sich auch der wahre Charakter eines Menschen.“

  1. Wie geht es Ihnen jetzt? Welche Probleme sind durch Corona bei Ihnen im Unternehmen entstanden?

Es geht mir von Tag zu Tag besser, da ich mir eingestehen muss machtlos in der Situation zu sein und das Beste daraus zu machen. Ich musste 18 meiner 30 Mitarbeiter kündigen und das war der schwärzeste Tag in den letzten 25 Jahren meines Unternehmertums. Diese Kündigungen konnte ich eine Woche später wieder zurücknehmen, da die Regierung ein für mich tragbares Kurzarbeitszeit-Programm nachgebessert hat. Im Gastronomiebetrieb haben wir seit 16. März keine Umsätze mehr und damit die laufenden Fixkosten. An der Tankstelle sind mir Mobilitätsversorger und mit kürzeren Öffnungszeiten mit minimalster Personalbesetzung in Betrieb, was aber auch täglich einen Verlust bedeutet, da die Umsätze um 80% eingebrochen sind.

2. Was ist jetzt Ihre spezifische unternehmerische Strategie mit der Corona-Krise umzugehen um nachher möglichst gestärkt daraus hervorzugehen ?

Einerseits habe ich das Ziel unsere Mitarbeiter die zu 100% zu Hause sind regelmäßig digital zu informieren, was sich in der Firma tut oder auch nicht tut. Und andererseits rufe ich auch täglich Mitarbeiter an, um mit ihnen persönlich in Kontakt zu bleiben. Die Wertschätzung der Menschen im Unternehmen muss auch in Krisenzeiten gewahrt bleiben. In Krisensituationen zeigt sich auch der wahre Charakter eines Menschen.

Soweit Lieferanten und Partner die notwendigen Gesundheitsrichtlinien für ihre Mitarbeiter garantieren können, ziehen wir jetzt für heuer geplante Wartungsarbeiten vor und können diese in aller Ruhe durchführen. Durch unsere 365 Öffnungstage wären diese Arbeiten Nachts oder bei laufendem Betrieb unter großem Aufwand erledigt worden.

Wir gehen davon aus, dass sich die einzelnen Geschäftsbereiche unterschiedlich schnell erholen werden nach der Krise, dazu erstellen wir jetzt mehrere unterschiedliche Personaleinsatzpläne um auf die jeweilig neue Situation vorbereitet zu sein.

Nachfrage und Angebot am Markt werden nach der Krise anders sein als vor der Krise. Es wird sicherlich eine Bereinigung geben und dies müssen wir als Chance sehen und jetzt überlegen was das für uns bedeuten wird.

3. Wie kann sich der österr. Mittelstand (EPU, KMU, Fam.betriebe, Freiberufler) generell wieder aufrichten und auch über sich hinauswachsen?

„Spare in der Zeit, dann hast du in der Not“ In den 25 Jahren meiner Selbständigkeit hatten wir 4 Tage Sorgen mit dem Hochwasser, 3 Tage Sorgen mit den hohen Schneelasten auf den Gebäuden und 2008 in der Wirtschaftskrise einen leichten Umsatzrückgang. Sonst gab es Jahrelang keine unvorhergesehenen, bedrohenden Umfeld Bedingungen. Wir haben in den letzten 25 Jahren auch Reserven – leider versteuerte Reserven – angelegt um in Notsituationen flexibel zu sein. Daher können wir auch in der aktuellen Situation geplante Investitionen durchführen und auf die Zukunft vertrauen.

4. Was ist das Wichtigste, das die Regierung und die öffentliche Hand dazu beitragen sollten?

Das langfristig wichtigste wird sein, dass aus der Krise gelernt wird. Die Globalisierung und die Bevorzugung der Konzerne zu bremsen und Regionalität und Mittelstand gleichberechtigte Rahmenbedigungen zu ermöglichen. Auch sollte es möglich sein, Rücklagen im Unternehmen zu bilden ohne diese zu versteuern. Das würde in der Krise so manchem Unternehmen helfen.

Die EU muss sich hinterfragen ob und wie man in Zukunft zusammenarbeiten will. Denn wieder – nach oder neben dem Flüchtlingsthema – hat sich gezeigt, dass es in schwierigen Situationen kein gemeinsames Ziel, sondern nationalistisches Denken gibt.

Andreas Weber

Hier geht es zu den anderen MITTELSTAND SCHAFFT DAS-Interviews
 So kann man bei dieser Lobby der Mitte-Interview-Serie selbst MITMACHEN

KONTAKT:
ANDREAS WEBER
Gf. Gesellschafter der Weber GmbH  – AVIA Station
Prof. Krejci Graf Str. 2   A-3950 Gmünd

Tel +43 2852 51400-20
Mobil +43 664 1313111
a.weber@aviagmuend.at  
www.aviagmuend.at 
www.fairsleep-hotels.com

 

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