Die COVID-19-Krise hat auch im deutschsprachigen Mittelstand tiefe Spuren hinterlassen. Nicht nur die aktuelle Lage hat sich durch die Pandemie erheblich verschlechtert, auch die Zukunftsaussichten beurteilen mittelständische Unternehmen deutlich skeptischer als noch vor einem halben Jahr. Dennoch halten sich mittelständische Unternehmen verhältnismäßig gut: Nur 17 Prozent der DACH-Unternehmen sagen, dass sie – wenn sie sich mit ihrem Branchendurchschnitt verglichen – schlechter durch die Krise gekommen sind, mehr als ein Viertel (28 Prozent) ist überzeugt, besser abgeschnitten zu haben. Ihr eigenes Krisenmanagement bewerten sie dennoch etwas kritischer als ihre europäischen Pendants.

Mittelstand zeigt Handlungsstärke und Macher-Qualität

Daher reagieren mittelständische Unternehmen in der DACH-Region nun proaktiv und entschlossen. Sie steuern mit konkreten Maßnahmen nicht nur unmittelbaren Problemen – wie Liquiditätsengpässen oder Umsatzrückgängen – entgegen. Sie erkennen in der Pandemie auch Chancen und nutzen diese, um über Akutmaßnahmen hinaus den Blick in die Post-Corona-Zeit zu richten.

Hierbei steht für die Mehrheit der befragten Mittelständler aus der DACH-Region vor allem die Verbesserung des Working Capital Managements (83%, EU31: 53%) sowie die Neuverhandlung von Verträgen und Preisen (81%, EU31: 58%) im Vordergrund. Gleichzeitig werden Mitarbeiter im Umgang mit neuen Tools und Anwendungen kontinuierlich weiterentwickelt und fit für die (digitale) Zukunft gemacht: 64% der Befragten geben an, dass eine ihrer zentralen Maßnahmen für die Zukunft das Upskilling der eigenen Mitarbeiter sei. Auch der Nutzen von (digitalen) Technologien steht im Vordergrund. Damit zeigen sich die DACHMittelständler deutlich tatkräftiger als die Befragten aus den EU31-Ländern.

Mithilfe dieser Maßnahmen schaffen Unternehmen Spielraum für Zukunftsaufgaben und -investitionen sowie für eine strategische – nachhaltige – Neuausrichtung an den Bedürfnissen ihrer Kunden. Damit steigern sie ihre Resilienz, wenn nach der COVID-19-Pandemie die nächsten großen Aufgaben – insbesondere im Zuge des Klimawandels – anstehen, bei denen die Gesellschaft Antworten seitens der Wirtschaft erwartet.

Der Mittelstand blickt optimistisch in die Zukunft

Mittelständische Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind beim Blick in die Zukunft durchaus zuversichtlich. 53 Prozent der befragten Mittelständler glauben, dass sie in den nächsten zwölf Monaten ihr Wachstum halten oder sogar ausbauen können (EU-weit 48%). Die entscheidenden Erfolgsfaktoren dafür haben sie identifiziert: Nachhaltige Geschäftspraktiken (92%), die Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter (76%) sowie die Nutzung neuer Technologien (76%) werden künftig eine bedeutsame Rolle spielen, um der neuen Normalität wirkungsvoll zu begegnen.