Johannes Gutmann erster „Mittelstandshero”!

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    Johannes Gutmann erster „Mittelstandshero”!

    Die Lobby der Mitte freut sich den Besuchern dieser Plattform und damit dem gesamten Mittelstand eine neue Aktion präsentieren zu können: Ab Beginn 2015 werden wir – eine Jury bestehend aus Mittelstands-Lobby-Coach Wolfgang Lusak (Vorsitz), ÖGV-Ehrenpräsidentin Margarete Kriz-Zwittkovits und „Die Wirtschaft“-Chefredakteur Stephan Strzyzowski – alle 2 Monate einen neuen Helden des Mittelstandes, einen “Mittelstandshero” küren. Und zwar für hervorragende Leistungen in den Bereichen Innovation, Unternehmens-Strategie, Nachhaltigkeit, Kooperation und Engagement für den Mittelstand; das sind die 5 Kriterien für die Aufnahme in die Anwärter-Liste für eine Mittelstandshero-Auszeichnung. Das sind auch die Dinge, die unseren Staat wirklich zusammenhalten: Die kreative, unternehmerische und fair eingesetzte Kraft der Klein- und Mittelunternehmen (KMU) von Eine-Person-Unternehmen (EPU) bis zu Betrieben mit 250 Mitarbeitern: MITTELSTANDSHERO-INFO

    Zum Einstieg und als Signal haben wir Johannes Gutmann, Gründer und Chef des Biokräuter- und Teehandelsunternehmens SONNENTOR zum ersten „Mittelstandshero“ gekürt. Begründet hat dies die Jury mit seinem vorbildlichen und erfolgreichen Wirken, mit dem Entsprechen der 5 Mittelstandshero-Kriterien: BEGRÜNDUNG IM DETAIL.  Ab 2015 sollen also alle 2 Monate weitere „aktuelle Mittelstandsheros“ ausgezeichnet werden. Es sollen dabei sowohl unbekannte “Hidden Champions” als auch prominente Vorbild-Unternehmen vor den Vorhang geholt werden. Die unabhängige Initiative „Lobby der Mitte“ will damit und mit einer Reihe weiterer Aktivitäten dafür sorgen, dass der unternehmerische Mittelstand als „wichtigster Träger unserer Wirtschaft und Gesellschaft“ wieder vermehrt gehört wird.

    Interessierte österreichische Unternehmer und Manager aus Klein- und Mittelbetrieben sind herzlich eingeladen, sich auf der Homepage von www.lobbydermitte.at mit Angabe ihre Leistungen in den Anforderungskriterien um die Auszeichnung bewerben: Nur Mut, nutzen Sie Ihre Chance, reden Sie mit uns! Ab 3 ausgefüllten Kriterien wird Ihre Bewerbung in die Entscheidung aufgenommen. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung! HIER BEWERBEN.

    Die konkreten Ziele der Auszeichnung von „Mittelstandsheros“ sind:

    * Besonders erfolgreiche und engagierte Unternehmerinnen und Unternehmer hervorheben und publik machen
    * Öffentliche, mediale und politische Aufmerksamkeit für vorbildliche mittelständische Betriebe schaffen
    * Generell den Mittelstand stärken und motivieren

     

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    ÖVP-Neustart nur mit dem Mittelstand

    Der ÖVP ist es mit der Nominierung von Reinhold Mitterlehner, Hans Jörg Schelling und Harald Mahrer gelungen ihre Wirtschaftskompetenz neu zu begründen. Wenn nun Wirtschaftsbund-Präsident Leitl seinem ehemaligen Generalsekretär und neuen Partei-Obmann mit Mittelstands-Themen Druck machen würde, könnte er damit die Wirtschaftskammerwahl 2015 gewinnen und das Team Mitterlehner dringend benötigtes Wählervertrauen aufbauen.

    37% der Österreicher bekennen sich zu einem Mittelstand der Werte Leistung, Eigentum, fairer Wettbewerb und Nachhaltigkeit (Mittelstandsbarometer 2014/Gallup). Das ist mehr als alle KMU-Chefs mit ihren Mitarbeitern zusammen. Das ist nicht viel mehr als beide Regierungsparteien aktuell an Wählervertrauen haben. Das sind eigentlich die „klassischen“ Wähler einer echten Volkspartei und zugleich die einzige Rettung für dieses hochverschuldete, von Reformstaus und ungerechter Lastenverteilung geplagte Land.

    Das Programm müsste lauten: Stärken wir unsere mittelständische Wirtschaft mit allen ihren Arbeitsplätzen und Leistungen und bringen wir damit unser Land wieder auf die Überholspur. Entfesselung brauchen nämlich dringend die KMU, nicht die Konzerne, die Globalfinanz und die Gewerkschaften. Mit der Erfüllung folgender fünf „neuen und alten“ Forderungen wäre in kurzer Zeit sehr viel zu bewegen:

    1. Endlich Bürokratie-Abbau für KMU (verbunden mit einer Verwaltungsreform in Richtung Kostensenkung und Effizienzsteigerung), die kleineren Betriebe ersticken sonst in Vorschriften – am wichtigsten wären Erleichterungen für Innovationen und Innovationsförderung, ganz besonders in den Bereichen Hi-Tech, Erneuerbare Energie, Gesundheit, Ernährung, Tourismus
    2. Bildungsreform in Richtung besser ausgebildeter Schulabgänger und Anreize für den notwendigen Lehrlings- und Fachkräfte-Einsatz, Aufwertung des Handwerks – die Idee „Master statt Meister“ hat mir da gefallen
    3. Pensionsantrittsalter baldigst den Lebenserwartungen anpassen und generell eine Sozialpolitik, die wieder mehr Leistungsanreize gibt – es darf nicht sein, dass Arbeitslosengeld plus Pfuschen attraktiver als normale Angestelltenverhältnisse sind
    4. Beendung der Steuerungerechtigkeit – entschlossenes Auftreten gegen Steuerflucht, Konzern-Privilegien und Steueroasen (mit der EU), plus Belohnungen für verantwortungsvolles, nachhaltiges Wirtschaften
    5. Förderung von Eigenkapital-Aufbau, Beendung der Kreditklemme für KMU – alle Banken sollen ihr Geld nicht wieder in riskantes Börsen-Zocken, sondern in unsere Betriebe und Innovationen stecken

    Sehr geehrter Herr Dr. Leitl, sehr geehrter Herr Dr. Mitterlehner: Dazu wäre es wichtig mehr Mittelständler in Nationalrat und politische Gremien zu integrieren und einzubinden. Dazu müsste man den Betrieben das Know How und die Strukturen geben, sich mit Kooperationen, Clustern und Lobbys besser im internationalen Wettbewerb aber auch hier im Land durchzusetzen. Österreich braucht keine Extrem-Positionen, sondern die Kräfte einer ausgleichenden, leistungsfähigen Mitte. Dann würden alle davon profitieren. Das ganze Volk. Und „so nebenbei“ auch der Neustart Ihrer Organisationen.

    Wolfgang Lusak, Lobby-Coach und Initiator der Plattform „Lobby der Mitte“
    Wien, am 1. September 2014

  • in-der-mitte-liegt-das-gute-1

    In der Mitte liegt das Gute (1)

    Nicht rechts, nicht links, nicht oben, nicht unten
    (das ist der erste mittelständische Fortsetzungsroman, besonders geeignet zum Lesen für neue ÖVP-Chefs, Vizekanzler und Finanzminister!)

    Nein, das ist kein Plädoyer für das Mittelmass, sondern für den Mittelstand, den wertvollsten und zugleich auch am schamlosesten ausgeplünderten Bevölkerungsteil.

    Was Sie von mir aber jetzt hören sollen, wird kein Jammern und Klagen sein. Wir dürfen nicht bloß giftig geifern, um dann wieder in die alte Resignation zu fallen: Das wäre Dummheit, Feigheit und Verrat am eigenen Beruf und Dasein. Das wäre Mitschuld, ja Mittäterschaft beim Untergang des Mittelstandes. Wir wollen hier die Situation so ungeschminkt wie möglich erfassen und danach echte Lösungsansätze aufzeigen.

    Mittelstand ist die neue Arbeiterklasse, fast eine Art Sklavenstand, der für den Rest der Gesellschaft buddelt. Denken Sie an den nicht abnehmenden sondern zunehmenden Druck durch Sozialauflagen, Bürokratie, Steuern, Abgaben, Kontrollen. Denken Sie an die fehlende Zur Verfügung Stellung von Kapital, an den schlecht ausgebildeten Nachwuchs. Hat das nicht irgendwie Methode?

    Jeder von uns hat einmal einen Film mit Galeerensträflingen gesehen, die im Schiffsbauch nach dem Rhythmus einer großen Trommel rudern. Und was ist in dem Film und wahrscheinlich auch in der Wirklichkeit von Sklavenleben passiert, wenn sie leise aufgemuckt oder gar den Aufstand probiert haben? Das Tempo der Trommelschläge, der Peitschenschläge, des Arbeitsdrucks wurde einfach erhöht, damit die Leute an keinen Ausweg mehr denken konnten …. „wir müssen ja im Rhythmus rudern“. Gleichzeitig wurden ein paar Kollaborateure unter den Sklaven mit kleinen Vergünstigungen zu „Beruhigern“ und Verrätern erzogen, die vermittelt haben: „Eigentlich haben wir es nicht so schlecht getroffen, sehr hübsche, handliche Ruder und schließlich ist das alles auch Sport, also recht gesund…“. Marie von Ebner-Eschenbach hat einmal gesagt: „Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.“ Wie recht sie hat.

    Denn auf subtile Weise ist uns dieses Unterdrückungs- und Ausbeutungsmuster auf der einen Seite und eine gewisse zufriedene Unterwürfigkeit, Obrigkeitsgläubigkeit bis heute erhalten geblieben. Das Erstaunliche: 68% der Bevölkerung bekennen sich zu einem Mittelstand des Eigentums, der Leistung, des Wettbewerbs und der Nachhaltigkeit. Die Österreicher erkennen ganz klar, wer uns dominiert: 67% sagen die Global-Konzerne, 47% die internationale Finanzwirtschaft, 60% die eigene Regierung wären die Gewinner im Lobbying, nur 15% sehen den Mittelstand als Lobby-Nutzniesser – und das seit 5 Jahren permanent sinkend! Wie konnte das passieren? Wieso kommt der große Mittelstand aus diesen Abhängigkeiten und Ausbeutungsmustern nicht und nicht heraus? Hier die die Antworten, die breit bewusst gemacht gehören:

    1. In der modernen Medien- und Sozialwelt richtet sich der Blick in erster Linie auf Extreme und Polaritäten. Wir alle interessieren uns und hören auch fast nur von Reich & Schön (oben) und Arm, Schwach & Hässlich (unten), auch von linksextremen Chaoten und rechtsextremen Neonazis, von lieben Kindern und bösen Terroristen, dazwischen fällt der Mittelstand oft als nicht spektakulär, uninteressant, sogar langweilig unter den Tisch.
    2. Der Mittelstand hat keine scharfen Grenzen und Profile, er hat keine genau definierte Zielgruppe, kein klares Image, kein Zeichen. Der Aufbau des Mittelstands als Marke ist total vernachlässigt worden! Daher kann er in unserer Politik und Kommunikations-gesellschaft nach Belieben gedeutet und instrumentiert werden. Zusagen, Lippenbekenntnisse und auch Lügen, welche den Mittelstand betreffen führen bisher zu keinen Konsequenzen. In den sehr bemühten KMU-Interessenvertretungen ist der Mittelstand überall aber dadurch auch nirgends so richtig vertreten: Junge, Frauen, EPU, Exporteure werden speziell betreut – es ist gut, dass dafür etwas getan wird – aber es ist schlecht, dass der Mittelstand dadurch noch weniger Profil hat!
    3. Es fehlt an Mittelstands-Präsenz in Parlament und Landtagen. Nur 6% der NR-Abgeordneten sind lt. Parlamentsstatistik Mitarbeiter oder Chefs aus dem Gewerbe! Ja, es gibt auch noch höhere Anteile von Vertretern aus Dienstleistungsberufen, aber die arbeiten vielfach in Großunternehmen oder auch für Konzerne.
    4. Der Mittelstand ist eingepfercht zwischen den Groß-Lobbys der Global-Konzerne, Casinobanken und ihrer Handlanger sowie der für die Parteien als Wähler wertvollen aber egoistischen  Parteiklientel (z.B. bestimmte Gewerkschaften und Pensionistenverbände). Die einen  bringen der Politik Wahlspenden und medial attraktiv darstellbare Großprojekte, die anderen Wählerstimmen
    5. Ohne Lobby bist Du tot: Wenn Groß-Lobbys Politik und Demokratie beherrschen und Lobbying zum entscheidenden Macht- und Marketing-Instrument geworden ist, dann ist es tödlich:
    a. zu wenig über systematisches Lobbying zu wissen (z.B. nicht zu wissen, was der Unterschied zwischen Networking und Lobbying ist),
    b. zu wenig horizontale Durchgängigkeit (also zwischen Branchen, Berufsgrenzen, Ländern, Clustern etc.) zu haben,
    c. zu wenig vertikale Durchlässigkeit zwischen Einzel-KMU-Lobbying, Gruppen-Lobbying und Bundes-Lobbying zu haben
    d. zu wenige erfolgreiche, im Lobbying versierte Top-KMU-Unternehmer in politischen Funktionen zu haben
    e. Business- und Gesetzes-Lobbying ständig durcheinander zu bringen
    Diese 5 großen Lobbying-Blockaden gehören durchbrochen.

    Fortsetzung folgt

    Wolfgang Lusak

  • kommt-jetzt-endlich-die-demokratie-2-0

    Kommt jetzt endlich die Demokratie 2.0?

    Der Dialog zwischen Regierung und Volk gehört erneuert. Dafür brauchen wir eine zeitgemäße Gewaltentrennung und Machtbalance.

    Nicht genug, dass die gute alte Gewaltentrennung – zwischen Gesetzgebung, Verwaltung und Gerichtsbarkeit – in den westlichen Demokratien schwer unterlaufen ist, werden auch noch die drei großen gegenwärtigen Machtpole der westlichen Gesellschaft – Politik, Wirtschaft und Medien – von wenigen Menschen und Organisationen gleichzeitig dominiert. Gibt es noch eine Chance auf eine demokratische Gesellschaft, in der nicht ganze Parlamentswahlen zur Farce gemacht, bedeutende Innovationen missbraucht und die öffentliche Kommunikation manipuliert wird?

    Seit es Demokratien gibt versuchen nach Macht, Geld und Bedeutung Strebende sich die drei großen Leistungseinheiten der staatlichen Autorität mit allen möglichen Mitteln für ihre Zwecke gefügig zu machen, also die Gewaltentrennung zu durchbrechen. Das geschieht dadurch, dass sie in allen drei Bereichen als Parteien, Gewerkschaften oder Lobbys möglichst viele Positionen besetzen bzw. die dort Tätigen an sich binden. Das geschieht mit – korrekten oder manipulierten – Informationen, Argumenten und Studien, mit – legalen oder illegalen – Leistungsübernahmen, Förderungen und sonstigen Anreizen, mit einem – inszenierten oder authentischen – „Druck der Straße“ etc. Das geschieht in einem beständigen Kampf zwischen den Parteien um Vorteile und Mehrheiten, in dem oft von „den Reichen“ das Geld und von „den Massen“ die Wählerstimmen genommen werden. Der nach außen geführte Kampf zwischen rechten und linken Positionen kulminiert in einer Auseinandersetzung zwischen Leistungs- und Verteilungsgerechtigkeit, Bildungsnähe und Bildungsferne, Kapitalzugang und Mittellosigkeit. Durch all dies und durch die zunehmende Heterogenität, Multikulturalität und Wandlungsfähigkeit (neue Lebensmodelle etc.) unserer Gesellschaft nimmt auch die Wichtigkeit des von einander unabhängigen und fundierten Wirkens von Abgeordneten, Beamten und Richtern weiter zu. Sonst kann kein konstruktiver Dialog zwischen politischen Führungskräften und ihren Auftraggebern, dem Volk stattfinden.

    Durchlöcherte Gewaltentrennung fördert Fehlentwicklungen
    Die klassische staatliche Gewaltentrennung war und ist daher ein vernünftiges Prinzip, mit dem das Dominieren eines Teiles der Gesellschaft zu Ungunsten eines anderen verhindert werden soll. Defacto ist in Europa und Österreich dieses Prinzip zum Nachteil einer echten Demokratie jedoch sehr durchlöchert worden. Es kam aber noch schlimmer. Zusätzlich und dramatisch verschärft hat sich in den letzten Jahrzehnten die Situation dadurch, dass die Globalwirtschaft – im wesentlichen Großkonzerne und Finanz-Giganten – nicht nur innerhalb der Staaten sondern praktisch überall mit Geld, Know How und Arbeitsplätzen so in die Politik und die Medien eingreift, dass viele von einer Quantifizierung und Entmenschlichung unserer Politik – in unmittelbarer Folge auch unserer Gesellschaft – sprechen. Sie sehen in der Dominanz des Wirtschaftlichkeits-Aspektes die Ursache für Armut, Umweltzerstörung, gefährlichen Klimawandel und soziale Fehlentwicklungen.

    Die fünf Ursachen für bestehende Fehlentwicklungen in unserer Demokratie
    1. Die Wirtschaft der Welt hat sich vermehrt in a) eine dominierende, Gewinne abschöpfende Globalwirtschaft, b) einen innovativen, notwendige Regionalität erhaltenden, nachhaltigen wie überproportional Steuer zahlenden Mittelstand (KMU) und in c) die extrem heterogenen, oft auch „working poor“ Eine-Person-Unternehmen (EPU, eine Art Treibsand des Kapitalismus) gesplittet

    2. Die Globalwirtschaft dominiert ganz besonders mit Ressourcen-Aneignung (z.B. Ölkonzerne), Finanzherrschaft (z.B. undurchschaubare „too big to fail“-Banken und Börsen) und Kommunikationsmonopole (z.B. Google, Facebook)

    3. Die Gewerkschaften und Sozialvertreter sind unausgesprochen mit der Globalwirtschaft in eine unheilige Groß-Lobby-Allianz eingetreten, welche sich darin einig ist, dass einerseits den sozial Schwachen ein Mindestmaß an Leistung und Aufstiegschancen gegeben wird (Mindestsicherung, Bildungsförderung, etc.) und andererseits die Massenversorgung mit (oft bedenklichen) globalen Massenprodukten ungehindert, ja heftig beworben fortgesetzt werden kann: „Brot und Spiele“ auf Kosten des Mittelstandes bzw. der kleineren Leistungsträger.

    4. Die Medien befinden sich in einem fundamentalen Wandel vom klassischen, unabhängigen Printjournalismus zu einer Multimedia-Kommunikationswelt mit Film & TV, Internet, Mobile, Gigaevents, etc. in der die Karten neu verteilt werden; in der Gratis-Information nicht ordentlich recherchiert ist, bzw. gar nicht der Realität entspricht (von Wikipedia bis zu U-Bahn-Medien); wo Qualitäts-Journalismus immer schlechter bezahlt wird, immer mehr unter Druck kommt.

    5. Die Politik – besonders deren etablierte Vertreter – steht dieser Entwicklung mit Hilflosigkeit und Schläue (bis hin zur Korruption), mit kurzfristigem Reagieren statt langfristigem Agieren und mit unzureichenden Mitteln, Strukturen und Größenordnungen gegenüber. Lobbying – zum entscheidenden Instrument der modernen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft geworden – ist leider einer großen Mehrheit nicht zugänglich.

    Was jetzt geschehen müsste
    Damit die staatliche Gewaltentrennung wieder verbessert, eine faire regionale, staatliche und globale Machtbalance zwischen Politik, Wirtschaft und Medien wiederhergestellt wird und der Dialog zwischen Menschen und ihren Mandataren wieder funktioniert, möchte ich folgende 5 Forderungen zur Diskussion stellen:

    * Völlige Transparenz über Zustand der Gewaltentrennung durch geeignete unabhängige Kontroll-Institutionen plus Konzepte für die Ausweitung und Durchsetzung zeitgemäßer Gewaltentrennungs-Aktivitäten
    * Völlige Transparenz über Zustand der Machtbalance zwischen Politik, Wirtschaft und Medien unter besonderer Berücksichtigung der 3-Stufigkeit der Wirtschaft und der Dominanz der Groß-Lobbys der Globalwirtschaft und der Sozial-Lobbys durch geeignete nationale, EU-weite und globale Institutionen plus Konzepte für die Ausweitung und Durchsetzung zeitgemäßer Machtbalance-Projekte
    * Sicherung des Bestandes von unabhängigem Qualitätsjournalismus durch Bildung, Förderung, Image/Wertschätzung – gleich in welchen Medien dieser agiert
    * Alles tun, das den Mittelstand (KMU mit ihren Chefs und Mitarbeitern, EPU, Freiberufler, Haupterwerbsbauern) als verantwortungsvollen Balancefaktor zwischen Global-Kapitalismus und Global-Sozialismus stärkt, z.B. mit Mittelstandsquote in der Gesetzgebung; verbesserte Interessenvertretung; Geld, Know How und Struktur für mittelständisches Lobbying
    * Voraussetzungen schaffen, dass etablierte Parteien durch Selbsterneuerung und „Evolution“ wieder zu echten Volksvertretungen werden; zusätzliche Förderung der Aktivitäen der Opposition sowie der Bildung neuer Parteien; generell verbesserter Zugang der Bevölkerung zu Bildung, insbesondere zu den Methoden und Möglichkeiten eines systematischen, transparenten und sauberen Lobbyings.

    Immer schon waren kleine qualifizierte Kerngruppen die Triebfedern des Fortschritts aber auch der sozialen (Leistungs- und Verteilungs-) Gerechtigkeit. Begonnen hat es mit Familien, Stämmen, Klans, hat sich fortgesetzt in anständigen Großbetrieben aber auch in kriminellen Organisationen, in legal aber unakzeptabel zur Macht gekommenen Großeinheiten. Gewaltentrennung, Machtbalance und freier Zugang zum Lobbying sind die Voraussetzungen für eine positive Fortsetzung des „demokratischen Experiments“ der Menschen. „Möge die Macht mit Dir sein“ wünschten sich die Jedi-Ritter im „Krieg der Sterne“. Was wir brauchen sind Jedi-Ritter einer fairen mittelständischen Gesinnung, die es ermöglichen, dass die Menschen transparent und durchlässig miteinander kommunizieren und damit die Demokratie 2.0 gestalten.

    Wolfgang Lusak, Unternehmensberater und Lobby-Coach
    www.lusak.at www.lobbydermitte.at

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    Verantwortungslos aus Prinzip?

    Das Gift der Verantwortungslosigkeit hat uns durchdrungen, aber es gibt noch eine Chance

    Warum sprechen viele Entscheidungsträger so gerne über Verantwortung? Es sieht oft so aus, als ob sie damit nur davon ablenken wollen, wie verantwortungslos sie handeln. Und es scheint, dass ihnen das immer mehr Menschen im Alltag nachmachen.

    Globale Verantwortungslosigkeit: Wenn sogenannte Weltmächte nur dann militärisch eingreifen, wenn sie dabei nur eigene Interessen wahren. Wenn Bankmanager riesige Schulden oder faule Kredite anhäufen in der Gewissheit, dass sie nach dem geschickt eingefädelten „Too Big To Fail-Kriterium“ von Staat und Steuerzahler gerettet werden müssen. Wenn Fondsmanager mit Hochgeschwindigkeitshandel den Rahm bei allen Börsengewinnen abschöpfen. Wenn Großkonzerne ihre Umwelt zerstörenden fossilen, atomaren oder gentechnisch veränderten Produkte so stark forcieren, dass sich die klimafreundlichen und zukunftsträchtigen erneuerbare Energie- und Bioprodukte nicht oder zu langsam durchsetzen können. Wenn sich ein undurchsichtiges und undemokratisch eingefädeltes USA-EU-Freihandelsabkommen durchsetzen würde, welches die Errungenschaften unserer Gesellschaft und Wirtschaft, auch unseres Umweltschutzes irreparabel zu beschädigen droht.

    Parksünder-Bestrafung statt Schutz vor Kriminalität?
    Staatliche Verantwortungslosigkeit: Wenn aus Gründen des Parteieinflusses und persönlicher Karrieren wegen seit Jahren an der Macht befindliche Regierungen notwendige Reformen z.B. im Bildungs-, Forschungs-, Steuer- und Verwaltungsbereich einfach nicht umsetzen. Wenn anders als in Südkorea, wo kürzlich der Ministerpräsident wegen der schweren Fehler seiner Verwaltung im Zusammenhang mit dem Fährunglück ehrenhaft zurückgetreten ist, bei den Skandalen und Katastrophen im Umfeld der Verantwortung unserer Regierung nur die Köpfe von Nebendarstellern rollen. Wenn der Schutz der Bevölkerung vor Kriminalität gegenüber dem überproportionalen Bestrafen von Verwaltungsübertretungen wie z.B. „Parksünden“ vernachlässigt wird.

    Verantwortungslosigkeit im Berufsleben: Wenn man mit seinem Unternehmen offenen Auges in Insolvenz geht, dabei seine Gläubiger und Mitarbeiter schädigt und heimlich seine Schäfchen ins Trockene gebracht hat. Wenn Ärzte den Patienten vor Operationen lange, komplizierte Einverständniserklärungen unterschreiben lassen, damit sie nachher nicht verklagt werden können. Wenn man eine schlecht arbeitende Schneeräumungsfirma engagiert, nur um Haftpflicht-versichert zu sein.

    Verantwortungslosigkeit im Privatleben: Wenn man nur dann zum „Sackerl für das Gackerl“ seines Hundes greift, wenn man sich beobachtet fühlt. Wenn man in seinem Ofen Dinge verbrennt, die giftige Emissionen verursachen und kaum geahndet werden können. Wenn man als Dieb oder Gewalttäter gezielt darauf hofft, dass man bei Gericht als Mensch mit Zwangsstörung oder psychischer Krankheit eingeschätzt wird, der „einfach nicht anders kann“ und daher nicht ins Gefängnis muss. Wenn man „Arbeitslose“ oder Mindestsicherung bezieht und „Pfuschen geht“. Wenn man frisst, säuft, sich nicht bewegt, um dann „total bedient“ in Frühpension zu gehen. Wenn man – wie kürzlich in der Mariahilferstraße – bei seinem Selbstmord Unschuldige mit in den Tod reißt.

    Die schreckliche Stimmung des „nichts dafür Könnens“
    So viele Täter und so viele Opfer. Eine Ursache dafür ist das nicht vorbildliche Verhalten von Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen: „Wie der Herr, so‘s Gscherr“ hat es einmal geheißen oder „Der Fisch fängt am Kopf zu stinken an“. Eine andere ist die tief in uns sitzende Überzeugung, dass „die anderen schuld sind“. Schon der offenbar unsterbliche „Herr Karl“ hat gewusst: „Karl, Du bist es net“. Wir alle reden uns zu gerne aus auf die Eltern, die Lehrer, die Vorgesetzen und natürlich die Politiker. Es besteht heute eine schreckliche Stimmung des „nichts dafür Könnens“ und daher auch des „lieber gar nichts mehr Anpackens“, es besteht in Haushalten, Unternehmen, Regierungen. So wird Weisheit durch Schläue, Einsatzkraft durch Gewalt und Allgemeinnutzen durch Egoismus ersetzt. Eine dritte Ursache ist die fatalistische, politisch-medial gehypte Hilflosigkeit mit Aussagen wie „Armut kann jedem passieren“, „Why me?“ (Garfield) und „Shit happens!“, welche andererseits Aussagen des freien Willens und unternehmerischen Muts wie „Jeder ist seines Glückes Schmied“ als asozial desavouiert.

    Hat uns also das Gift der Verantwortungslosigkeit bereits rettungslos durchdrungen? Gibt es keinen Ausweg? Doch. Ich bin davon überzeugt, dass das Bedürfnis nach Anstand, Fairness und Leistungsgerechtigkeit, nach Vertrauen in klare Verantwortlichkeiten immer noch über eine klare Mehrheit verfügt. Folgende Maßnahmen möchte ich daher vorschlagen: 1. Die Bevölkerung gehört medial über den allgemeinen Nutzen der Verantwortung aufgeklärt. 2. Verantwortungsbewusstsein soll auch zum Lernstoff in der Schule (im Ethikunterricht?) werden 3. Politische Verantwortung soll wieder als praktizierten Tugend festgeschrieben werden. 4. Mehr Förderung von Mut, Eigeninitiative und Unternehmertum. 5. Keine Toleranz mehr für Verantwortungslosigkeit auf allen Ebenen.

    Nehmt die Dinge in die Hand
    Diese Maßnahmen können und sollen nur demokratisch angegangen werden: Z.B. in dem man echte Evolutionen in den Regierungsparteien in Gang setzt. Oder neuen Parteien eine Chance gibt. Oder selbst eine neue Partei gründet. Oder auch nur durch Detailwirken in Plattformen, Initiativen und Lobbys. Was wir jedenfalls brauchen ist das Vertrauen, eine fairere Gesellschaft schaffen zu können, die individuell und solidarisch Verantwortung übernimmt, die Werte wie Leistung und Wettbewerb mit Nachhaltigkeit verknüpft und unseren Nachfahren eine bessere Welt hinterlässt. So eine Gesellschaft wird nicht durch Extremisten und Machterhalter, sondern nur aus ihrem Mittelstand heraus entstehen. Einem Mittelstand, der endlich einmal nicht mehr nur dem bösen Treiben zusieht, sondern die Dinge selbst in die Hand nimmt.

    Wolfgang Lusak, Lobby-Coach und Managementberater
    ( eine Kurzfassung diese Kommentars wurde auch im KURIER veröffentlicht )

     

  • epu-lauter-sozialfaelle

    EPU lauter Sozialfälle?

    Sind sie klein aber OHO? Sehr viele aber nicht OHO? Vor dem Hintergrund der Wirtschaftskammerwahl in 2015 wird es Zeit das Thema sachlich und offen zu diskutieren

    Ex-WKÖ-Vize Fritz Amann (FPÖ) hatte mit seinen Aussagen („Sozialfälle“, „Scheinselbständigkeit“ …) bei einem Teil der EPU Recht, die Mehrheit der EPU hat er aber falsch und abwertend eingeschätzt.

    Matthias Strolz (NEOS) hat Recht, wenn er die EPU als gutes Wachstumspotential der Wirtschaft darstellt. Aber ob sie sich wirklich freuen würde, wenn sie eine eigene Kammer hätten und dort nicht mehr mit ihren Partnern und Auftraggebern, den KMU an einem Tisch säßen?

    WKÖ-Präsident Christoph Leitl (ÖVP) möchte sie weiterhin in einer Kammer, der WKÖ vereinigt sehen. Aber werden sie (und die KMU) nicht von den Großlobbys der auch in der WKÖ vertretenen Globalbanken und Konzernen immer mehr benachteiligt?

    Zu kurz gekommene Differenzierung
    Einige Zeit schon werden die EPU in der WKÖ mit Ausbildungen, Netzwerk-Events, Förderungen etc. ziemlich verwöhnt. Jetzt, vor der Kammerwahl 2015 werden sie von (fast) allen Parteien umgarnt. Zu kurz gekommen in der bisherigen Diskussion und in der Betreuung ist aber die erforderliche Differenzierung:

    Sie sind ja auch extrem inhomogen: Einerseits Dynamische Startups, die den baldigen Aufbau eines Betriebes mit vielen Mitarbeitern im Visier haben; clevere Geschäftsleute und „Ich-AGs“, die alleine sehr gut zu Recht kommen und sehr brav Steuern zahlen; fröhlich-naive Aussteiger und Erfinder, die sich irgendwie verwirklichen wollen. Andererseits dringend Arbeit suchende Junge, denen nur der Weg in eine beinharte Working-Poor-Selbständigkeit plus Pfuschen übrig blieb; verstörte ältere Manager und Angestellte, die plötzlich ohne Job dagestanden sind und unfreiwillig zu Beratern mutierten; Hausfrauen und allein erziehende Mütter, die was dazu verdienen wollen oder müssen. Wir haben viele vergleichbare Dienstleister darunter, die extrem von der Gesamt-Konjunktur abhängig sind und am unteren Rand der Sozialpyramide herumkrebsen. Die Fragen sind: Kennen wir die Anteile der einzelnen Untergruppen? Wie viele haben echtes Selbstständigkeits- und Wachstumspotential, wie viele sind wirklich „Sozialfälle”? Welche Rahmenbedingungen sind zu schaffen, um den EPU in ihrer spezifischen realen Situation und Befindlichkeit eine Durchsetzungschance zu geben?

    Kann die EPU-Blase aufgehen?
    Alle in unserer Wirtschaft Verantwortlichen sollten dringend darüber nachzudenken, wie die rasant wachsenden EPU – derzeit ca. 270.000 – nicht zu einer gefährlichen Blase werden, sondern ihre Zukunft positiv gestalten können.

    Die EPU brauchen spezifische Rahmenbedingungen in den Bereichen Ausbildung, Sozialversicherung, Förderung, Lobbying, etc. Wir müssen ihnen die Möglichkeit geben, sich in den Mittelstand einzugliedern. Müssen in ihnen die für unsere zukünftige Gesellschaft so bedeutenden schöpferischen Individuen erkennen und unterstützen. Damit keine EPU-Blase aufgeht und das Parteien-Buhlen um ihre Wählerstimmen mit intelligenten Konzepten geführt wird.
    Mag. Wolfgang Lusak

  • der-wirtschaftsminister-hat-uns-geantwortet

    Der Wirtschaftsminister hat uns geantwortet

    Wir haben dem Wirtschaftsminister Dr. Reinhold Mitterlehner in einem persönlichen Schreiben von den Ergebnissen unserer aktuellen, repräsentativen „Mittelstandsbarometer“-Umfrage unter den Österreichern und Unternehmern berichtet und konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Situation des Mittelstandes unterbreitet. Lesen Sie hier seine Reaktion (vom 7.5.14) darauf und danach auch unsere prompte Antwort (auch am 7.5.14) auf seine Reaktion:

    Sehr geehrter Herr Mag. Lusak,

    ich danke Ihnen für Ihr persönliches Engagement im Interesse der
    österreichischen KMU und für die interessanten Informationen, die Sie mir geschickt haben. Ich kann Ihnen versichern, dass mir gerade die kleinen und mittleren Unternehmen besonders am Herzen liegen.
    Aufgrund ihrer Bedeutung werden KMU auch von meinem Ressort stärker denn je unterstützt, um auf allen Ebenen Innovationspotenziale zu heben, Investitionen zu unterstützen und auch die Internationalisierung zu fördern. Gerade in jüngster Vergangenheit wurden wichtige Maßnahmen zur Unterstützung dieser Unternehmen gestartet bzw. umgesetzt:
    > Betriebsanlagenrecht vereinfacht: Die Reform der Gewerbeordnung bringt u. a. Vereinfachungen bei Auflagen und bessere Lösungen bei geringfügigen Abweichungen von Genehmigungsbescheiden. Das erleichtert Unternehmensgründungen und  Betriebsübergaben.
    > Business Angel Fund umgesetzt: Der Business Angel Fund investiert in Kooperation mit dem Europäischen Investment Fund und privaten Business Angels insgesamt € 45 Millionen. Das bringt jungen Unternehmen Know-how, Netzwerke und privates Kapital.
    > Gründerfonds eingerichtet: Der Gründerfonds stellt jungen Unternehmen Kapital bereit – eine wichtige Unterstützung für innovative Start-ups. Er ist mit insgesamt € 65 Mio. dotiert.
    > Bei den ERP-Kleinkrediten (speziell für kleinere KMU werden hier zinsgünstige Kreditfinanzierungen angeboten) kam es 2013 zu einer deutlichen Ausweitung von 671 geförderten KMU mit einem Kreditvolumen von € 35,3 Mio. im Jahr 2012 auf 795 geförderte KMU mit einem Kreditvolumen von € 39,4 Mio. im Jahr 2013.
    > Im Jahr 2013 wurde die Prospektpflichtschwelle für Crowdfunding von € 100.000 auf € 250.000 angehoben. Unterhalb dieses Schwellenwertes können seither durch viele Kleinanleger finanzierte Projekte ohne Prospekt erfolgen. Dadurch werden die  Kosten der externen Prospektkontrolle und bei Wertpapierprospekten die Gebühr für die Billigung durch die FMA eingespart.
    > Finanzierungsmilliarde: 2014 ist bei der Förderbank Austria Wirtschaftsservice (aws) rund eine Milliarde Euro an zinsgünstigen Krediten, Zuschüssen, Beteiligungen und Garantien abrufbar.
    > Auch im Arbeitsprogramm der österreichischen Bundesregierung 2013-2018 findet sich die Fortführung der Internationalisierungsoffensive ausdrücklich festgeschrieben, wobei Ziel die Erhöhung der Zahl der Exporteure auf 55.000 bis 2018 ist.
    > Damit sich Unternehmer tatsächlich mehr um ihr Unternehmen kümmern können, ist auch einiges an Maßnahmen zu deren sozialer Absicherung umgesetzt worden:
    ==> Krankengeld für Selbständige: Gesetzlicher Anspruch auf Krankengeld für Selbständige in Höhe von € 28 pro Tag besteht seit Anfang 2013 für Unternehmer mit weniger als 25 unselbständig Beschäftigten. Der Anspruch besteht ab der sechsten Woche nach Beginn der Arbeitsunfähigkeit bis zu maximal 20 Wochen für ein- und dieselbe Krankheit.
    ==> Erhöhung des Wochengeldes für Unternehmerinnen: Das Wochengeld wurde an die Zahlungen für Unselbständige angepasst: Seit Beginn 2013 erhalten Unternehmerinnen acht Wochen vor und nach der Entbindung ein tägliches Wochengeld von € 50 statt bisher € 26,97.
    ==> zinsenfreie Versicherungsnachzahlung bis zum 3. Jahr nach Gründung: Diese Maßnahme (geregelt in § 35 Abs. 3 GSVG, eingeführt mit BGBl I 86/2013, ab 1.1.2014) verhindert Liquiditätsengpässe und erleichtert Investitionen.
    ==> Überbrückungsbeihilfe eingeführt: Der SVA-Überbrückungsbeihilfefonds für EPU und KMU ermöglicht für Kleinverdiener einen Zuschuss zu den Pensions- und Krankenversicherungsbeiträgen (geregelt in § 44a GSVG, eingeführt mit BGBl I 86/2013, ab 1.1.2014).
    ==> AMS-Lohnnebenkostenförderung für den ersten Mitarbeiter ab 2014 unbefristet verlängert: Diese EPU-Förderung wurde als Bundesrichtlinie des AMS vom Verwaltungsrat am 11.6.2013 beschlossen und mit 1.1.2014 unbefristet verlängert. Ein-Personen-Unternehmen, die ihren ersten Mitarbeiter aufnehmen, erhalten 25 Prozent des Bruttogehalts zurück;

    Ihre Anregungen werde ich gerne aufgreifen und in die Diskussionen zur Verbesserung des unternehmerischen Umfelds mitnehmen! Ich wünsche Ihnen – auch im Interesse der österreichischen KMU – weiterhin viel Erfolg!
    Mit freundlichen Grüßen
    Reinhold Mitterlehner

    Lusak-Antwort am 7.5.14:
    Sehr geehrter Herr Bundesminister Dr. Mitterlehner:

    Vielen Dank für Ihr Schreiben und die ausführliche Darstellung der Aktivitäten in Ihrem Ressort und die dadurch erreichten Verbesserungen für die KMU bzw. den Mittelstand. Es ist durchaus nicht selbstverständlich von einem Minister überhaupt eine Reaktion und dazu noch eine substantielle zu erhalten.

    Ich bin davon überzeugt, dass die Arbeit von Ihnen und Ihrem Team sehr professionell und engagiert erfolgt ist. Dass auch die in Ihrem Schreiben nicht erwähnten Schritte in Richtung GmbH light, Handwerkerbonus, Lohnnebenkostensenkung, etc. in die richtige Richtung gehen.
    Erlauben Sie mir aber bitte auch darauf hinzuweisen, dass trotz Ihrer langjährigen Bemühungen die (Lobby-)Durchsetzungskraft des Mittelstandes aus Sicht der Österreicher und der KMU-Unternehmer in den letzten 7 Jahren auf einen neuen Tiefstand gefallen ist. Dass sich immer mehr verzweifelte KMU-Unternehmer zurückziehen wollen, weil sie immer mehr an Bürokratie, Steuerbelastung, Nachwuchsproblemen und Nicht-Reformen leiden. Weil ihnen die Dynamik der Großlobbys aus Sozialorganisationen wie AK und Gewerkschaft aber auch aus Konzernen und Globalbanken so viele neue Barrieren schaffen. Weil sie keine Freude an ihrer Arbeit, oft auch kein Auskommen damit mehr haben. Die beste soziale Absicherung für KMU ist es, wenn man den Arbeitsplätze schaffenden produzierenden, handelnden und Dienste leistenden Betrieben bessere Rahmenbedingungen schafft.

    Sie sagen, Sie wollen meine Anregungen aufgreifen. Bitte nehmen Sie diese nicht nur in Ihre Diskussionen mit, binden Sie direkt die „Lobby der Mitte“ in Ihre Diskussionsforen ein. Wir können ganz konkrete, lösungsorientierte Instrumente zur notwendigen Ermächtigung des Mittelstandes einbringen.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Wolfgang Lusak
    Mag. Wolfgang Lusak, office@lusak.at  www.lusak.at www.lobbydermitte.at

  • oesterreich-braucht-mittelstands-kanzler

    ÖSTERREICH BRAUCHT MITTELSTANDS-KANZLER

    Einer der Hauptgründe, warum die Große Koalition beständig an Wähler-Zustimmung verliert ist, dass der Mittelstand sich nicht mehr von ihr vertreten fühlt. Weil die SPÖ ständig von Gerechtigkeit redet aber immer nur umverteilt und Leistungs-Gerechtigkeit vergisst. Weil die ÖVP von Wirtschaftsentfesselung spricht, aber außer den GmbH-light,- Handwerkerbonus- und Lohnnebenkosten-Tropfen auf den heißen Stein wenig zustande bringt. Weil auch in der neuesten Bevölkerungsumfrage (Mittelstandsbarometer 2014) herauskommt, dass Mittelstand und KMU zwar einerseits als unumstrittene Wirtschaftskrisen-Retter dastehen aber andererseits seit 2009 als Lobbying-Nutznießer um rund 10% verloren haben. Weil die Menschen mehrheitlich (Mittelstandsbarometer 2014: zu 51%!) nicht glauben, dass die aktuelle Regierung etwas für den Mittelstand tun wird. Deshalb ist Feuer am Dach der etablierten „Groß“-Parteien.

    NEOS und FPÖ räumen ab
    Kein Wunder, wenn jetzt FPÖ – eigentlich mit wenig Kompetenz und ohne Anstrengung – und NEOS – mit liberaler Wirtschaftspolitik, ohne Altlasten aber auch ohne Umsetzungsverantwortung – die enttäuschten Mittelständler aufsammeln können. Am meisten trifft es die ÖVP als angestammte Mittelstandspartei, die immer mehr zu einer Beamte beschützenden, die Privilegien der Konzerne und Banken zu wenig antastenden und auch sonst reformresistenten Partei abrutscht. Wirtschaftskammer und Wirtschaftsbund haben zwar das Allerschlimmste an Mittelstands-Belastung abwehren können, müssen sich aber insgeheim und zähneknirschend ihren zu schwachen Einfluss in der Regierung eingestehen. Da die meisten KMU-Chefs in Kammern und Wirtschaftsbund stark vernetzt und somit auch abhängig sind, bleibt es ihnen den Frust in der Wahlkabine auszuleben – werden wir auch in der EU-Wahl sehen.
    Und der Frust der Mittelständler ist groß: Totale Arbeitsüberlastung, großer Ärger über schlechte Rahmenbedingungen und ständigen Reform-Verzug, regelrechter Hass auf alle Auflagen und Kontrollen, unbändiger Zorn über die alles erdrückenden Steuern und Gebühren. Viel schreiben mir, dass sie ihren Kindern händeringend empfehlen doch Beamte zu werden – aber von denen haben wir genug. Unter den vielen neuen KMU sind zu wenige chancenreiche Startups und zu viele vor Beschäftigungslosigkeit Geflüchtete.

    Brauchen Mittelstandsquote, Staatssekretariat und Plattform in der WKO
    Was wir wirklich brauchen: 1. Eine Mittelstandsquote im Nationalrat: Der Anteil der Mittelstands-Chefs und –Mitarbeitern sollte mittelfristig auf 25% erhöht werden; derzeit sind nur 6% der NR-Abgeordneten aus Gewerbe und Industrie: Eine Mittelstandsquote ist für unsere Demokratie nicht weniger wichtig als die Frauenquote. 2. Schaffung eines eigenen Staatssekretariats im Wirtschaftsministerium, in welchem Erhebungen, Zielsetzungen, Strategien und Aktivitäten für den Mittelstand nach dem Beispiel des US-amerikanischen SME-Service entwickelt werden. 3. Installierung einer eigenen Mittelstands-Plattform in der WKO (wie bei Junge Wirtschaft, Frau in der Wirtschaft und EPU) welche vor allem den Aufbau von systematischem Lobbying-Know How, einer durchgängiger Lobbying-Struktur für Unternehmer und KMU-Interessenvertreter und ein regelmäßiges neutrales KMU-Lobby-Monitoring bewerkstelligen soll.
    Der Mittelstand umfasst (inkl. Freiberufler) ca. 500.000 Unternehmer, dazu kommen ca. 1,5 Mio Mitarbeiter und insgesamt gibt es fast 3 Mio-Sympathisanten (37% der Österreicher bekennen sich zu ihm). Geht’s dem Mittelstand gut, geht’s uns allen gut: Österreich braucht einen Mittelstandskanzler!

    Wolfgang Lusak, Lobby Coach & Managementberater
    www.lusak.at , www.lobbydermitte.atwww.facebook.com/Lobby.der.Mitte

  • sag-nie-die-lobbyisten

    Sag nie: Die Lobbyisten

    Wenn jetzt in Medien und Politik wieder die Details von Korruptions-Prozessen, Bank-Zusammenbrüchen und Lobbying-Affären breit getreten werden, dann sollten wir alle darauf achten, nicht mit unüberlegter Verallgemeinerung eine wichtige Tätigkeit generell in Verruf zu bringen: Das Lobbying.

    Denn Lobbying hat in unserer Demokratie eine wichtige Aufgabe zu erfüllen. Es soll die berechtigten Anliegen von Menschen, ihren Organisationen und Unternehmen mittels Informationen, Argumenten und Vorschlägen an Politik und Gesetzgebung herantragen.

    Leider existiert aber eine gewaltige Unausgewogenheit zwischen dem Lobbying-Einsatz verschiedener Interessengruppen, wenn a) illegal oder korrupt – z.B. mit Verfälschung von Tatsachen oder Bestechung – vorgegangen wird, was strafrechtlich zu verfolgen ist und b) Eliten und Großorganisationen mit so überlegenem Know How und so massivem Budget-Einsatz auftreten, dass kleinere oder schlechter organisierte Gruppen da nicht mithalten können, was derzeit leider keine ausgleichenden Konsequenzen nach sich zieht. So verstehen es Konzerne, Globalbanken und große Gewerkschaften – oft unter Heranziehung von angeheuerten Profi-Lobbyisten – sich mit ihren Zielen und Aktivitäten viel leichter durchzusetzen. Bürgerinitiativen, NPOs, Klein- und Mittelbetriebe ziehen da oft den Kürzeren.

    Profi-Lobbyisten entlarven sich auch selbst: Wenn ein prominenter Vertreter dieses Berufsstands bei seinem Vortrag mit überlegenem Lächeln auf sein Handy zeigt und darauf verweist, dass „da drin“ die Kontakte zu den wichtigsten Entscheidungsträgern des Landes wären will er damit vermitteln, dass man ihn ja nur beauftragen müsse, um an diese heranzukommen. Na fein: Wenn ich es mir leisten kann, dann „läuft“ es hierzulande gut für mich. Was sagt uns das über die zum Kontaktkreis dieser Profilobbyisten gehörenden Politiker und Beamten?

    Diese einseitige, von einer Mehrheit als negativ empfundene Groß-Lobby-Dominanz führt nun dazu, dass der Begriff Lobbying generell negativ besetzt ist und die (Profi-)Lobbyisten im allgemeinen – wohl nicht ganz zufällig – ein Image haben, welches noch unter dem der Prostituierten und der Politiker liegt. Paradoxerweise schadet dies aber nicht den Profi-Lobbyisten, die zumeist ohne Hindernis ihrer gewohnten Tätigkeit nachgehen, sondern denjenigen, die am meisten Bedarf an effektivem Lobbying hätten: Den Steuerzahlern, den Leistungsträger, dem Mittelstand. Weil diese und deren Interessenvertreter sich nicht einmal trauen, das Wort Lobbying in den Mund zu nehmen, geschweige denn davon systematischen Gebrauch zu machen – genau das müssten sie aber tun.

    Gerade jetzt sieht man am Beispiel Hypo Alpe Adria ja klar wer bei diesem unfassbaren Desaster letztlich wieder fein heraus ist und wer die Rechnung zu bezahlen hat. Am Beispiel aktueller Prozesse erkennt man wie schwer es ist korrupten Profi-Lobbyisten etwas nachzuweisen. Aber nur weil sich ein paar Gauner bereichert haben, dürfen wir das Lobbying nicht den Profi-Lobbyisten überlassen, es gibt eine Chance: Sie mit den eigenen Waffen zu schlagen!

    Eine weitere Chance besteht wohl darin die Rolle solcher Parteien, welche durch besondere Nähe zu Großlobbys und entsprechendes Verhalten gekennzeichnet sind, kritisch zu betrachten. Schließlich neigen die Wähler ja mehr und mehr dazu solchen Parteien „aus Protest“ die Stimme zu entziehen.

    Auf jeden Fall gilt: Lobbying ist per se ein neutrales Instrument das sowohl zum Guten als auch zum Bösen verwendet werden kann. Österreich braucht mehr und besser ausgestattete Lobbyisten aus einem Mittelstand, der sich für Arbeitsplätze, Leistungsgerechtigkeit und Nachhaltigkeit einsetzt.

    Sag nie mehr ohne zu unterscheiden: Die Lobbyisten. Unterstützt die heranwachsenden Lobbyisten des Mittelstandes und seiner sich erhebenden Interessenvertretungen. Zeigt den egoistischen Groß-Lobbys und den Profi-Lobbyisten die rote Karte. Endlich faires Lobbying!

    Wolfgang Lusak

     

  • was-wir-brauchen-ist-mittelstand-nicht-mittelschicht

    Was wir brauchen ist Mittelstand, nicht Mittelschicht!

    Der Mittelstand besteht aus den Chefs und Eignern von ca. 400.000 kleinen (inkl. Eine-Person-Firmen) und mittleren Unternehmen und den dort beschäftigten ca. 1,5 Mio Mitarbeitern. Über hunderttausend Freiberufler (Ärzte, Steuerberater, Anwälte, etc.) plus deren Angestellte sollten auch dazu gezählt werden. Ich bin davon überzeugt, dass die mittelständischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer alle in einem Boot sitzen und sich gemeinsam gegen die Großlobbys der Gewerkschaften, Konzerne und Globalbanken wehren müssen um nicht unterzugehen.

    Die Mittelschicht definiert sich rein quantitativ als die mittleren Einkommensbezieher, umfasst also neben entsprechend verdienenden Mittelstands-Chefs und Angestellten z.B. auch mittlere Einkommen beziehende Beamte und Pensionisten. Der Mittelstand betrachtet aber diese Beamten, die Mitarbeiter staatlicher Institutionen und die  Pensionisten als eher privilegiert, weil diese nicht nur vor Arbeitsplatz- und Zuwendungsverlust mehr geschützt sind, sondern auch weil sie durch deren starke Lobbys mehr vom Steueraufkommen (das wiederum am meisten vom Mittelstand erbracht wird) erhalten als ihnen aufgrund ihrer Leistung eigentlich zusteht. Deshalb wünscht sich der Mittelstand dringend eine radikale Verwaltungsreform, den Abbau der Bürokratie sowie eine kreative, zukunftsorientierte Bildungsreform.  Während sich einerseits 68% der Bevölkerung zu einem Mittelstand der Werte Leistung, Eigentum, fairer Wettbewerb und Nachhaltigkeit bekennen sind andererseits nur 5,5 % der Nationalratsabgeordneten Chefs und Mitarbeiter aus Gewerbe und Industrie. Deshalb brauchen wir endlich eine starke Lobby der Mitte!

    Wolfgang Lusak