Der geheime Corona-Schwur

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Aktueller Kommentar von Wolfgang Lusak zur Corona-Krise und über Menschen, die noch nicht erkannt haben, wie wichtig es ist jetzt zu handeln.

Der geheime Corona-Schwur

Haben Sie es auch schon gemacht? So ganz für sich, still und leise? Dem lieben Gott oder dem Schicksal oder einfach sich selbst einen Deal angeboten? Also einen heimlichen Schwur geleistet dass, wenn Sie und ihre Lieben letztlich vom Corona-Virus verschont bleiben, Sie bereit sind dafür nachher – wenn alles wieder gut ist  – schon was dafür in den Klingelbeutel der höheren Macht und ihrer Stellvertreter auf Erden zu werfen oder gar sich selbst zu einer ganz besonderen Leistung aufzuschwingen oder eine positive Verhaltensänderung als eine Art Opfergabe zu erbringen.

Zum Beispiel 100 Kerzen in der Kirche zu entzünden oder nach Rom zu pilgern oder nach Aachen zum Schrein der Heiligen Corona, der für Seuchen zuständigen Schutzheiligen. Oder der Caritas oder Greenpeace oder einem Spital oder der Corona-Virus-Forschung eine saftige Spende zukommen zu lassen. Oder gar – ohne wenn und aber – ein besserer Mensch zu werden, also schlechte Eigenschaften abzulegen – wie dereinst der geläuterte Geizkragen Ebenezer Scrooge in „A Christmas Carol“.

Naiv, verschlagen und unsolidarisch
Wenn Sie so einen oder einen ähnlichen geheimen „Corona-Schwur“ geleistet haben, dann ist das weniger löblich als sie denken. Es ist vielmehr naiv, verschlagen und unsolidarisch. Weil sie nur Ihre eigene Haut und die weniger weiterer Menschen retten wollen und das Leid anderer dabei ignorieren. Weil sie sich anmaßen, mit Gott oder dem Schicksal ein „Geschäft“ machen zu können. Statt ihr ev. vorhandenes Vermögen, jetzt schon, wo es dringend gebraucht wird, bedingungslos guten Zwecken zuzuführen. Statt sofort zu einem anständigen und freundlichen Menschen zu werden, der sie offenbar (noch) nicht sind, obwohl sich Ihre Familie vermutlich genau so einen längst wünscht und gerade jetzt dringend braucht. Gerade jetzt – in der höchsten Bedrängnis seit dem 2. Weltkrieg – sollten wir begreifen, dass wir unser Handeln auf Anstand, Lösungsorientierung und rascher Hilfestellung ausrichten sollten.

Corona ist eine Chance
Achten wir die vielen Helden und Heldinnen, die JETZT durch Ihre beherzte und risikoreiche Arbeit, durch Ideen, Forschungen und Spenden unseren Staat und die Hoffnung am Leben erhalten. Und schätzen wir diejenigen richtig ein, die nach einer hoffentlich baldigen Virus-Überwindung aus ihren Verstecken herauskommen und mit ihren danach erst realisierten „Wohltaten“ prahlen wollen. Eine Krankheit ist sehr oft die individuelle Chance, etwas in seinem Leben zu verändern. Diese Pandemie ist die Chance für die gesamte Menschheit, etwas in ihrem Dasein und dem Umgang miteinander und der Umwelt zu ändern.

Wolfgang Lusak

Mag. Wolfgang Lusak ist Unternehmensberater, Lobby-Coach und Mittelstands-Interessenvertreter. www.lusak.at (Lusak Consulting) bzw. www.lobbydermitte.at (Lobby der Mitte) 

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