Crowdinvesting: Wie Unternehmen zu Geld kommen

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Crowdinvesting: Wie Unternehmen zu Geld kommen

Dank für einen – insbesondere auch für innovative KMU, Startups und Familienbetriebe – interessanten Artikel über der neuesten Stand im Crowdfinancing von diewirtschaft (Foto beigestellt)

Crowdinvesting: Wie Unternehmen zu Geld kommen

Crowdfunding oder besser Crowdfinancing hat sich in Österreich längst etabliert. Auch wenn der Markt mittlerweile von Immobilienfinanzierungen dominiert wird, bietet diese alternative Finanzierungsform für KMU interessante Möglichkeiten.

Als der Waldviertler Schuhmacher Heini Staudinger 2012 seinen Aufstand gegen die Finanzmarktaufsicht medienwirksam inszenierte, brachte er einen Stein ins Rollen. Einen Stein, der später den Anstoß für ein neues Gesetz gab, das Unternehmen und gemeinnützigen Vereinen neue, legale Finanzierungsquellen öffnete. Mit dem 2015 beschlossenen Alternativfinanzierungsgesetz (AltFG) galt Österreich lange Zeit als Vorreiter in Sachen Rahmenbedingungen für Finanzierungen via Crowd. In der Folge schossen Crowdfundingund Crowdfinancing-Plattformen wie die sprichwörtlichen Schwammerl aus dem Boden. Mittlerweile buhlen 23 Plattformen um die Gunst von Investoren und Unternehmen. Insgesamt flossen seit Beginn der Zählungen durch die unabhängige Plattform crowdcircus an die 101,9 Millionen Euro in 358 Projekte.

IMMOBILIEN IM VORDERGRUND
Doch der Markt hat sich gewandelt. Ursprünglich als alternative Finanzierungsform für Unternehmen und deren Projekte gedacht und geplant, beherrscht mittlerweile der Investmentgedanke die Szene – aus Crowdfinancing wurde Crowdinvesting. Wie sehr sich der Markt gewandelt hat, zeigen eindrucksvoll die Zahlen zum ersten Halbjahr 2019. Die Crowdinvesting-Szene verzeichnete einen Zufluss an Investorengeldern von 33,86 Millionen Euro, ein Plus von zehn Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2018, wie crowdcircus ermittelt hat. Davon flossen allerdings stolze 88,3 Prozent in Projekte der Top-3-Plattformen, die sich dem Immobilieninvestment verschrieben haben.

Nichtsdestotrotz profitieren aber auch weiterhin heimische Klein- und Mittelbetriebe vom Crowdfinancing. So etwa das Klagenfurter Unternehmen ABW-Solar. Die Firma projektiert, baut, finanziert und betreut Solaranlagen für KMU. Der Clou am Geschäftsmodell: ABW-Solar stellt Klein- und Mittelbetrieben nicht nur eine schlüsselfertige Photovoltaikanlage hin, sondern kümmert sich auch um die Finanzierung, eventuelle Förderungen und den Betrieb der Anlage. Der Vorteil: Kunden von ABW-Solar müssen die Investitionen für eine Photovoltaikanlage nicht auf einmal tätigen, sondern zahlen in monatlichen Raten die Anlage ab, konsumieren während der Laufzeit den produzierten Strom und minimieren dadurch ihre Kosten bei den bekannten Energiever sorgern.

56.000 EURO AM ERSTEN TAG
Ein Geschäftsmodell, das auch die Investoren auf der Crowdfunding-Plattform Green Rocket, die sich auf die Finanzierung von Unternehmen mit Zukunftsthemen aus dem Bereich Energie, Umwelt, Mobilität und Gesundheit spezialisiert hat, überzeugte. Insgesamt flossen 184.900 Euro an ABW-Solar. Das sogenannte Fundinglevel von 50.000 Euro wurde bereits am ersten Tag der Kampagne um 6.000 Euro überschritten. Zur Erklärung: Das Fundinglevel ist jener Schwellenwert, ab dem das investierte Geld tatsächlich an das Unternehmen fließt. Wird dieses Level während der Kampagne, die mehrere Wochen dauert, nicht überschritten, erhalten jene Investoren, die bereit waren, Geld in die Hand zu nehmen, dieses Geld wieder zurück. Das Unternehmen selbst erhält dann kein Investment.

GUTE PLANUNG, BESSERE CHANCEN
Um an das Geld der Investoren zu kommen, braucht es allerdings eine Menge an Vorbereitung, wie Andreas Gitzl, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der ABW-Solar erzählt: „Die Vorlaufzeit muss man mit drei bis fünf Monaten veranschlagen.“ Eine Vorlaufzeit, in der nicht nur ein professioneller Businessplan erstellt werden muss, sondern auch jede Menge Daten gesammelt werden, die man den Investoren präsentiert. „Darunter sind auch durchaus sensible Daten und Berechnungen, die man sonst nicht so einfach aus der Hand geben würde“, meint Gitzl. „Die Investoren wollen natürlich wissen, wie sich das Ganze refinanzieren lässt.“ Bei ABWSolar hat man auch gleich den ganzen Internetauftritt neu gestaltet, die bisherigen Projekte – sechs an der Zahl.

Moderner Neubau: Mehr als „nur Wohnraum“ Im Norden Wiens wird das Wohnen der Zukunft gerade schon Realität: Der Gartenpark Korneuburg setzt Maßstäbe in puncto Lebensqualität und Komfort, moderner Flexibilität und Nachhaltigkeit. Das Ensemble aus fünf Stadtvillen wird zurzeit, 15 Minuten von der Wiener Innenstadt entfernt, unter Einsatz neuester ökologischer Technologien gebaut und voraussichtlich im Dezember 2021 fertiggestellt. Es bietet exklusive Mietwohnungen, Penthäuser sowie komfortfertige Wohnungen zur flexiblen temporären Nutzung. Großzügige Obst- und Gemüsegärten, Spielflächen sowie 13 Außenpools sorgen für Erholung an sonnigen Tagen. Zudem wird eines der größten Ärztezentren Ostösterreichs in den Gartenpark einziehen. Weitere Gesundheitsdienstleister, Gastronomie und Gewerbe komplettieren die Rundumversorgung.

Der Bauherr Wiener Komfortwohnungen greift auf jahrzehntelange Erfahrung seines Teams in der Entwicklung und Realisierung hochwertiger Wohnimmobilien in der Metropolregion Wien zurück. Die Projekte reichen vom klassischen Wohnbau im gehobenen Segment über komfortfertige Appartements zur flexiblen temporären Nutzung bis hin zu betreutem Wohnen. Nähere Infos: gartenpark-korneuburg.at Werbung weitere stecken in der Pipeline – umfangreich dokumentiert und ein eigenes Imagevideo gedreht. „Dabei steht einem die Crowdfunding-Plattform zur Seite“, sagt Andreas Gitzl. Weil das via Crowd finanzierte Geld als wirtschaftliches Eigenkapital einzuordnen ist, kann das Crowd-Kapital auch sehr gut mit anderen Finanzierungsformen wie einem Bankkredit kombiniert werden. Dazu kommt, dass die Finanzierung über die Crowd auch marketingtechnisch von Vorteil ist, weil das Unternehmen Zugang zu neuen möglichen Kunden erhält. Gitzl: „Wir wurden während beziehungsweise nach der Kampagne von einigen potenziellen Kunden angesprochen.“

AB FINANTBEDARF 100.000.- SINNVOLL
Natürlich sind die Leistungen der Crowdfunding-Plattformen nicht kostenlos. Je nach Betreiber und konsumierten Leistungen wandern zwischen acht und zwölf Prozent der Finanzierung an die Plattform. Für Kleinstfinanzierungen von ein paar tausend Euro eignen sich die Plattformen eher nicht. Dazu ist der Aufwand, der betrieben werden muss, zu groß. Ab einem Finanzierungsbedarf von etwa 100.000 Euro zahlt es sich aber auf jeden Fall aus, diese alternative Finanzierungsquelle genauer unter die Lupe zu nehmen.

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