Vollständige Rückkehr ins Büro?

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    Vollständige Rückkehr ins Büro?

    Schon interessant, wenn die Chefs und Chefinnen der größten Unternehmen jetzt das Home-Office für ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wieder gerne schließen wollen. Offensichtlich haben sie das Gefühl, dass ihnen dadurch doch Leistung und Arbeitsqualität verloren geht. Und was meint der unternehmerische Mittelstand in Österreich dazu? Ganz unten gibt es eine erste Stellungnahme der Lobby der Mitte mit Diskussionsmöglichkeit.

    Danke für diese Umfrage-Ergebnisse der KPMG. Autor dieses Artikels ist Hans Königes, KPMG-Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt. Kompletten KPMG-CEO-Outlook 2023 hier vorbestellen.

    Umfrage

    CEOs erwarten vollständige Rückkehr ins Büro

    Die CEOs der größten Unternehmen der Welt hadern mit dem Arbeiten im Homeoffice und wollen ihre Mitarbeitenden wieder in den Büros sehen. Das hat eine weltweite Umfrage unter 1.325 CEOs ergeben, darunter 125 Firmenchefs aus Deutschland.

     

    68 Prozent der deutschen Top-Entscheider gehen davon aus, dass ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen innerhalb der nächsten drei Jahre wieder Vollzeit ins Büro zurückkehren werden. International glauben dies 64 Prozent der befragten CEOs. Nur jeder vierte Befragte kann sich hingegen weiterhin hybride Arbeitsmodelle vorstellen und nur drei Prozent glauben dauerhaft und ausschließlich an das Homeoffice.

    Um eine möglichst hohe Präsenz am Arbeitsplatz zu erreichen, können sich drei von vier deutschen CEOs (77 Prozent) vorstellen, Mitarbeitende zu befördern oder ihnen mehr Gehalt zu bezahlen, wenn sie häufiger ins Büro kommen. Damit sind die deutschen CEOs in dieser Hinsicht zurückhaltender als ihre internationalen Kolleginnen und Kollegen (87 Prozent).

    Sollten die CEOs recht behalten, dass Mitarbeiter komplett wieder in die Büros zurückkehren, dürfte das für intensive Diskussionen sorgen, zumal viele Mitarbeiter weiter Homeoffice-Modelle bevorzugen.

    Stellungnahme vom Lobby der Mitte-Gründer:

    Ich bin fest davon überzeugt, a) dass es Arbeiten gibt, die man besser nicht alleine zu Hause machen sollte und b) dass es Arbeiten gibt, die man besser alleine zu Hause machen kann. Wie kann man die unterscheiden? Meine einfache Grobunterscheidung:

    a) alles was Kreation, Strategie, Organisation und Zukunftsgestaltung betrifft, alles was nur im Teamwork zu erarbeiten ist oder wo spontane persönliche Rückfragen nötig sind gehört in der Gruppe, in Meetings, Workshops und an der Werksbank gemeinsam besprochen und gemacht, weil man da die Reaktionen, Verhaltensweisen, die Gestik, Mimik und Körpersprache der anderen sowie unmittelbare wertvolle Ideen, Erkenntnisse und Ergebnisse wirklich erfassen kann.

    b) alles was Routine betrifft, an Einzelne zugeordnete Bearbeitung von Aufgaben, individuelle Leistungserbringung, auch Online-Abstimmung von klar definierten Projekten ist, weil man sich auf Erledigungen fokussieren kann, deren Rahmenbedingungen bereits vorher in persönlicher Gemeinschaftsarbeit klar festgelegt wurden. Da ist auch eine Evaluierung von Leistung bei Homeoffice möglich

    c) alles was das Team- und Zusammengehörigkeitsgefühl, das Wohlbefinden in der Gemeinschaft stärkt, wie ein Pausenraum, eine Cafeteria, ein Mittagstisch, ein Event, eine für die Orientierung wichtige Zwischenabstimmung sollte und muss vor Ort möglich sein

    Wolfgang Lusak

    Und was meint der unternehmerische Mittelstand in Österreich dazu? Bitte um Rückmeldungen unter office@lobbydermitte.at 

    Außerdem im KPMG-Bericht erwähnt und für Österreich auch enorm wichtig:

    Das Vertrauen in den Wirtschaftsstandort Deutschland sinkt

    Im internationalen Vergleich sorgte der Wirtschaftsstandort Deutschland zuletzt eher für negative Schlagzeilen. Auch die deutschen CEOs blicken mit zunehmender Skepsis auf das hiesige wirtschaftliche Entwicklungspotenzial. 75 Prozent der deutschen Firmenlenker – und damit vier Prozentpunkte weniger als 2022 – sind zuversichtlich, dass der Standort Deutschland in den nächsten drei Jahren wachsen wird.

    Auch das Vertrauen in das eigene Unternehmen ist etwas gesunken. Zwar erwarten hier immer noch 80 Prozent Wachstum in den nächsten drei Jahren, das sind aber zehn Prozentpunkte weniger als im Vorjahr.

    Steigende Ertragsaussichten bringen weiteren Personalbedarf

    Trotz der angespannten geopolitischen und wirtschaftlichen Situation beurteilen deutsche CEOs die Ertragsaussichten positiv und rechnen mit mehr Personal. Mehr als jedes zweite deutsche Unternehmen erwartet innerhalb der nächsten drei Jahre ein jährliches Ertragswachstum von zweieinhalb Prozent und mehr.

    84 Prozent der befragten Top-Manager gehen zudem davon aus, dass die Belegschaft ihres Unternehmens innerhalb der nächsten drei Jahre wachsen wird, 39 Prozent erwarten einen Mitarbeiterzuwachs von mehr als fünf Prozent. Um die eigenen Wachstumsziele zu erreichen, erwägen fast die Hälfte der CEOs, mittelfristig das Thema Fusionen und Übernahmen offensiv anzugehen.

    Generative KI ist Top-Priorität bei Investitionen

    Neben M&A-Aktivitäten priorisieren die deutschen CEOs aktuell Investitionen in generative KI. 76 Prozent der Teilnehmenden in Deutschland wollen hier kurzfristig Gelder bereitstellen. Als Vorteile der neuen Technologie nennen die Firmenchefs vor allem eine erhöhte Rentabilität (26 Prozent), gefolgt von höherer Effizienz und Produktivität durch automatisierte Prozesse (21 Prozent). Insbesondere die Erwartungen an Effizienz und Produktivität liegen damit im internationalen Vergleich deutlich höher.

    Bei aller Euphorie sieht das Top-Management hierzulande aber auch Herausforderungen bei der Umsetzung von KI-Projekten. Neben den Implementierungskosten (66 Prozent) bemängelt fast jeder zweite Entscheider den Zugang zu qualifiziertem Personal (49 Prozent) sowie eine mangelnde Regulierung in diesem neuen Handlungsfeld (49 Prozent).

    ESG-Aktivitäten werden sich mittelfristig auszahlen

    Trotz des zunehmend polarisierenden Diskurses werden ESG-Themen in den Unternehmen mehr und mehr zum Standard. 77 Prozent der befragten CEOs deutscher Unternehmen haben ESG vollständig in ihr Geschäft integriert, um Wertschöpfung zu generieren – global sind es 69 Prozent.

    Die Mehrheit geht davon aus, dass es noch drei bis fünf Jahre dauern wird, bis sie eine Rendite auf ihre ESG-Investitionen sehen werden. International sind diese Werte vergleichbar. Als größte Hürden zum Erreichen von Netto-Null oder weiterer Klimaziele werden die Komplexität der Dekarbonisierung von Lieferketten und mangelnde interne Steuerungsmechanismen zur Umsetzung der Strategie genannt.

    CEO Outlook findet zum neunten Mal statt

    Für den KPMG CEO Outlook 2023 wurden im August und September 2023 weltweit und branchenübergreifend 1.325 CEOs von Großunternehmen interviewt. Die Teilnehmenden kommen aus den Märkten Australien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Italien, Japan, Kanada, Spanien und USA.

    Die Unternehmen aller befragten CEOs verzeichnen jährliche Umsätze von mindestens 500 Millionen US-Dollar und sind Teil von elf Schlüsselindustrien (Asset Management, Automotive, Banken, Versicherungen, Consumer und Retail, Energie, Infrastruktur, Life Sciences, Produzierendes Gewerbe, Technologie und Telekommunikation). Die Ausgabe 2023 ist die neunte Edition des KPMG CEO Outlook.

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    Wieviel Alarmsignale braucht unsere Regierung eigentlich noch?

    Wieder kommt ein Aufschrei des Mittelstands aus Deutschland. Und zwar von Marie-Christine Ostermann, Chefin des Gastro/Großküchen-Lieferanten Rullko. Sie ist die Präsidentin des Verbands DIE FAMILIENUNTERNEHMER. dessen Mitglieder in Deutschland in allen Branchen über 8 Millionen Mitarbeiter beschäftigen. Wieso hört man eigentlich solche Aufrufe jetzt nicht oder kaum in Österreich? Wieso stirbt unser Mittelstand so leise?

    Wieviel Alarmsignale braucht unsere Regierung eigentlich noch?

    Der deutsche Wirtschaftsminister Habeck präsentierte kürzlich die Wachstumsprojektion der Bundesregierung. Die schwache Prognose zeigt: Die Ampel-Regierung (Rot/Grün/Gelb) muss sofort auf Angebotspolitik umschwenken.

    von Marie-Christine Ostermann (12.10.23)

    Wieviel Alarmsignale braucht unsere Regierung eigentlich noch, um endlich ins richtige Handeln zu kommen? Die Prognose zeigt deutlich: Deutschland hat sich von der Weltwirtschaft entkoppelt und kommt nicht mehr voran. Alles wortgewandte Drehen und Wenden der prognostiziert schwachen Wirtschaftsleistung lässt nur einen Schluss zu: Wenn der Zug der Weltwirtschaften 2024 nicht ohne uns Fahrt aufnehmen soll, muss die Ampel sofort sämtliche Weichen auf Angebotspolitik umstellen. Nur damit kann die Regierung Deutschland wie von Wirtschaftsminister Habeck erwartet wieder nachhaltig auf Wachstumskurs führen.

    „Nur unter auf breiter Front verbesserten Standortbedingungen hat Deutschland überhaupt eine Chance, um wieder wettbewerbsfähig zu werden“

    Sämtliche Instrumente, die Deutschland aus der Schwächephase wieder auf Wachstumskurs bringen können, liegen längst auf dem Tisch, aber sie müssen endlich eingesetzt werden. Die Bundesregierung muss jetzt konsequent auf aktive Angebotspolitik einschwenken und den Unternehmen damit Luft zum Atmen und einen Rahmen zum Investieren und Wachsen erschaffen. Nur unter auf breiter Front verbesserten Standortbedingungen hat Deutschland überhaupt eine Chance, um wieder wettbewerbsfähig zu werden.

    Ein Armutszeugnis

    Selbst wenn die deutsche Wirtschaft 2024 tatsächlich wieder – wie von Wirtschaftsminister Habeck erwartet – um 1,5 Prozentpunkte wachsen sollte, läge dies unter dem europäischen Durchschnitt und bliebe ein Armutszeugnis im Vergleich zu der immerhin noch 2,9 Prozent Wachstumsprognose für die übrige Weltwirtschaft.

    Bei schrumpfendem Wachstum schrumpfen auch die Steuereinnahmen. Die Regierung muss im Haushalt 2024 diese Mindereinnahmen auf der Ausgabenseite ohne jedes Wenn und Aber abbilden – und zwar ohne die Schuldenbremse zu reißen.

    Marie-Christine Ostermann führt in vierter Generation das Unternehmen Rullko und ist die Präsidentin des Verbands DIE FAMILIENUNTERNEHMER. Die Familienunternehmer in Deutschland beschäftigen in allen Branchen über 8 Millionen Mitarbeiter und erwirtschaften jährlich einen Umsatz in Höhe von 1.700 Milliarden Euro

    Mehr zum Thema:

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    Mittelstand fordert bessere Standortbedingungen

    Er nimmt zu: Der Aufschrei des Mittelstands über seine permanente Benachteiligung, die ihn in der Krise doppelt trifft wird immer lauter. Wir bringen diesen Artikel von Finanz.at und darunter weitere Link zu ähnlichen Pressemeldungen – weil es letztlich eine europaweite Mittelstands-Allianz geben muss.

    Mittelstand fordert bessere Standortbedingungen

    Von Andreas Kißler

    BERLIN (Dow Jones)–Führende Wirtschaftsverbände haben die Politik zu einer Verbesserung der Standortbedingungen für den Mittelstand gedrängt. „Der Wirtschaftsstandort Deutschland braucht dringend zukunftsfähige politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen, die dem Mittelstand eine echte Perspektive bieten“, erklärte die Arbeitsgemeinschaft Mittelstand in ihrem Jahresbericht. Ganz entscheidend sei dabei die Sicherung der Fachkräfte von morgen. Der Mittelstand fordere deshalb eine starke Offensive, die duale Ausbildung zu fördern. „Betriebliche Ausbildung muss Vorrang gegenüber außerbetrieblichen Angeboten haben“, erklärten die Spitzenverbände.

    Ausbildungsbetriebe sollten in ihrem Engagement stärker unterstützt und die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung in ideeller und materieller Form umgesetzt werden. Für die anstehende Transformation zu mehr Nachhaltigkeit würden alle Ressourcen gebraucht. Deshalb müssten Politik, Kreditwirtschaft und Unternehmen noch enger zusammenwirken. Bezahlbare und international konkurrenzfähige Energiepreise und vor allem auch verlässlich verfügbare Energieträger seien für mittelständische Unternehmen und Betriebe Voraussetzung dafür, ihre Geschäfte erfolgreich zu betreiben.

    Die zunehmenden bürokratischen Belastungen müssten abgebaut, Planungs- und Genehmigungsverfahren gestrafft, die Digitalisierung der Verwaltung müsse vorangetrieben und eine wachstumsorientierte Haushaltspolitik betrieben werden. „Gerade jetzt sind die Unternehmen im Mittelstand auf eine Steuer- und Sozialabgabenpolitik angewiesen, die Belastungen reduziert und mehr Anreize für Investitionen setzt“, betonten die Verbände, unter ihnen die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK), der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) und der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV). Die Standortbedingungen müssten besser werden.

    Für die anstehenden Modernisierungs- und Transformationsprozesse würden besonders die mittelständischen Unternehmen und Betriebe sowie die sie finanzierenden regionalen Banken und Sparkassen gebraucht. Die direkten und indirekten wirtschaftlichen Folgen des russischen Angriffskriegs spürten aber weiterhin zahlreiche Unternehmen. Gestörte Lieferketten, eine weiter perspektivisch unsichere Energieversorgung, die zunehmende Bürokratisierung und steigende Sozialabgaben belasteten den Mittelstand. „Deutschland befindet sich in einer gravierenden wirtschaftlichen Schwächephase. Wir sehen zudem, dass Unternehmen aus Deutschland abwandern, bzw. eine Ansiedlung in Deutschland immer unattraktiver wird“, so die Spitzenverbände. „Die Politik ist dringend aufgerufen, sich mit der Standortdebatte auseinanderzusetzen.“

    Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
    DJG/ank/kla
    Dow Jones Newswires
    September 07, 2023 09:24 ET (13:24 GMT)

    Weitere aktuelle Medienberichte mit verwandtem Inhalt:

  • 5-oktober-2023-neue-energie-gemeinschaften-seminar-bei-ars

    5. Oktober 2023: NEUE ENERGIE-GEMEINSCHAFTEN-Seminar bei ARS

    Die neuen ENERGIE-GEMEINSCHAFTEN gehen uns alle an! Weil wir mit ihnen Kosten sparen, nachhaltigen Strom gemeinsam nutzen und Erneuerbare Energie ausbauen können. Das macht unabhängig von fossilen Brennstoffen und Atomenergie. Das ist notwendig für die Klimawende.

    Wir laden ein zum ENERGIE-GEMEINSCHAFTEN TOP-SEMINAR für Mittelstands-Betriebe, Industrie, Experten, Beamte, Regional- und Vereins-Manager sowie alle an Erneuerbarer Energie-Kooperation Interessierten. Es betrifft vor allem die Branchen Energie-Technologie, Digitalisierung, Bau/Immobilien, Smart City/Region, Investment/Finanzierung und Beratung/Coaching

    Nächster Termin dieses ARS-Seminars ist Do, 5.Oktober 2023

    DIE NEUEN ENERGIE-GEMEINSCHAFTEN – GRÜNDEN UND ZUM ERFOLG FÜHREN

    ACHTUNG: JETZT EXKLUSIV für alle Partner und Kunden von Lobby der Mitte & Lusak Consulting: 15 % Gebühren-NACHLASS für alle Partner/Kunden von Lobby der Mitte/Lusak Consulting! Bitte beim Buchen als solche zu Erkennen geben!

    SIE ERFAHREN: Wie Private, Kommunen, Unternehmen & Verbände die vielfachen Vorteile und Förderungen der neuen Energiegemeinschaften für sich, ihre Mitglieder und Partner nützen können, um mit eigener Energie- und Stromerzeugung Kosten zu sparen, regionale Wertschöpfung zu generieren und eine Klima/Umwelt-freundliche Energie-Wende umsetzen zu können.

    am Do, 5. Oktober 2023 von 9:00 – 17:00 in der ARS Akademie Schallautzerstraße 4, 1010 Wien mit Mag. Wolfgang Lusak & Dr. Bernadette Fina, Dr. Roland Kuras, DI Stephan Heidler, und Michaela Turetschek  (Präsenz- und Online-Seminar)

    ZUR ANMELDUNG mit 15%-Nachlass

    Die neuen Energie-Gemeinschaften bieten die Möglichkeiten in Richtung 100 % erneuerbarer Energieversorgung. Ziel ist es, erneuerbaren Strom gemeinsam zu erzeugen, zu speichern und zu nutzen und damit die Energiewende voranzutreiben. Welche Potentiale die Erneuerbaren Energiegemeinschaften (EEG) & Bürgerenergiegemeinschaften (BEG) aufweisen und wie Sie diese bestmöglich für sich nutzen zeigen Ihnen unsere Experten. Verschaffen Sie sich jetzt einen Einblick in die rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen.

    IHR NUTZEN: Mit der Teilnahme an diesem Seminar erfahren Sie, wie Sie

    • Das neue EAG zum Nutzen Ihrer Gemeinschaft oder Organisation verwenden und dabei auch Energiekosten sparen können
    • Die Klimawende durch die Anwendung digitaler Erneuerbarer Energiesysteme sowie die Dezentralisierung von Versorgung und Verbrauch schaffen
    • Ob Sie besser eine Erneuerbare Energie-Gemeinschaft (EEG) oder eine
      Bürger-Energie-Gemeinschaft (BEG) gründen sollten (beide laut EAG möglich)
    • Breite Beteiligung von Bevölkerung oder Partnern im Prozess der innovativen Nachhaltigkeit realisieren und eine zukunftsweisenden Community führen

    Außerdem erfahren Sie, wie die Lösungen für die großen Herausforderungen der Energie-Wirtschaft aussehen:

    • Volatilität der Energieträger – also Anpassung von Verfügbarkeit & Verbrauch
    • Ganzheitlichkeit über Sektoren, Branchen und Länder hinweg
    • Benutzerfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit für Konsumenten, Erzeuger und Dienstleister
    • Zuverlässigkeit in Versorgung und Betrieb


    DER SEMINAR-AUFBAU
    Wie ich „meine“ Energiegemeinschaft aufbaue:  Vermittlung von Know How, Praxis-Beispielen und Steuerung

    1.Einleitung & Überblick

    2.Modelle, Funktionen, Netzwerke, Vorteile

    3.Organisation, Rechtsformen, Vereinsstatuten

    4.Laufender Betrieb, Daten, Abrechnung

    5.Finanzierung und Fördermöglichkeiten

    6.Management, Meinungsforschung, Mobilisierung – wirtschaftliche und soziale Aspekte

    7.Durchsetzungskraft der Gemeinschaft: Erfolgreiches Marketing, PR & Lobbying

    8.Musterbeispiel EG im Südburgenland

    9.EG Praxis-Beispiele von Power Solution, z.B. Grätzel-EG in Wien

    10.Die Nutzung von EG-Beratungs- und Service-Unternehmen

    11.Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse


    DIE REFERENTEN:

    Dr. Bernadette Fina

    (Wissenschaftlerin im AIT, Expertin im Bereich Simulation und Optimierung von Energiegemeinschaften)

    Sie hat sich auf den rechtlichen und regulatorischen Hintergrund von Energiegemeinschaften in Österreich und auf europäischer Ebene spezialisiert. In Ihrer bisherigen Laufbahn hebt sie sich durch außerordentliche Publikationstätigkeiten in wissenschaftlichen, international renommierten Fachzeitschriften hervor und wurde dafür bereits vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Wissenschaftspreis des Landes Niederösterreich, dem MIA Award in der Kategorie „Next Generation“ und dem ÖGUT Umweltpreis. https://www.ait.ac.at/

     

    Michaela Turetschek   

    Expertin für Energieberatung & Energiegemeinschaften

    • BSc in Umwelt- und Bioressourcenmanagement
    • MSc in Regenerative Energiesysteme und technisches Energiemanagement
    • Projektmanagement Ausbildung Level D
    • Zertifizierte Abfallbeauftragte und Betriebliche Umweltbeauftragte
    • Betreuung/Praxis bei Wiener „Grätzel“-Energiegemeinschaft
    • Laufendes Masterstudium Energie- und Automatisierungstechnik

    Mag. Wolfgang Lusak
    (Coach, Unternehmensberater, Universitätslektor)

    hat als Manager und Geschäftsführer in Konzernen (Unilever, Gillette, BP) und Verbänden (Weinmarketing) gearbeitet. Seit über 20 Jahren ist er als Berater & Coach von Führungskräften in Unternehmen, Kooperationen, Verbänden und NPOs und den Schwerpunkten Marketingstrategie, Lobby-Coaching, Koop-Coaching sowie Durchsetzung von digital-nachhaltigen Innovationen und Projekten erfolgreich. Seit 2007 Schwerpunkte in Erneuerbarer Energie & Smart City Technologie – siehe https://www.lusak.at/referenzen/ 
    www.lusak.at und www.lobbydermitte.at

    Dr. Roland Kuras

    • Österreichweit und international anerkannter Energie- und Umwelt-Experte und Unternehmer
    • Realisierte erste Wiener Bezirks-Energiegemeinschaft
    • Geschäftsführung / Leitung Strategischer Energieeinkauf & Vertrieb Fa. Power Solution
    • Börsenhändlerzulassung: European Energy Exchange AG-EEX-Terminmarkt
    • Mitglied Kommission: Energie-Control Austria für die Regulierung der Elektrizitäts- und Erdgaswirtschaft von 2011-2016
    • Mitglied Beratergruppe: KfW Deutschland

     

    TEILNEHMER:

    Führungskräfte in Vereinen, Unternehmen, Kooperationen, Verbänden und NPOs; besonders interessant für die Umwelt-, Energie-, Bau-, Immobilien- und Investment-Branche, aber auch für Rechtsanwälte, Notare, Gemeindefunktionäre, öffentlicher Dienst, Berater und Planer

    ZUR ANMELDUNG mit 15% Nachlass

     

  • kampf-der-schachfiguren-gesellschaft

    Kampf der Schachfiguren-Gesellschaft!

    Wir brauchen eine neue, runde Gesellschaft der Mitte!


    (nochmals gestraffte, verbesserte 2023-Überarbeitung früherer ähnlicher Artikel zum Leitthema der „Lobby der Mitte“)

    Wir sollten die bestehende Schachfiguren-Gesellschaft bekämpfen und damit die künstliche Spaltung zwischen Links- und Rechtsextremen, Arbeitenden und Sozialhilfe-Empfängern, Verführten und Verführern, weil das letztlich nur der infamen Allianz zwischen Extrem-Kapitalisten und Links- oder Rechts-Populisten zu Gute kommt.

    Die historische Kegel-förmige Gesellschaft mit Monarchen, Diktatoren und Kriegsherren an der Spitze hat Jahrtausende lang die Menschen unterworfen und geknechtet, sie sollte ausgedient haben, besteht aber, wie wir immer schmerzlicher merken, noch immer in allen Teilen der Welt. Undemokratische, autoritäre Regime nehmen sogar in aller Welt wieder zu.

    In den westlichen Demokratien bildet die Mittelschicht der Angestellten und der unternehmerischer Mittelstand die „Mitte der Gesellschaft“, welche auch als „Nettozahler“ den wichtigsten Leistungsträger stellt. Sie macht als Wertegemeinschaft gut ein Drittel der Bevölkerung aus.

    Das Problem ist die bestehende „Schachfiguren-Gesellschaft“

    Trotz gegenlautender Aussagen vieler populistischer Politiker, hat die Mitte der Gesellschaft nicht nur sehr geringe interessenpolitische Unterstützung, sie wird auch medial zwischen extremistischen Polarisierungen auf einen Punkt reduziert, was verheerende Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft hat und die Menschheits-Existenzgefährdende „Schachfigurengesellschaft“ zur Folge hatte: Oben den dicken Kopf des gierigen Extrem-Kapitalismus. Unten die riesige, mit Brot & Spielen zufrieden gehaltene sowie mit Spaltung beschäftigte Working Poor Masse. Dazwischen die Mitte der Gesellschaft, die sich kaum mehr durchsetzen kann, weiter ausgehöhlt wird und damit den immer dünner werdenden Hals der Schachfiguren-Gesellschaft bildet. In der Schachfiguren-Gesellschaft läuft die Umverteilung logischerweise überwiegend von Mitte zu Arm und Reich. Die Mitte der Gesellschaft hat keine starke Lobby und Stimme mehr. Nur mehr die gierigen Konzerne und die unverschämte „Anspruchsgesellschaft“.

    Die unheimliche Allianz von Kapitalismus und Links/Rechs-Populismus

    Dass sich der Extrem-Kapitalismus der Superreichen und Konzerne so leicht an der Spitze der Schachfiguren-Gesellschaft halten kann, liegt an dem nicht leicht durchschaubaren Umstand, dass populistische Politik mit Kapitalismus gerne kollaboriert. Weil sie gleiche Ziele und Strategien haben, den eigenen Machterhalt und die Beherrschung der Massen, die sozial Schwachen und Working Poor. Konzerne brauchen billige Arbeitskräfte für alles, was noch nicht digitalisiert ist sowie Käufer ihrer billigen Massenprodukte und Marken. Populistische Politik will mit ihren Gewerkschaften genau von der gleichen Zielgruppe ihre Stimme bei der Wahl. „Wer braucht da noch die Mitte?“ ist die dabei unausgesprochene und entsetzlich kurzsichtige Frage. Damit die Massen bei Wahlen bei den populistischen Parteien ihr Kreuz machen, muss permanent für halbwegs akzeptables Essen, Leben und Wohnen, sowie für ausreichend Unterhaltung gesorgt werden. Es geht um Fernsehen, Internet, Mobiles, Shows und Sport. Es geht um Videos, Alkohol, Drogen und Fußball – vieles davon in der Hand von Konzernen. Sie können situationselastisch sowohl mit Links- wie mit Rechtspopulisten kollaborieren. Mit den Linken schwören sie auf Diversität, Antirassismus und Klimawende, mit den Rechten auf Heimat, Nationalstolz und Religion.

    Tatsächlich – und wir können das längst miterleben – wird dabei das notwendige Klimaziel nicht erreicht. Die Welt wird heißer und unbewohnbarer, Inflation kaum eingebremst, Krieg um Ressourcen, Kriminalität und Gewalt nicht eingedämmt, der Erstarkung autoritärer Regime immer weniger entgegengesetzt.

    Die Lösung liegt in der Runden Mitte

    Damit die Welt überlebt braucht es daher mehr Platz für Mitte und Ausgewogenheit. In der runden, kugelförmigen, widerstandsfähigen, krisenfesten Gesellschaft gibt es viele Leistungsträger, also eine sehr große Mitte mit wenigen Superreichen und Armen. Entscheidend wird sein, dass wir nicht mehr den Reichtum und die Armut bekämpfen, sondern die Mitte so sehr stärken, dass exorbitanter Reichtum und fürchterliche Armut einfach nicht mehr so leicht entstehen.

    Wir von der Lobby der Mitte arbeiten an einem ganz konkreten Konzept zur Etablierung der „Runden Gesellschaft der Mitte“. Bitte unterstützen Sie uns – im eigenen Interesse!

     

    chessman-soc

     

    Mag. Wolfgang Lusak ist Unternehmensberater, Lobby-Coach und Mittelstands-Interessenvertreter. www.lusak.at (Lusak Consulting) bzw. www.lobbydermitte.at (Lobby der Mitte). Er wird Mitte 2024 zu diesem Thema ein Buch herausbringen, das es in sich hat …

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    Mittelschicht schrumpft in Deutschland – und Österreich

    „Solche Studien wünschen wir uns in Österreich auch“ haben wir von Lobby der Mitte uns gedacht, wie wir diese hochaktuelle Presseaussendung (7.8.23) des deutschen IFO-Instituts plus angehängten Studienergebnisse gelesen haben. Weil wir annehmen dürfen, dass diese Ergebnisse sehr mit der österreichischen Situation übereinstimmen. Denn unsere langjährigen „Mittelstandsbarometer“-Umfragen deuten in die gleiche Richtung: Die europäische Wirtschaftspolitik neigt dazu, den unternehmerischen Mittelstand und die Mittelschicht gegenüber der Unterstützung für Großkapital und Konzerne zu vernachlässigen und zu dezimieren. So wie wir es schon in unseren Überlegungen zur „Schachfiguren-Gesellschaft“ zum Ausdruck gebracht haben.

    Mittelschicht in Deutschland leicht geschrumpft

    Die Mittelschicht in Deutschland ist in den letzten zehn Jahren leicht geschrumpft. Gehörten 2007 noch 65 Prozent der Bevölkerung der Mittelschicht an, waren es im Jahr 2019 nur noch 63 Prozent. Grund dafür ist, dass sowohl durch sozialen Aufstieg als auch Abstieg die Ränder der Mitte schrumpften.

    Das zeigt eine Studie des ifo Instituts im Auftrag der Hanns-Seidel-Stiftung. „Obwohl der Rückgang seit 2007 relativ moderat erscheint, ist er im Vergleich mit den anderen europäischen Ländern beachtlich. Während Deutschlands Mittelschicht aufgrund ihrer Größe im Jahr 2007 noch auf Rang 9 und somit im oberen Drittel lag, ist sie im Jahr 2019 nur noch auf Platz 14 und somit im Mittelfeld“, sagt ifo-Forscher Florian Dorn.

    Im europäischen Vergleich trägt die Mittelschicht in Deutschland mit die höchste Steuer- und Abgabenlast. „Mit einer Grenzbelastung von rund 50 Prozent des Bruttoeinkommens im deutschen Steuer- und Transfersystem bleibt Menschen mit mittlerem Einkommen vom nächsten hinzuverdienten Euro effektiv nur die Hälfte übrig. Mehrarbeit und mehr Leistung zahlen sich daher in der Mittelschicht netto nur sehr begrenzt aus“, sagt Andreas Peichl, Leiter des ifo Zentrums für Makroökonomik und Befragungen. Menschen mit mittleren Einkommen befänden sich am Rande ihrer Belastungsfähigkeit. Gleichzeitig zahle sich Mehrarbeit für Menschen mit niedrigem Einkommen im deutschen Steuer- und Transfersystem kaum aus.

    Über 80 Prozent der Deutschen ordnen sich selbst der Mittelschicht zu. Tatsächlich gehörten im Jahr 2019 etwa 26,1 Millionen Haushalte in Deutschland statistisch der Mittelschicht an. Das entspricht mit 63 Prozent weniger als zwei Drittel aller Haushalte. Für die Berechnungen legen die Autoren die OECD-Definition zugrunde. Demnach gehört zur Mittelschicht, wer zwischen 75 und 200 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung hat. Bei Alleinstehenden entspricht das im Jahr 2019 einem verfügbaren Nettoeinkommen (inklusive Transfers) zwischen 17.475 und 46.600 Euro. Bei Paaren ohne Kinder beträgt die Spanne zwischen 26.212 und 69.900 Euro. Paare mit zwei Kindern gehören statistisch der Mittelschicht an, wenn sie über ein Einkommen zwischen 36.698 und 97.860 Euro verfügen.

    Dazu ergänzen wir hier noch den IFO-Institut-Aufsatz in der IFO-Zeitschrift:

    Die Mittelschicht in Deutschland: Zugehörigkeit, Entwicklung und Steuerlast

    Florian Dorn, David Gstrein, Florian Neumeier, Andreas Peichl
    ifo Institut, München, 2023

    Mehr als 80% der Deutschen fühlen sich selbst der Mittelschicht zugehörig. Legt man die Mittelschichtsdefinition der OECD auf Basis der verfügbaren Jahreseinkommen der Haushalte zugrunde, gehörten 2019 jedoch 63% der Haushalte in Deutschland zur Einkommensmittelschicht. Alleinstehende zählten 2019 bei einem zur Verfügung stehenden Einkommen von 17 475 Euro bis 46 600 Euro zur Mittelschicht, Paare ohne Kinder bei einem Haushaltseinkommen von 26 212 Euro bis 69 900 Euro und Familien mit zwei Kindern mit Einkommen zwischen 36 698 Euro und 97 860 Euro. Der Anteil der Haushalte in der Mittelschicht ist in den vergangenen Jahren an beiden Rändern durch sozialen Aufstieg und Abstieg leicht geschrumpft. Im Jahr 2019 gehörten 8% der Haushalte statistisch zur Schicht mit hohen Einkommen, 29% zu den niedrigen Ein kommen. Unter den »reichsten« Top 0,5% beim jährlichen verfügbaren Einkommen befinden sich Haushalte mit äquivalenz-gewichtetem verfügbaren Haushaltseinkommen (eines Singles) im Jahr 2019 bei mehr als 110 400 Euro. Ab der Mittelschicht werden die Haushalte im Steuer- und Transfersystem netto mit Steuern und Abgaben belastet. Haushalte unterhalb der Mittelschicht sind überwiegend Nettotransferempfänger, das heißt, Steuern und gesetzliche Sozialabgaben leisten. Da mehr Leistung aufgrund des progressiven Einkommensteuertarifs und der einkommensabhängigen gesetzlichen Sozialabgaben zunehmend belastet wird, bleibt bei den mittleren Einkommen vom nächsten hinzuverdienten Euro effektiv nur die Hälfte übrig. Auch für niedrige Einkommen sind die Anreize zu mehr Arbeit und Leistung gering, insbesondere beim Übergang zur unteren Mittelschicht bleibt zunächst wenig vom Hinzuverdienst übrig.‘

     

    GRATULATION & DANKE AN DAS IFO-INSTITUT!

     

    KONTAKT:
    ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V.
    Poschingerstr. 5
    81679 München
    Tel.: +49(0)89/9224-0
    E-Mail: ifo@ifo.de
    WEB: www.ifo.de
    USt-IdNr.: DE129516729
    Vereinsregister München 
    Gemeinnützigkeit anerkannt

    Vorstand 
    Prof. Dr. Dr. h.c. Clemens Fuest, Präsident
    Dr. Stephanie Dittmer

     

  • drei-fragen-an-wkoe-gs-kopf-seine-antwort

    Drei Fragen an WKÖ-GS Kopf + seine Antwort

    Die Lobby der Mitte stellt drei Fragen an WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf im Zusammenhang mit dessen Presseaussendung „Wettbewerbsfähigkeit und Wirtschaftsstandort in Gefahr“  Foto KH Kopf: Ersteller: PHOTO, SIMONIS – Urheberrecht: Parlamentsdirektion/PHOTO SIMONIS
    Am 23. August 2023 erhielten wir eine Antwort von GS Kopf: Bitte sehen Sie diese Antwort unten nach unseren 3 Fragen an ihn. Wir danken dafür. Wie sehr und genau GS Kopf auf unsere Fragen eingegangen ist, darüber kann man sich jetzt selbst jeder eine Meinung bilden.

    Sehr geehrter Herr GS Karlheinz Kopf: 
    „Wen sprechen Sie mit Ihren Forderungen an? Wer muss jetzt wirklich handeln? Gehen Ihre Forderungen weit genug?“

    Wir halten es für notwendig und richtig, dass die WKÖ angesichts so dramatischer Entwicklungen öffentlich Stellung nimmt und Forderungen ausspricht. Aus den Anmerkungen der Lobby der Mitte-Follower, die mich auf diese Presseaussendung hingewiesen haben, konnten wir vor allem drei Fragen an GS Kopf ableiten:

    1. Wen sprechen Sie mit Ihren Forderungen an? Die Regierung wird von einem ÖVP-Kanzler angeführt, das Wirtschaftsministerium von einem ÖVP-Experten – wie schon vorher in vielen Jahrzehnten. Sie sind nicht nur WKO-GS sondern seit 1994 auch ÖVP-AbgzNR, vorher 8 Jahre WB-GS. Wenn Sie und Ihre Parteikollegen bisher alles richtig gemacht haben und noch machen, wollen Sie dann vielleicht die EU, die Opposition oder den Koalitionspartner ansprechen?
      .
    2. Wer muss jetzt wirklich handeln? Das Wirtschaftsministerium? Die Regierung? Die EU? Ihre Forderungen nach Standortsicherung, Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit, Dekarbonisierung, Investitionserleichterungen, Entlastung des Faktors Arbeit, das sind allesamt bekannte, allgemeine Forderungen, die schon vor dieser Krise bestanden haben. Wir von Lobby der Mitte und den anderen freien Wirtschaftsverbänden haben schon 2021 sehr konkrete Vorschläge (siehe „Mittelstandspaket„) gemacht, weil wir mit der bisherigen Wirtschaftspolitik nicht zufrieden sein konnten. Ihre eigenen wie auch unsere Forderungen sind allerdings in den letzten ÖVP-Koalitionen mit SPÖ, FPÖ und Grünen nicht wirklich umgesetzt worden. Auch die EU-Wirtschaftspolitik hat trotz oder wegen der Stützungen für die „Südländer“, der EZB-Geldpolitik, dem „Green Deal“ und den esg/Taxonomie-Maßnahmen nicht dazu geführt, dass Europa und damit auch Österreich ihre Wettbewerbsfähigkeit verstärken.
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    3. Gehen Ihre Forderungen weit genug? Wir glauben das nicht. Wir denken, dass das gesamte Wirtschaftssystem neu aufgestellt gehört, dass endlich der regionale, innovative, nachhaltige und die meisten Steuern zahlende Mittelstand die Rahmenbedingungen bekommen sollte, die einen fairen Wettbewerb ermöglichen und die tatsächliche Kraft der Wirtschaft zur Entfaltung bringen. Natürlich können internationale Fehlentwicklungen durch Kriege, Umweltzerstörung, autoritäre Regime, aber auch durch BREXIT und Hegemonialbestrebungen von USA und China nicht alleine einem kleinen Land angelastet werden. Dennoch glauben wir von der Lobby der Mitte, dass bezüglich Wirtschaftssystem,  KMU/Mittelstandspolitik, Regionalität & Nahversorgung, ökosozialer Marktwirtschaft und Erhalt vitaler Wirtschaftszweige auch bei uns bessere Entscheidungen getroffen werden können.

    Sehr geehrter Herr GS Kopf, sehr geehrter Herr Präsident Mahrer, geschätzte Wirtschaftskammer, wir bitten um einen Dialog und bringen gerne neue Vorschläge für eine „runde Gesellschaft und Wirtschaft der Mitte“ ein.

     

    Antwort von GS Karlheinz Kopf vom 23.8.23:

    Sehr geehrter Herr Lusak,

    vielen Dank für Ihre Anfrage. Wie Sie feststellen, steht der Wirtschaftsstandort vor enormen Herausforderungen. Diese werden größtenteils durch externe/unbeeinflussbare Krisen ausgelöst oder noch verschärft. In diesen herausfordernden Zeiten steht die Wirtschaftskammer, wie auch in der Vergangenheit, den heimischen Betrieben – ob Klein- und Kleinstunternehmen, mittelständischer Betrieb oder Großunternehmen – als starke Stimme für die österreichische Wirtschaft – und damit für den gesamten Standort zur Verfügung und an der Seite.

    Dass die Wirtschaftskammer wirkt zeigt ein Blick in die vergangenen Jahre:

    Zu den interessenpolitischen Meilensteinen gehören die Entlastungen durch die Steuerreform 2022, die u.a. eine Senkung der Einkommenssteuer-Tarifstufen, die Erhöhung des Gewinnfreibetrags sowie der Grenze für geringwertige Wirtschaftsgüter und eine höhere Kleinunternehmergrenze gebracht hat, ebenso wie kontinuierliche Schritte bei der Senkung der Lohnnebenkosten, Förderungen für Investitionen von Betrieben wie z.B. Investitionsprämie, Investitionsfreibetrag und Transformationsfonds, sowie die Beschleunigung und Vereinfachung von UVP-Verfahren, damit Großprojekte leichter in die Umsetzung kommen. Weitere große interessenpolitische Erfolge sind die Arbeitszeitflexibilisierung, kontinuierliche Verbesserungen bei der Rot-Weiß-Rot-Karte, um den Zuzug dringend benötigter Fachkräfte aus dem Ausland zu erleichtern, sowie die verbesserte soziale Absicherung von Selbständigen z.B. durch Krankengeld bereits ab dem 4. Tag. Auch die von uns durchgesetzten Erleichterungen von Betriebsübergaben und die Verankerung des Grundsatzes „Beraten statt strafen“ im Verwaltungsstrafrecht haben das Unternehmertum erleichtert. Und selbstverständlich waren wir als Wirtschaftskammer in den vergangenen Krisenjahren unverzichtbare Wegbegleiter und Unterstützer der heimischen Betriebe.

    Beste Grüße

    Karlheinz Kopf

    Generalsekretär
    Wirtschaftskammer Österreich
    Wiedner Hauptstraße 63 | 1045 Wien
    T  +43 (0)5 90 900-4255
    karlheinz.kopf@wko.at | W  https://wko.at

  • kopf-wir-verlieren-deutlich-an-wettbewerbsfaehigkeit-3-fragen-an-ihn

    Kopf: „Wir verlieren deutlich an Wettbewerbsfähigkeit“ + 3 Fragen an ihn

    Wir bringen diese Presseaussendung der WKÖ weil es für den unternehmerischen Mittelstand in Österreich sehr interessant ist, wenn der Generalsekretär der WKÖ, ÖVP NR-Abg. Karlheinz Kopf , zu den aktuellen Problemen der Wirtschaft Stellung bezieht und Forderungen aufstellt. Schließlich ist ja gerade das „Rückgrat“ unserer Wirtschaft, die KMU von bedrohlichen Entwicklungen sehr betroffen. Und zwar schon seit Langem, wenn man an die Themen Steuer/Wettbewerbs-Ungleichheit, Überbürokratisierung, schlechter Zugang zu Personal und Kapital denkt. Sowie neuerdings wenn man auf die Probleme durch Inflation, Energiekosten-Steigerung, Klimakatastrophe, Pandemiebewältigung und Europa-Wirtschaftskrise schaut. Daher stellen wir am Ende dieser Presseaussendung auch noch drei Fragen an GS Kopf, die zum Teil aus dem Lobby der Mitte-Followerkreis kommen. Foto KH Kopf: Ersteller: PHOTO, SIMONIS – Urheberrecht: Parlamentsdirektion/PHOTO SIMONIS

    WKÖ-Kopf: „Wir verlieren deutlich an Wettbewerbsfähigkeit“

    „Es braucht ein sofortiges Gegensteuern, damit sich Schwächephase der Wirtschaft nicht verfestigt“

    Wien (OTS) – Als „deutliches Warnsignal und Aufforderung, sofort gegenzusteuern“ bezeichnet der Generalsekretär Karlheinz Kopf der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), das Ergebnis der Schnellschätzung des Wirtschaftsforschungsinstitutes (Wifo), demzufolge das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal dieses Jahres gesunken ist. „Wir verlieren im internationalen Vergleich deutlich an Wettbewerbsfähigkeit. Es muss alles Erdenkliche getan werden, um drastische Auswirkungen auf unseren Standort zu verhindern, damit wir im globalen Wettbewerb nicht abstürzen und unseren Wohlstand halten können“, unterstreicht WKÖ-Generalsekretär Kopf.

    Anlass zur Sorge gibt auch die Entwicklung bei Österreichs größtem Handelspartner Deutschland, wo die Schwächephase der Wirtschaft anhält und die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal stagniert. „Zwischen Österreich und Deutschland existiert eine enge Verflechtung der Volkswirtschaften“, so Karlheinz Kopf. Beide Länder stehen derzeit vor ähnlichen Herausforderungen: die Bewältigung akuter Krisenfolgen, Kostendruck durch die Inflation, eine sinkende Nachfrage und der Rückgang bei neuen Aufträgen, die kostenintensive Umsetzung der Energiewende und der allgegenwärtige Arbeitskräftemangel sind nur einige davon. Damit korreliert auch der Erhalt der europäischen Wettbewerbsfähigkeit.

    Handlungsbedarf um Standort attraktiver zu machen

    „Daher besteht seitens der Politik dringender Handlungsbedarf“, betont Karlheinz Kopf. „Nicht zu reagieren ist die gänzlich falsche Option, denn der Verlust der Wettbewerbsfähigkeit trifft mittelfristig alle Betriebe im Land – egal ob Industrie oder Mittelstand“, warnt Karlheinz Kopf. Die rot-weiß-rote Wirtschaftspolitik müsse darauf ausgerichtet sein, negative Auswirkungen des Energiepreisanstieges auf den Standort möglichst gering zu halten.

    Dazu gehört ein umfassendes Maßnahmenpaket, das u.a. eine Senkung der Steuer- und Abgabenlast auf Arbeit, die Verbesserung der Kinderbetreuungsangebote, einen investitionsfreundlichen Rechtsrahmen, zielgerichtete Förderungen für besonders ambitionierte Investitionsprojekte zur Dekarbonisierung der Wirtschaft aber auch kurzfristig zur Verfügung stehende wirtschaftspolitische Maßnahmen wie etwa temporäre Unterstützungen durch Subventionen für energieintensive Unternehmen (Energiekostenzuschuss) beinhaltet. „Es besteht Handlungsbedarf, den Standort attraktiver zu machen und dazu müssen wir an verschiedenen Hebeln ansetzen. Denn die Schwächephase der heimischen Wirtschaft darf sich nicht verfestigen“, so Kopf abschließend. (PWK244/JHR)

    Dazu 3 Fragen von Lobby der Mitte an GS Kopf: 
    „Wen sprechen Sie mit Ihren Forderungen an? Wer muss jetzt wirklich handeln? Gehen Ihre Forderungen weit genug?“

    Wir halten es für notwendig und richtig, dass die WKÖ angesichts so dramatischer Entwicklungen öffentlich Stellung nimmt und Forderungen ausspricht. Aus den Anmerkungen der Lobby der Mitte-Follower, die mich auf diese Presseaussendung hingewiesen haben, konnten wir vor allem drei Fragen an GS Kopf ableiten:

    1. Wen sprechen Sie mit Ihren Forderungen an? Die Regierung wird von einem ÖVP-Kanzler angeführt, das Wirtschaftsministerium von einem ÖVP-Experten – wie schon vorher in vielen Jahrzehnten. Sie sind nicht nur WKO-GS sondern seit 1994 auch ÖVP-AbgzNR, vorher 8 Jahre WB-GS. Wenn Sie und Ihre Parteikollegen bisher alles richtig gemacht haben und noch machen, wollen Sie dann vielleicht die EU, die Opposition oder den Koalitionspartner ansprechen?
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    2. Wer muss jetzt wirklich handeln? Das Wirtschaftsministerium? Die Regierung? Die EU? Ihre Forderungen nach Standortsicherung, Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit, Dekarbonisierung, Investitionserleichterungen, Entlastung des Faktors Arbeit, das sind allesamt bekannte, allgemeine Forderungen, die schon vor dieser Krise bestanden haben. Wir von Lobby der Mitte und den anderen freien Wirtschaftsverbänden haben schon 2021 sehr konkrete Vorschläge (siehe „Mittelstandspaket„) gemacht, weil wir mit der bisherigen Wirtschaftspolitik nicht zufrieden sein konnten. Ihre eigenen wie auch unsere Forderungen sind allerdings in den letzten ÖVP-Koalitionen mit SPÖ, FPÖ und Grünen nicht wirklich umgesetzt worden. Auch die EU-Wirtschaftspolitik hat trotz oder wegen der Stützungen für die „Südländer“, der EZB-Geldpolitik, dem „Green Deal“ und den esg/Taxonomie-Maßnahmen nicht dazu geführt, dass Europa und damit auch Österreich ihre Wettbewerbsfähigkeit verstärken.
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    3. Gehen Ihre Forderungen weit genug? Wir glauben das nicht. Wir denken, dass das gesamte Wirtschaftssystem neu aufgestellt gehört, dass endlich der regionale, innovative, nachhaltige und die meisten Steuern zahlende Mittelstand die Rahmenbedingungen bekommen sollte, die einen fairen Wettbewerb ermöglichen und die tatsächliche Kraft der Wirtschaft zur Entfaltung bringen. Natürlich können internationale Fehlentwicklungen durch Kriege, Umweltzerstörung, autoritäre Regime, aber auch durch BREXIT und Hegemonialbestrebungen von USA und China nicht alleine einem kleinen Land angelastet werden. Dennoch glauben wir von der Lobby der Mitte, dass bezüglich Wirtschaftssystem,  KMU/Mittelstandspolitik, Regionalität & Nahversorgung, ökosozialer Marktwirtschaft und Erhalt vitaler Wirtschaftszweige auch bei uns bessere Entscheidungen getroffen werden können.

    Sehr geehrter Herr GS Kopf, sehr geehrter Herr Präsident Mahrer, geschätzte Wirtschaftskammer, wir bitten um einen Dialog und bringen gerne neue Vorschläge für eine „runde Gesellschaft und Wirtschaft der Mitte“ ein.

    Wolfgang Lusak
    Lobby der Mitte

  • insolvenzen-1-halbjahr-2023-analysen-erkenntnisse-prognosen-des-akv

    Insolvenzen 1. Halbjahr 2023 – Analysen, Erkenntnisse & Prognosen des AKV

    Wir bringen eine Presseaussendung des AKV um dem Mittelstand einen Überblick über die aktuelle Insolvenzsituation, den Trend und die jedenfalls sehr interessanten Insolvenz-Ursachen und Branchen-Details zu geben. Außerdem gibt der AKV auch eine Prognose für 2023 ab. Danke an die verlässlichen AKV-Experten und Dir. Musser, hier der Link zur kompletten Original-AKV-Insolvenz-Statistik Halbjahr 2023

    Insolvenzen 1. Halbjahr 2023 – aktuelle
    AKV-Analysen, Erkenntnisse & Prognosen

    > Plus 12% gegenüber 1. Halbjahr 2022
    > Baubranche hat meiste Insolvenzen
    > Handel mit Kaufkraftverlust und reduziertem Kaufverhalten konfrontiert
    > Abweisungsbeschlüsse stark gestiegen
    > LEINER & kika-Insolvenz befeuert generell steigende Gefährdung von Arbeitsplätzen
    > 5500 Insolvenzen für ganz 2023 zu erwarten

    Die 1.548 im ersten Halbjahr 2023 eröffneten Firmeninsolvenzen bedeuten zwar ein Plus von 12,09 % gegenüber dem Vergleichszeitraum 2022, während man ziemlich genau auf dem Niveau vor der Pandemie liegt, nachdem im 1. Halbjahr 2019 1.534 Firmeninsolvenzen eröffnet wurden.

    Der während der Pandemie aufgebaute Rückstau von circa 2.000 Firmeninsolvenzen ist daher weiterhin nicht abgebaut. Das Erreichen der Zahlen von 2019 ist auf neuartige Insolvenzursachen (gestiegene Kreditraten, KIM-Verordnung, gestiegene Material- und Produktionskosten etc.) zurückzuführen, sodass die meisten Firmeninsolvenzen (408) in der Baubranche zu verzeichnen waren.

    Der Handel wiederum ist mit einem Kaufkraftverlust und einem reduzierten Kaufverhalten von Kunden konfrontiert. Dies führte in dieser Branche vor allem im 2. Quartal 2023 zu Insolvenzen namhafter Handelsunternehmen wie „Leiner & kika“, „geomix“ oder „Schneiders Bekleidung“. Der Trend hat sich zu Beginn des 3.Quartals 2023 mit „Forstinger“ und „Tally Weijl“ fortgesetzt.

    Besorgniserregend ist weiterhin der Umstand, dass die 1.224 Abweisungsbeschlüsse im 1. Halbjahr 2023 um ein Viertel (+ 25,54 %) über den bereits erhöhten Vorjahreswerten liegen.
    In diesem Bereich liegen wir auch über den Werten des 1.Halbjahres 2019 (+ 8,60 %). Diese Abweisungsbeschlüsse betreffen Unternehmungen, bei denen nicht einmal freies Vermögen von EUR 4.000,– für eine Kostendeckung vorhanden ist und welche zumeist durch staatliche Unterstützungsmaßnahmen „künstlich“ am Leben erhalten wurden.

    Lediglich im Burgenland haben die eröffneten Firmeninsolvenzen geringfügig (- 5,56 %) abgenommen. In Tirol und Vorarlberg liegen exakt die Vorjahreswerte vor, in allen anderen Bundesländern sind Steigerungsraten zu verzeichnen.

    Mehrheitlich (60,21 %) werden die Firmeninsolvenzen über Anträge von Gläubigern eröffnet, sodass die Bereitschaft der Unternehmungen, ihre Zahlungsunfähigkeit einzugestehen und
    ihrer gesetzlichen Insolvenzantragsverpflichtung nachzukommen, weiterhin gering ist.

    Die Gesamtpassiva der eröffneten Unternehmensinsolvenzen sind auf EUR 1,2 Mrd. gestiegen, während die Gesamtpassiva im 1. Halbjahr 2022 EUR 1,067 Mrd. betragen haben. Auch die Anzahl der gefährdeten Arbeitsplätze 9.095 hat gegenüber dem 1. Halbjahr 2022 (4.847) um 87,64 % zugenommen und man liegt auch weit über dem Wert des 1. Halbjahres 2019 (6.814).

    Die größte Unternehmensinsolvenz passivseitig stellt jene der „Leiner & kika Möbelhandels GmbH“ dar, welche heuer auch die meisten Arbeitsplätze (3.297) gefährdete.

    Es zeichnet sich ab, dass 2023 ein Insolvenzjahr mit besonders vielen gefährdeten Arbeitsplätzen sein wird. Anknüpfend daran und an die Großinsolvenz „Leiner & kika Möbelhandels GmbH“ haben wir die größten Insolvenzen nach betroffenen Dienstnehmern der letzten Jahrzehnte dargestellt und diesbezüglich verweisen wir auf die von uns erstellte Tabelle.

    29,80 % der Verfahren endeten im 1. Halbjahr 2023 mit dem Abschluss eines Sanierungsplans, ein international hervorragender Wert.

    Der AKV rechnet mit circa 5.500 Firmeninsolvenzen im Gesamtjahr
    2023.

    Hier noch der von Lobby der Mitte zusammengestellte ÜBERBLICK
    über die Insolvenz-Entwicklung von 2009 bis 2022 aus diversen AKV-Statistiken
    in Österreich:

    • 2009: 3157
    • 2015: 5265
    • 2016: 5463
    • 2017: 8054
    • 2018: 11304 (Höchststand der bisherigen 2000er-Jahre)
    • 2019: 5139 
    • 2020: 5292 (1. Pandemie-Jahr mit ersten Stützungen) 
    • 2021: 3017 (2. Pandemie-Jahr mit weiteren starken Stützungen)
    • 2022: 4967 (3. Pandemie-Jahr mit abnehmenden Stützungen) – um 65% mehr als in 2021
      .
       

    KONTAKT:

    AKV EUROPA, Direktion
    Schleifmühlgasse 2, 1041 Wien

    +43(0)5 04 100 – 0
    +43(0)5 04 100 – 1522
    office@akveuropa.at

    Bürozeiten
    Mo-Do 8:00 – 17:00 Uhr
    Fr 8:00 – 14:00 Uhr

    Geschäftsführender Direktor
    Mag. Hans MUSSER (Foto)

  • sinkende-bildung-freut-die-machthaber

    Sinkende Bildung freut die Machthaber

    Der neue Gastkommentar von Wolfgang Lusak über die Unfähigkeit unserer Bildungspolitik und eine immer notwendiger werdende neue Politik der Mitte  –  jetzt auch im „Gelben INSTALLATEUR“

    Sinkendes Bildungsniveau freut die Machthaber

    Wenn in unschöner Regelmäßigkeit das Bekanntwerden schlechter Lese-, Schreib- und Rechenfähigkeiten unseres Nachwuchses die mediale Runde macht, dann freuen sich klammheimlich die maßgeblichen Machthaber.

    Zuerst einmal freuen sich die Vertreter des Kapitalismus, weil damit eine Generation heranwächst, die leichter mit simpler Werbung zum Kauf billiger, von ihnen produzierter Massenware verlockt werden kann. Weil sie damit in Zukunft noch mehr Menschen am Arbeitsmarkt vorfinden, die sie mit Niedriglöhnen und Teilzeitjobs abspeisen können. Weil sie im Verein mit einer ihr gewogenen Politik die Masse der „Working Poor“ mit erprobtem „Brot & Spielen“ zufrieden halten.

    Dann freuen sich die Linkspopulisten und Kommunisten, weil sie weiterhin die Benachteiligung ihrer vielfach bildungsfernen Wählerschaft beklagen können, zu deren Existenz sie selbst mit dem Drücken der Leistungsanforderungen in Schulen beigetragen haben. Weil sie weiterhin eine breite Gesellschaftsschichte als Wähler zur Verfügung haben werden, der man versprechen kann, sie vor Not und Elend zu schützen. Weil sie eine Anspruchsgesellschaft und keine Leistungsgesellschaft bedienen wollen.

    Es freuen sich auch die Nationalisten und Rechtspopulisten, weil sie mit einfachen Botschaften leichter Ängste schüren und Massen mobilisieren können.

    Machthaber zerstören damit die Mitte

    Alle drei profitieren in gewisser Weise von einem sinkenden Bildungsniveau. Alle drei verstärken damit die zerstörerische Spaltung der Gesellschaft. Gleichzeitig scheinen ihre Führungskräfte ganz gerne ihre Kinder in Privatschulen zu senden, wo ihr Nachwuchs wesentlich härter gefordert und besser betreut wird, als in den normalen öffentlichen Schulen. Unverschämte Abgehobenheit.

    Extrem enttäuscht vom sinkenden Bildungsniveau sind dagegen die Vertreter des unternehmerischen Mittelstands, die immer händeringender nach geeignetem Fachpersonal, nach Lehrlingen und Nachwuchs Ausschau halten müssen. Unglücklich ist auch das konservative Bildungsbürgertum sowie die als Arbeitnehmer tätige Mittelschicht, die eine gut funktionierende Demokratie und Gesellschaft mit steigendem Bildungsniveau verbinden und nicht verstehen, wieso mit ihrem Steuergeld kein besserer Nachwuchs geschaffen wird.

    Und wieder einmal muss die Frage gestellt werden: Wo ist die Partei der Mitte, welche gegen diese unfassbare und bedrohliche Fehlentwicklung kraftvoll auftritt? Wieso finden Liberale und Konservative zu keiner klaren Mitte-Politik? Wegen ihrer Abhängigkeiten oder ihrer Unfähigkeit? Es geht ja nicht nur um ein sinkendes Bildungsniveau, es geht um Steuerbenachteiligung, Bürokratisierung, Enteignung und Minimierung der Mitte der Gesellschaft, von deren Leistungen immer noch und überwiegend der ganze Staat lebt.

    Wolfgang Lusak

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