Das ist mehr als fahrlässig, das kann man auch als ein unintelligentes, achtloses und Mittelstand-zerstörendes EU-Gesetzeswerk bezeichnen, nämlich die EU-Lieferkettenrichtlinie (CSDDD). Der unternehmerische Mittelstand sollte sich beim Senat der Wirtschaft (SdW) bedanken, der diese höchst bedauerliche Fehlentwicklung in den EU-Arbeit in Form einer Presseaussendung und eines Plädoyers so richtig fundiert ans Tageslicht gebracht hat. Die Lobby der Mitte sagt Danke zu SdW-Vorstandsvorsitzendem Hans Harrer – seine scharfe Kritik trifft den Kern des Problems – und seinem Team. Hier der Original-Text der SdW-Presseaussendung (Harrer-Foto von Richard Tanzer):
ACHTUNG: Unten gibt es eine sehr gute neue Nachricht dazu: Macron und Merz begraben das EU-Lieferkettengesetz!
EU-Lieferkettenrichtlinie fördert Bürokratie statt Menschenrechte
Die unabhängige Wirtschaftsorganisation, Senat der Wirtschaft, warnt vor der im Jahr 2024 beschlossenen Lieferkettenrichtlinie. Diese belastet den Mittelstand erheblich, gefährdet den Wohlstand und Arbeitsplätze in Europa und wird die sozialen sowie ökologischen Standards weltweit eher verschlechtern.
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Die Lobby der Mitte steht auch in dieser Sache an der Seite des Senat der Wirtschaft, an der Seite der Leistung, Steuern, Arbeitsplätze, Nachhaltigkeit und Zusammenhalt statt Spaltung erbringenden Mitte der Gesellschaft. Die Lobby der Mitte schließt sich den diesbezügliche Forderungen des SdW vollinhaltlich an.
Eine sehr gute neue Nachricht ist diese Mitteilung von Oliver Grimm (DIE PRESSE-Brüssel-Korrespondent) vom 21.5.25:
Macron und Merz begraben das EU-Lieferkettengesetz!
Wer Friedrich Merz, dem neuen deutschen Bundeskanzler, vor einer Woche bei seinem Antrittsbesuch in Brüssel zugehört hat, konnte es ahnen. Seit Montagabend darf es als fix gelten: die Lieferketten-Richtlinie der EU wird nie zur Anwendung kommen. „Wir werden in Deutschland die nationale Vorschrift aufheben, und ich erwarte von der EU, dass sie die europäische Regulierung auch abschafft“, hatte Merz am 9. Mai nach dem Treffen mit seiner CDU-Parteifreundin und Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, gesagt. |
Am Montag legte Emmanuel Macron vor versammelter Konzernchefelite bei der Investorenveranstaltung „Choose France“ nach: „Wir sind absolut im Einklang mit Kanzler Merz und anderen Kollegen, noch weiter zu gehen“, sagte Frankreichs Präsident. Die Lieferketten-Richtlinie „und einige andere Regulierungen müssen nicht bloß um ein Jahr aufgeschoben, sondern beseitigt werden.“ |
Zur Erinnerung: diese Richtlinie ist noch nicht einmal ein Jahr alt. Sie hätte ursprünglich im Juli 2027 in Kraft treten sollen. Auf Druck der Mehrzahl der nationalen Regierungen und vor dem Hintergrund der angespannten wirtschaftlichen Lage in ganz Europa hatte die Kommission im Februar vorgeschlagen, den Beginn ihrer Anwendung um ein Jahr auf 2028 zu verschieben. „Vereinfachung versprochen, Vereinfachung geliefert!“, streute von der Leyen sich damals per Presseaussendung Selbstlob. |
Auch nach dem Treffen mit Merz war das die Linie der Kommission. „Wenn das die deutsche Position ist, werden wir schauen“, sagte von der Leyens Sprecherin am Montag vor einer Woche auf meine Frage, was nun mit der Richtlinie passieren werde. Sie müssen nun jedenfalls von den beiden Gesetzgebern, also Rat und Europaparlament, behandelt werden. |
Was eine seltsame Antwort war. Der Rat hatte dem sogenannten Omnibus-Vorschlag der Kommission, im Rahmen dessen neben anderen Vorschriften auch die Lieferketten-Richtlinie wie beschrieben geändert werden soll, bereits am 25. März zugestimmt. Das Parlament tat dies am 3. April. Der Aufschub um ein, für kleinere Unternehmen um zwei Jahre, ist also fix. |
In der politischen Realität ist dieses zentrale Vorhaben aus dem „EU Green Deal“ von der Leyens jedenfalls ein Totgeburt. Man kann das gut oder schlecht finden, aber bedenklich ist auf jeden Fall, wie viel Zeit und Energie die Union für so ein umfassendes Gesetzesvorhaben aufgebracht hat, bloß um es dann bei geänderter weltanschaulicher Großwetterlage im Handumdrehen einfach abzuwürgen. |
Zumal eine wesentliche Frage unbeantwortet bleibt: ist es für Europas große Unternehmen (denn nur solche mit mehr als 250 Beschäftigten wären verpflichtet) eine zu große bürokratische Belastung, oder gar faktisch unmöglich, ihre Lieferanten auf die Einhaltung von Menschenrechts- und Umweltnormen zu prüfen – oder wollen sie mancherorts lieber nicht allzu genau hinschauen, unter welchen Bedingungen in ihren Lieferketten gearbeitet wird? |
Eine erfolgreiche zweite Wochenhälfte wünscht Ihnen |
Oliver Grimm |
Mag. Wolfgang Lusak ist Obmann der unabhängigen „Lobby der Mitte“. Kürzlich veröffentlichte er seine Erzählung „Mein Herz schlägt in der Mitte“ in dem er ein Fünf-Punkte-Programm für die „Gesellschaft der Mitte“ vorlegt: www.herzindermitte.at
Schulgasse 18, 1180 Wien, office@lusak.at, Tel 01 315 45 36, www.lobbydermitte.at www.lusak.at
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