Wo ist Euer Respekt vor dem Mittelstand?

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Wo ist Euer Respekt vor dem Mittelstand?

Wolfgang Lusak über die Wechsel in der Regierung sowie das ungewisse Verhältnis der Regierungsmitglieder aber auch der gesamten Politik zum Mittelstand

Wo ist Euer Respekt vor dem Mittelstand?

Der unternehmerische Mittelstand hat mit den teilweise ideologisch links eingefärbten Aussagen des Bundespräsidenten nicht immer Freude. Aber mit seiner an die ÖVP zum Thema Regierungsumbildung gerichteten Mahnung, sie  möge sich doch in erster Linie auf den (Wieder-)Aufbau des Vertrauens der Bevölkerung durch Einsatz von bestgeeigneten Personen in die neuen Ministerämter konzentrieren und weniger auf „Parteilogik“ setzen kann er sich schon identifizieren.

Denn der Mittelstand fragt sich tatsächlich, ob es eine vertrauensfördernde Entscheidung war, wenn in der ÖVP jetzt wieder jedes schwarze Bundesland „seinen“ Minister oder „seine“ Ministerin in der Regierung hat. Er ist auch verwundert darüber, wer gehen musste bzw. bleiben durfte, weil er den einen oder anderen Abgang nicht nachvollziehen kann und umgekehrt sich den einen oder anderen Abgang gewünscht hätte. Und am allermeisten fragt er sich, was er sich seit Jahrzehnten immer wieder fragen musste: Durch wen ist in dieser Regierung der Mittelstand vertreten? Wo ist da eine gestandene Unternehmerin oder ein gestandener Unternehmer, der weiß, wie es in den Betrieben wirklich zugeht? Wo ist eine richtige Identifikationsfigur für Klein- und Mittelbetriebe (Ihr hättet mehrere solche, aber nicht in der 1. Reihe sondern in Unsichtbarkeit)?

Wo ist Euer Respekt für diejenigen, die Euch und Österreich seit Jahrzehnten mit ihren Leistungen und Steuern am Leben erhalten?

Er stellt diese Frage vor allem an seine vermeintlich „angestammte“ Partei, von der er sich wieder mehr Beachtung wünscht. Er stellt diese Frage aber auch durchaus den Grünen, die sich – wenn sie schon so gerne von grünen Innovationen und grünen Jobs reden – fragen sollten, welcher Teil der Wirtschaft es ist, der genau dies nachhaltig realisieren kann.

Und alle Parteien sollten sich wieder ins Bewusstsein rufen, dass der unternehmerische Mittelstand 2 Millionen Menschen beschäftigt, darunter 55.000 Lehrlinge ausbildet, insgesamt 450 Milliarden Umsatz erwirtschaftet und auch Österreichs Steuerzahler Nr.1 ist. Es gibt sogar noch wichtigere Gründe, ihm mehr Aufmerksamkeit zu geben. Der Mittelstand ist durch seine Haltung der ideale Mittler in einer rasant gespaltenen und aggressiven Welt. Er wirkt zumeist in verantwortungsvoller Nachhaltigkeit, stärkt die Nahversorgung mit seinen Angeboten und als „Hidden Champion“ den Export mit seinen Innovationen. Er sichert unsere Existenz bei Ausfall globaler Lieferketten und drohenden Blackouts. Er kann als Einziger und vielleicht Letzter den dominierenden „Too Big to Fail“-Konzernen etwas entgegen. Und er sichert die Identität und die Würde eines Landes – mit seinen Wurzeln, Traditionen und Werten.

Sehr geehrter Herr designierter Bundeskanzler Nehammer, sehr geehrter Herr Vizekanzler Kogler!

Wir dürfen den Mittelstand aber nicht nur erhalten, wir müssen ihn ausbauen. Dafür braucht er endlich eine wirkliche Gleichstellung im Wettbewerb mit den Großen, wie sie mit der Umsetzung des von Lobby der Mitte, Senat der Wirtschaft, Gewerbeverein, Hoteliervereinigung und Handelsverband vorgeschlagenen und vom Mittelstand zu fast 100 % mitgetragenen Mittelstandspakets erreichbar wäre. Das größte Anliegen dabei ist eine 30% Lohnnebenkosten-Senkung für bis zu 30 Mitarbeiter in jedem Unternehmen sowie Unterstützung für Eigenkapital-Aufbau und Bürokratie-Erleichterungen.

Und geschätzte Regierung, geschätzte Politik, Sie könnten auch davon profitieren: Denn es sind nicht nur die 7% der Bevölkerung Eigner von KMU und Selbständigen-Betrieben, die Sie treffsicher ansprechen könnten. Es ist ein Drittel der Österreicher, das sich zur Wertegemeinschaft Mittelstand mit seinen Werten Leistung, Eigentum, Nachhaltigkeit und Fairness rund um den unternehmerischen Mittelstand bekennt. Da gibt es noch verfügbare Wählerstimmen, denn 25-30% sehen in den aktuellen NR-Parteien keine Mittelstandspartei oder wissen nicht, wer eine Mittelstandspartei wäre.

Wenn es dem Mittelstand gut geht, geht es uns allen gut.

Wolfgang Lusak

Gründer und Sprecher der Mittelstands-Plattform Lobby der Mitte und Initiator des kürzlich gemeinsam mit SdW, ÖGV, ÖHV und HV präsentierten Mittelstandspakets.

office@lobbydermitte.at  www.lobbydermitte.at  www.lusak.at

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